Rechts, links, geradeaus

So kommt mir die Diskussion der sich so bezeichnenden linken Maskulisten vor, die ihre linke Männerpolitik verteidigen, obwohl diese seit Jahrzehnten von der Öffentlichkeit und Politik total ignoriert wird. Ich beziehe mich jetzt auf den aktuellen Schoppe Artikel bei man-tau.

Kleiner ‘Scherz’ am Rande: Wenn man in Asien als Langnase unterwegs ist und in bestem Englisch irgend jemanden fragt wo es denn zu dieser oder jener Sehenswürdigkeit lang geht, bekommt man meist eine beliebige Himmelsrichtung angezeigt. Ob das richtig oder falsch ist hat die selbe Wahrscheinlichkeit wie wenn man es selbst auswürfelt. Oft verstehen einen die Leute einfach nicht oder wollen den fremden Frager nur schnell loswerden. Wer aber echt verirrt ist braucht eine richtige Antwort und muss daher nachfragen. Meist fragt man ob man jetzt rechts, links oder geradeaus weiter laufen soll, und wie es dann an der nächsten Kreuzung weitergeht. Dann sucht man sich zwei weitere Personen und fragt die mit der selben Methode.

Über Gümüşay nur so viel; was so eine Heulsuse, die rein gar nichts zu sagen hat und praktisch nur die derzeit beliebten Opfer-Szenarien immer wieder durchorgelt, auf einer Bühne und im TV zu suchen hat ist mir schleierhaft. Alleine die Tatsache, dass sie die Nummer in orientalischer Tracht mit Kopftuch durchzieht ist mir schon Beweis genug dafür, dass sie in Deutschland geistig nie angekommen ist.

Apropos Kopftuch: Meine Omas und Großtanten haben sehr häufig ein Kopftuch getragen. Sie wollten dass ihre Haare nicht so schnell schmutzig werden vom Baustaub oder dem Dreck der auf dem Bauernhof so rumfliegt. Außerdem schützte es ihre Frisur davor vom Wind verwüstet zu werden. Es hatte rein praktische Gründe, denn als die vor über 100 Jahren auf die Welt kamen war Duschen eher unbekannt (von WarmDuschen wurde nicht mal geträumt, hust, räusper) und die Prozedur beim Friseur war langwierig und teuer. Ich wüsste nicht dass irgend ein Deutscher etwas gegen diese Kopftücher gehabt hätte. Die muslimischen Kopftücher sind aber Ausdruck einer gewollten religionspolitischen Dominanz eines intoleranten Islam. Ein toleranter Mensch darf aber nicht tolerant gegenüber Intoleranz sein, sonst hat er verloren. Diese Kopftücher zu verbieten ist kein Zeichen von Intoleranz, sondern notwendig um eine tolerante Gesellschaft zu erhalten.

Warum Gümüşay von vielen mit „links“ assoziiert wird hat nichts mit ihrer Ideologie zu tun, sondern mit ihrem Verhalten. Sie spielt Opferolympiade, wie viele Frauen, wie fast alle Feministinnen, wie viele der sogenannten „Flüchtlinge“ und – oh Schreck – wie ganz viele „Männerrechtler“ oder Vertreter der Väterrechte.

Schoppe sagt […]„Heute sind Begriffe wie „links“, „emanzipatorisch“ oder „progressiv“ Selbstbezeichnungen einer gut etablierten, oft auch gut situierten, akademisch gebildeten Schicht – während Begriffe wie „rechts“ oder „reaktionär“ dort verwendet werden, wo früher einmal naserümpfend vom „Pöbel“ gesprochen wurde. „[…] und drückt damit die Meinung der Medien aus. Aber es ist oft auch die Meinung der (meiner) Babyboomer Generation, die sich in ihrer Jugend aus der verklemmten Moral ihrer Eltern heraus gewurstelt hat und meinte damit frei zu sein.

Für mich passen aber „rechts“, „emanzipatorisch“ und „progressiv“ viel besser zusammen. Man kann Emanzipation als Wunsch einer sich unterdrückt fühlenden Person verstehen oder als Forderung der Gesellschaft gegenüber Einzelnen. Die „linke“ Sichtweise ist, dass die Massen unterdrückt sind und sich ihr Recht auf Emanzipation erkämpfen müssen, was die bösen Kapitalisten (oder Rechten) angeblich verhindern wollen. Die „rechte“ Sichtweise ist, dass jeder der nicht ewig in Abhängigkeit verharren will sich gefälligst selbst emanzipieren soll, ansonsten bleibt er eben abhängig. Die Kinder sollen sich von den Eltern emanzipieren, die Frauen von den Männern, die Türken von den Deutschen, indem sie jeweils selbst ihre Lebensgrundlagen erschaffen und nicht von den Zuwendungen anderer abhängig sind/bleiben.

Die o.g. linke Sichtweise verharrt in den Zuständen des 19. Jahrhunderts, wo es eben für bestimmte Schichten der Gesellschaft nicht möglich war ein selbstbestimmtes und selbst-verantwortliches Leben zu führen. Damals haben Könige und Grafen über die Leute bestimmt, oder Parlamente die nur aus Adligen und Reichen bestanden. Die Geschichte vom Tellerwäscher zum Millionär gab es damals nicht, außer vielleicht für professionelle Seeräuber. Wer den Besitzenden Konkurrenz gemacht hat wurde meist einen Kopf kürzer gemacht. Wer intelligent genug war musste den Herrschaften „in den Arsch kriechen“ um ein angenehmes Pöstchen zu ergattern. Die industrielle Revolution hat aber dieses feudalistische Gesellschaftsmodell über den Haufen geworfen. Der letzte deutsche Aristokrat wurde vor knapp 100 Jahren entmachtet. Spätestens seit 1945 muss keiner mehr für sein Recht auf Emanzipation kämpfen. Das Lächerliche an den Feministinnen ist, dass sie es erst 20 Jahre später bemerkt haben. Das Lächerliche an den ewig Linken ist, dass sie es bis heute nicht wahrhaben wollen.

Die linke Sichtweise ist m.A. gar nicht progressiv; höchstens in dem Sinne dass sie die gesellschaftlichen Verhältnisse dahin gehend ändern wollen, dass ihre Unfähigkeit oder Unwilligkeit sich zu emanzipieren belohnt wird. Das ist aber nicht progressiv im Sinne von Fortschritt sondern regressiv. Nicht umsonst hat sich in den USA der Begriff „regressive left“ heraus gebildet. Man will abhängig bleiben aber die, die unabhängig geworden sind dazu zwingen für einen zu sorgen. Die Begründungen dafür basieren alle auf kommunistischem oder sozialistischem Gedankengut und können sich in einer uninformierten Demokratie durchsetzen. Wie selbstzerstörerisch das ist sieht man an den ausufernden Staatsschulden, den gigantischen Sozialbudgets und schlussendlich am vermeintlichen Import von zukünftigen Rentenzahlern aus anderen Ländern.

Aus „rechter“ Sichtweise sind ganz andere Sachen progressiv. Eine Waschmaschine zum Beispiel, Automatisierung im Allgemeinen. Nicht die Umverteilung der Kartoffeln, sondern effizienter automatisierter Anbau und Ernte von Kartoffeln stehen im Vordergrund. Nicht die Verteilung des Mangels, sondern die Erschaffung von Überschuss ist progressiv. Eine Kolchose mit 100 Angestellten, von denen die Hälfte in der Schreibstube sitzt oder Kartoffeln zählt, mit Aufsehern die jeden beschimpfen der Kartoffelschalen wegwirft kann keinen Überschuss erwirtschaften. Die Sowjetunion ist nicht deswegen zugrunde gegangen weil sie zu viel Geld für Militär rausgeschmissen hat oder zu repressiv gegen die eigene Bevölkerung war, sondern weil es keine Kartoffeln mehr gab. Wenn sich die Hälfte der Leute den Arsch platt sitzt, während die andere Hälfte einen Buckel von der vielen Arbeit bekommt, muss man sich nicht wundern wenn das nicht gut geht. Die Buckelnden können passiv aggressiv die Arbeit verweigern oder den Aufstand wagen. Ersteres führt zum langsamen Dahinsiechen (wie in der UdSSR und derzeit in Europa), zweiteres zum schnellen Zusammenbruch.

Schoppe sagt : […] „Ich gehe beispielsweise davon aus, dass nicht nur linke, sondern auch liberale und konservative Demokraten Fremdenfeindlichkeit, Neonazismus, Antisemitismus, überhaupt verbohrte Feindseligkeiten gegen bestimmte Bevölkerungsgruppen – wie etwa Homosexuelle – ablehnen.“ […].

Ich weiß nicht warum wir Deutschen immer wieder den Hitler aus dem Keller holen müssen oder anderen erlauben so mit uns zu argumentieren. Wie lange sollen wir uns noch mit dieser Katastrophe der deutschen Geschichte geißeln? Ich erkenne nicht mal im Ansatz Tendenzen zu Fremdenfeindlichkeit, Neonazismus, Antisemitismus in Deutschland. „Schwulen klatschen“ habe ich in den 80’ern zum letzten Mal gehört. Deutschland ist eine der tolerantesten Gesellschaften die ich kenne. Toleranz heißt aber nicht, dass man diese Ideale hurra-schreiend täglich praktiziert oder laufend dafür zur Kasse gebeten wird. Toleranz heißt, dass die machen können was sie wollen, solange sie meine Rechte nicht einschränken. Toleranz heißt insbesondere nicht, dass Ausländer, Antifa, Juden, Schwule, Frauen, usw. usf. in der Liste, besondere Rechte bekommen sollen (die meine Rechte immer einschränken) und finanziell bevorzugt werden müssen (von meinen Steuergroschen). Die systematische Bevorzugung bestimmter Gruppen kann nur zu Ressentiments und Intoleranz der dann Benachteiligten führen. Das wird in der Euphorie der linken Gutmenschen gern übersehen und hinterher beschimpfen sie die Benachteiligten als Islamophob, Nazi, Homophob, Frauenhasser, usw. Ein Fehler im Gehirn derer die dabei sind sich gerade ihr eigenes Grab zu schaufeln.

Zusammenfassend ist „rechts“ stark meritokratisch orientiert, während „links“ stark kollektivistisch orientiert ist. Das meritokratische Modell hat den Vorteil, dass man sich um die Gesellschaft nicht so sehr kümmern muss, die formt sich von selbst um neue erfolgreiche (progressive) Konzepte. Wenn einer das Auto erfindet und kostengünstig bauen kann, ergibt sich automatische eine Industrie für Straßenbau, Leitplanken, Verkehrsschilder, Ampeln, Parkplätze, usw. Die Gesellschaft organisiert sich selbst und betreibt Fortschritt. Das kollektivistische Modell hat idealerweise den Vorteil, dass die Auswirkungen der Innovationen bewertet werden und jene die dadurch wirklich benachteiligt werden entsprechend entschädigt (z.B. den Bauern dem die Autobahn quer durch den Acker gelegt wird). Manchmal muss das „Kollektiv“ auch gewisse Innovationen verhindern; z.B. das Konzept des individuellen Atommeilers im Keller des Einfamilienhauses. Man benötigt also beide Modelle und muss demokratisch entscheiden welches mehr Gewicht bekommt. Ich denke Deutschland in den 50’ern, 60’ern war stark meritokratisch ausgerichtet und ist bis heute immer mehr kollektivistisch geworden.

Schoppe sagt : […] „Das Problem einer solchen linken Männerpolitik ist offensichtlich: Es fehlen die politischen Bündnispartner.“ […]. Jetzt könnte ich hämisch sagen, „na, auch schon gemerkt“, aber das führt uns nicht weiter. Aber es muss euch schon klar sein, dass die Ablehnung eurer linken Männerpolitik nicht notwendigerweise wegen dem Wörtchen „links“ entstanden ist. Die Ablehnung von Seiten nicht-linker Maskulisten kommt daher, dass ihr seit Jahren rein gar nichts erreicht habt und „wir“ auch nicht erkennen können dass ihr jemals Erfolg haben könnt. Schaut nur mal wie schnell Anti-Feministische und Anti-Gender Politik ins Programm der AfD Einzug gehalten hat. Ganz ehrlich, bei der SPD, DER LINKEN oder den Grünen ist das doch überhaupt nicht vorstellbar. Bei der CDU, insbesondere deren bayrischen Ableger CSU verbleibt ein Fünkchen Hoffnung. Ob die FDP mal wieder eine ernstzunehmende Partei wird erscheint mir zweifelhaft.

Um Schoppe noch mal zu zitieren : […] „Ist das aber dann der Stand einer linken Männerpolitik: Sie ist inhaltlich gut begründet, aber pragmatisch völlig hoffnungslos?“ […]. Aus linker Sicht ist sie inhaltlich gut begründet und, ja, sie ist pragmatisch völlig hoffnungslos und wird es auch bleiben. Das gleiche gilt für die englischsprachigen MRA’s. Ich war ja mal kurz bei AvfM unterwegs und hab selten so viele verkappte Marxisten auf einem Haufen im Internet angetroffen. Allen gemein ist die Opfer-Rhetorik. Nicht-Linke werden zwar die Fakten der Benachteiligung von Männern akzeptieren aber nicht unisono dafür Fahnen schwingend auf die Straße stürmen. Irgendwo habe ich mal den Kommentar geschrieben : „Habt ihr noch nicht gemerkt, dass wenn Frauen sich beklagen, alle sich anfangen zu kümmern, denn man muss der ‘armen Frau’ doch helfen. Wenn Männer sich beklagen ernten sie ein mitleidiges Lächeln, werden als Schlappschwanz bezeichnet und sollen sich gefälligst selbst helfen.“

Nun kann man mit dieser Erkenntnis den Kampf aufgeben, den Weg des MGTOW einschlagen und den Untergang sarkastisch kommentierend beobachten wie ich das derzeit mache. Aus diesem Rückzug entsteht dann aber eine weitere Erkenntnis. Man fragt sich, was ist denn, wenn das alle machen, wenn die Männer nicht mehr die ganzen Überschüsse produzieren die uns von den Kollektivisten weggenommen und umverteilt werden. Jene die nicht minimalistisch leben wollen, sondern hochmotiviert arbeiten, bedienen sich dann vielleicht anderer Vehikel. Wie z.B. einer Treuhandgesellschaft die weder Steuern noch Sozialabgaben zahlt. Das müsste doch den schleichenden Niedergang der sozialistischen europäischen Staaten beschleunigen, das wird mal so enden wie die Sowjetunion. Wenn die Kartoffeln ausgehen ist auch Ende mit der Frauenförderung. Das hat leider den nicht unerheblichen Nachteil, dass die Europäer aussterben, weil der Nachwuchs ausbleibt. Bzw. bei den Amerikanern sterben die Weißen aus, während sich die Schwarzen und Latinos stark vermehren. Eine Lösung des Problems ist das also auch nicht, eher eine Endlösung für uns selbst (hoffentlich habe ich spätestens jetzt die Nazi-Raus Schreihälse genug getriggert, Shitlord im Internet zu sein ist eine ehrenwerte Aufgabe).

Aber man sieht hier schon worauf die „rechte“ Lösung des Problems hinausläuft. Wenn die Meritokraten den Kollektivisten die Grundlagen ihrer Verteilungs- und Gleichheits-Politik entziehen, müssen die Kollektivisten irgend wann aufgeben. Wie oben schon gesagt kann das schnell und schmerzlos durch die Wahl eines „Rechten“ (wie Trump in den USA oder der AfD) geschehen, oder schnell und schmerzhaft durch einen gewaltsamen Umsturz, oder langsam dahin siechend wie bei der UdSSR und DDR.

Ach, und Schoppe’s Beitrag hätte mich mehr erfreut wenn er ohne die kleinen Seitenhiebe ausgekommen wäre. Aber nun gut, Linke dürfen auch mal den Shitlord geben, warum denn nicht, ist ja manchmal auch ganz lustig. Ich habe die Gemeinsamkeiten des sogenannten „kulturellen Marxismus“ mit dem Feminismus in meinem Blog schon ausführlich beschrieben. Es ging mir mehr um die Methoden die die Frankfurter Schule entwickelt hat und die Feministinnen erfolgreich umgesetzt haben. Ich habe die beiden nie gleichgesetzt, habe aber auf die Kontakte hingewiesen. Dass sich die Alt-68’er und die Feministinnen vor allem bei den Grünen tummeln halte ich auch für keinen Zufall, da bestehen ideologische Gemeinsamkeiten.

Zum Thema Geschwätz-Wissenschaften errr, hust, Geisteswissenschaften. Es gibt dort Bereiche die ich durchaus anerkenne, so lange sie empirisch arbeiten. Zum Beispiel soziologische Studien, die eine ausreichend große Anzahl von Teilnehmern haben die wirklich repräsentativ ausgelost wurden. Ich halte die Ergebnisse aber nur für temporär gültig, d.h. sie werden oft durch Medien und Propaganda stark beeinflusst. Somit haben sie selten grundlegende Bedeutung und ich erhoffe mir auch keine grundlegenden Erkenntnisse aus ihnen. Ökonomie ist etwas zwischen den Stühlen. Ich verlasse mich mal auf den Marxisten Varoufakis, der sagt „Ökonomie ist Religion mit Zahlen“ (MfG an Prof. Buchholz). Anderes, wie z.B. Philosophie, Literatur, Kunst, Sport, Archäologie, usw. sind bestimmt schöne Hobbys aber können sich meritokratisch einfach nicht bewähren. Man kann das was ich hier auf dem Blog betreibe wohlwollend als Philosophie bezeichnen, wem es nicht gefällt darf es auch als proletenhaftes Rumgeplärre sehen. Ich besitze über 600 Bücher, spiele mehrere Instrumente (womit ich einen Teil meines Studiums finanziert habe), war einige Jahre im Leistungssport tätig und interessiere mich für Geschichte (obwohl meine Gymnasiallehrerin mit aller Gewalt versucht hat das Interesse daran der ganzen Klasse auszutreiben). Ohne die Existenz der Geisteswissenschaften wäre das gar nicht möglich. Ich bin allerdings der Meinung, dass die Frau an der Aldi-Kasse nicht gezwungen werden sollte diese schönen Hobbys von mir mit zu finanzieren. Ob das Wissenschaften sind kann man so oder so sehen. Wenn mehr Wissen dadurch entsteht, ist es wörtlich genommen so. Aber bei der Anwendung wissenschaftlicher Methoden in den Geisteswissenschaften sehe ich mehr Wüste als grün.

Zum Schluss noch mal Schoppe : […] „Es ist also nicht so, dass eine linke Männerpolitik keine Perspektive hätte. Eher ist richtig, dass eine Männerpolitik keine Perspektive hat, wenn es nicht eine ausdrücklich linke Männerpolitik gibt.“ […]. Genau, eure Politik ist richtig, nur das Volk ist falsch.

PS: Wäre es nicht an der Zeit mal ein „Plädoyer für eine rechte Männerpolitik“ zu schreiben? Gibt es das schon irgendwo? Falls nicht, wer würde mitmachen?

8 thoughts on “Rechts, links, geradeaus

  1. “PS: Wäre es nicht an der Zeit mal ein „Plädoyer für eine rechte Männerpolitik“ zu schreiben? Gibt es das schon irgendwo? Falls nicht, wer würde mitmachen?”

    Ich wäre ziemlich sicher dabei. Andererseits halte ich dieses Links und Rechts für töricht, weil es eigentlich unnütz ist. Man(n) kann sich eigentlich an anderen Dingen abarbeiten, als an denen, die noch immer übergestülpt werden.

    Was will man mit solchen Diskussionen denn erreichen? Etwa, das linke Männer nun auch für rechte eintreten – bzw. vice versa?

    Da kommt, unterm Strich, nichts bei raus, außer Kuddelmuddel. Ich habe an dieser Stelle übrigens noch nie gemerkt, dass ‘rechte’ Männerrechtler solch ein Geschiss um ihre politischen Ausprägungen gemacht haben.

    Warum denn auch? Die Übergriffe des Feminismus (egal, woher der nun politisch kommt), sind augenfällig und es ist überfällig, dagegen anzugehen.

    Sei es nun gegen ‘Bundes-Heikos’ (sorry) willfährige Eingriffe in die Justiz, oder Küsten-Barbies Manus feministische Erruptionen. Da liegen die Punkte – und nicht in Links oder Rechts.

    Es muss endlich wieder geradeaus gegangen werden!

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  2. Na, hier ziehst Du aber einen Taschenspielertrick durch! Du bestimmst eine »linke« Sichtweise und nennst dann »rechts« alles, was mit dieser Bestimmung des »Linken« konstrastiert. Das, was Du als »rechts« konkret aufzählst – individuelle statt klassenbezogener Emanzipation, Abschaffung des Feudalismus, selbstverantwortliches Leben, effiziente Produktion, technische Rationalisierung, Meritokratie – sind aber nichts anderes als wesentliche Grundsätze des klassischen Liberalismus. Denen (erstens) wohl die meisten sich als »links« verstehende Männerrechtler mindestens teilweise zustimmen können, und die (zweitens) überhaupt nichts mit »rechtem« Gedankengut zu tun haben.

    Dieses »rechte« Gedankengut lässt sich nämlich ebenfalls mit konkreten Inhalten füllen, wenn man beispielsweise bei den Leuten nachschaut, die sich ganz ausdrücklich als »rechts« (und nicht bloß als »konservativ«) verstehen, also insbesondere die Leute um das »Institut für Staatspolitik« und die »Sezession«, die auch Stichwortgeber für PEGIDA geworden sind: Karlheinz Weißmann, Götz Kubitschek, Ellen Kositza und was da noch zu deren Umfeld gehört. Dort findet man ethnisch homogene, selbstgenügsame und kulturell sauber getrennte Nationen, behutsames Aufwärmen von Rassenlehren, autoritäres Staatsverständnis und Beschwörungen einer »konservativen Revolution« im Sinne der frühen Dreißigerjahre. Inklusive einer »Kapitalismuskritik von Rechts«, bei der liberale Meritokraten auch nicht unbedingt was zu lachen hätten.

    Im Übrigen: wenn »die Ablehnung eurer linken Männerpolitik nicht notwendigerweise wegen dem Wörtchen „links“ entstanden ist«, dann frage ich mich, wieso auf diesem Wörtchen so ausgiebig herumgehackt wird. Denn das Ausbleiben von Erfolgen teilen »wir« ja zweifellos mit den »nicht-linken« Männerrechtlern.

    Ein »Plädoyer für eine rechte Männerpolitik« wäre jedenfalls eine reine Mogelpackung.

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    1. Ich sehe den grundsätzlichen Kritikpunkt von Admoros auch gegeben. Man sollte sich einfach auf die Lügen der linken (wie der rechten) Männerrechtler konzentrieren.

      Ich finde, in dem Artikel wird “rechts” zu sehr idealisiert und so getan, als hätte linke Politik nicht bis in jüngste Zeit viel Wichtiges geleistet. Nur ein Beispiel: Mit Rot-Grün wurde 2000 das Gesetz zur Ächtung von Gewalt in der Erziehung verabschiedet, für mich ein Meilenstein der Menschheit. Einzig die CDU hat dagegen gestimmt.

      Natürlich weil die Anhänger rechter Parteien eher Gewalt einsetzen und selbst eher als Kinder geschlagen wurden, somit ihre eigene Abwehr verteidigen, sich vor dem Schmerz der Einsicht schützen, daß sie von ihren Eltern mißhandelt wurden.

      Ich kann mich mit vielem Linken identifizieren. Das Problem ist die “linke Esoterik”, das Gutmenschentum.

      Und bei den Rechten gibt es eben leider die zynische Tendenz, das Gutmenschentum derart massiv infrage zu stellen, daß dabei auch wirklich Gutes verdammt wird. 🙂

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    2. “Im Übrigen: wenn »die Ablehnung eurer linken Männerpolitik nicht notwendigerweise wegen dem Wörtchen „links“ entstanden ist«, dann frage ich mich, wieso auf diesem Wörtchen so ausgiebig herumgehackt wird. Denn das Ausbleiben von Erfolgen teilen »wir« ja zweifellos mit den »nicht-linken« Männerrechtlern.”

      Hier unterliegst du einem Trugschluss, djadmoros.

      Wer reitet denn permanent auf dem “links” herum – mit Sicherheit nicht die Leute, welche sich nicht unbedingt dort verorten. Allerdings sei dir recht gegeben, wenn du libertär als Substitut für Rechts verwendest.

      Insofern kann ich es nicht mehr hören und lesen, wenn vom “linken Sozialpädagogen” und anderem schwadroniert wird, wenn das Problem doch eigentlich ganz woanders liegt. Aber es wird wie eine Fahne vor sich hergetragen, als skandierte man “Frauen höret die Signale”.

      In meinen Augen bringt das nichts, sich mit so einem Label zu ettiketieren. Im Gegenteil, es führt zu dem gleichen negativem Grenznutzen, wie das Gejammer und die ständigen Forderungen der Lesben- und Schwulenszene. Irgenwann sagen sich die meisten: Es reicht!

      Und dann steht er da, der Adrian (ist nur ein Synomym) und beklagt sich über Homophobie und Ähnliches. Das es eventuell daran liegen kann, den Bogen überspannt zu haben, darauf kommt man in dieser Region nicht; leider!

      Nochmal: Der Weg ist nicht leicht – aber über Abzweigungen, gleich welcher Art zu diskutieren, ist sicherlich alles andere als zielführend – tut mir leid.

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    3. @djatmoros:
      Du wirfst mir einen Taschenspielertrick vor und argumentierst dann selbst mit einem. Ein Problem, warum die Diskussion zwischen links und rechts meist in gegenseitige Beschuldigungen ausartet, ist dass man sich gegenseitig immer in die extreme Ecke stellt. Die Rechten sind immer böse Nazis, völkisch, rassistisch, autoritär, homophob, usw. Die Linken sind immer mörderische Kommunisten, Gulag Betreiber, Meinungsunterdrücker und unterwandern die Gesellschaft. Deshalb habe ich hier versucht eine Skala einzuführen die nach „rechts“ als meritokratisch orientiert zeigt und nach „links“ als kollektivistisch orientiert zeigt. Die Extreme sind nicht sachpolitisch, sondern fast ausschließlich gesinnungspolitisch, was die derzeitigen „Diskussionen“ prägt. In der Mitte der Skala wäre dann der klassische Liberalismus und die große (erweiterte) Mitte steht sachpolitisch etwas links und rechts davon, so wie das m.A. in den 50’ern, 60’ern noch war. Wenn man sich daran orientiert kann man auf einmal auch wieder zusammenarbeiten und muss sich nicht mehr unflätig beschimpfen, womit eben keiner etwas erreicht (richtig erkannt).

      Und wie emannzer schon sagt, halte ich links/rechts unter den gegenwärtigen Bedingungen nicht mehr für eine sinnvolle Einordnung. Ich hatte dies ja schon mal in einem Artikel ggü. Prof. Buchholz geschrieben. Mein obiger Artikel ist eine Antwort auf Schoppe’s Artikel, der sich unbedingt traditionell links verortet, aber als Männerrechtler von den eigenen Parteigenossen in die rechte Ecke abqualifiziert und damit ignoriert wird. Solange die politische Diskussion fast ausschließlich gesinnungspolitisch ist bleibt die Sachdiskussion auf der Strecke. Schoppe, Hoffmann und Co. sollten ihrem eigenen, linken Lager in den Arsch treten um wieder Fakten diskutieren zu können und sich nicht an den herbeiphantasierten „Rechten“ abarbeiten. Ich glaube allerdings, dass sie damit auf absehbare Zeit kaum eine Chance haben; deshalb halte ich meinen Weg, die Kollektivisten langsam auszuhungern für mittelfristig erfolgversprechender. Die rechts von der Mitte können sich in der öffentlichen Diskussion nur schwer von wirklich rechtsextremen abgrenzen, weil die Gesinnungsideologen in den Medien jede unserer Äußerungen mit einem Nazi-Zeigefinger quittieren.

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      1. @luisman:

        Ganz kurz in morgendlicher Frühe: worin besteht denn bitte mein Taschenspielertrick? Das, was ich diesen »Rechten« zuschreibe, sauge ich mir ja nicht aus den Fingern, sondern das steht in deren eigenen Texten! Ich lese die, was, wie ich fürchte, sonst kaum einer tut. Ich habe den Eindruck, dass viele, die sich über »linke Vorurteile gegen Rechts« beschweren, lieber gar nicht so genau wissen wolllen, was für ein Stuss dort tatsächlich verzapft wird.

        Die Motivation hinter Deiner Skala glaube ich verstanden zu haben, aber damit man sie anwenden kann, muss sie auch empirisch gehaltvoll sein. Und das sehe ich nicht gegeben, wenn Du diejenigen, die sich selbst zu »Rechten« erklären, darin nicht unterbringst.

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        1. @djadmoros:
          Also, ganz ehrlich, ich denke das mit dem Taschenspielertrick ergibt sich aus dem Kontext. Da ich wohl nicht in der Lage war es Dir zu erklaeren, frag bitte jemand anderen. Oder schau mal hier nach : https://en.wikipedia.org/wiki/Argument_from_analogy#False_analogy

          Deine Antwort hat mich jetzt aber so getriggert, dass ich erst mal ‘ne halbe Stunde daily stormer lesen musste 😀 Hab ich gelacht. Ich glaube die haben einen Zulassungs-IQ-test fuer ihre Autoren. Wer ueber 85 erreicht ist auf Lebenszeit gebannt. [Shitlord aus]

          Zur Beruhigung hab ich dann vor die Haustuer geschaut und jetzt ist mir wieder wohler: https://www.youtube.com/watch?v=WZqeV_JDyf4

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