Der McMensch

Der McMensch hat einen McJob in einer McWelt in der seine wichtigste Rolle der McKonsument ist.

Aus neulinker Weltsicht gibt es nur den McMenschen. Den gibt es nur in bestimmten Kategorien, wie schwarz und weiß, Frau und Mann, reich und arm, hetero und homo, etc.pp., wie Hamburger, Cheeseburger, BigMac, Chicken Nuggets. Die drastische Innovation dieser Ver-Klassung und Gruppenidentifikation ist die Intersektionalität, in der man ¼ Hamburger, ¼ Cheeseburger, ¼ BigMac und ¼ Chicken Nuggets sein kann. Mit der Intersektionalität kann man seinen Hass in Form von Rassismus, Sexismus usw. viel eleganter pflegen als bisher. Der bisherige Rassist, der weiße Rassist der die Schwarzen hasste oder der schwarze Rassist der Weiße hasst, wurde zurecht mit dem Begriff ‘Rassist’ abgewertet. Die männerhassenden Feministinnen wurden mit ihrem Sexismus konfrontiert. Wenn man nun aber den weißen, reichen Hetero-Mann als privilegierten Vertreter von allem Übel der Welt darstellt, und die schwarze, arme Lesbe als unterprivilegiert und absolut förderungswürdig, dann weiß man gar nicht wie man argumentieren soll, ohne als Rassist, Sexist, Homophober und Elitist beschimpft zu werden. Die Grundidee des McMenschen ist in einer Gruppendefinition verhaftet, die alle Mitglieder einer Gruppe für ‘gleich’ erklärt und dafür sorgen soll die Gleichheit zwischen den willkürlich definierten Gruppen herzustellen. Der Versuch der Intersektional-Ideologen noch mehr und sich überschneidende Gruppen zu bilden, dient nur der rhetorischen Verwirrung. Die Gruppenideologen sind auf das alte Pferd des Tribalismus aufgestiegen ohne die biologisch-psychologischen Grundlagen der Bildung von Gruppen (Tribes) zu verstehen.

Der McMensch ist ein soziales Konstrukt, welches sich die eh schon vorhandenen (potentiellen) Konflikte zwischen Menschen zunutze macht um sie anzufachen. Vor allem Leute die im sozialen Bereich arbeiten (wollen), wie z.B. Sozialarbeiter, der Großteil der sogenannten Geisteswissenschaftler, alle welche die Staatsgewalt in irgend einer Form darstellen, Politiker usw. usf. brauchen diese Konflikte, sonst hätten sie keinen McJob. Der McJob ist etwas was man üblicherweise tagsüber machen muss um das Essen, die Wohnung und Klamotten bezahlen zu können. Der McJob ist ein notwendiges Übel – allerdings ist man bemüht sich die Arbeit als etwas vorzustellen was Spaß macht, was von der traurigen Realität ablenkt.Viele meinen sogar dass der McJob automatisch eine Karriere sein muss; angesichts der Tatsache dass vielleicht 5% aller Arbeiter jemals die Chance auf eine Karriere haben ist das i.d.R. halt eine Illusion. Karl Marx hat damals richtig erkannt, dass gerade die Industrialisierung zur Entfremdung von der eigenen Arbeit führt, weil man das Produkt der Arbeit selbst nie genießen oder verwerten kann. Nicht-entfremdete Arbeit gibt es im Westen praktisch nicht mehr, mit wenigen Ausnahmen hat jeder einen McJob.

Mit dem Geld was wir im McJob verdienen kaufen wir unser Essen, unsere Klamotten, unsere Unterhaltung und unsere Wohnung. Das ist der letzte Bereich in dem wir noch etwas individuelles praktizieren, zumindest versuchen es viele wenn sie es sich leisten können. Aber immer häufiger frisst man Konserven und Fertiggerichte, zieht McTshirts und McJeans aus einer fernöstlichen Produktion an, schaut sich den McKrimi im ‘Ersten’ oder ‘Zweiten’ an, hört die McMusik irgendwelcher ‘Stars’ und lebt in einer 2-Zimmer-Kueche-Bad 0815-Wohnung, mit Möbeln von McIKEA (in den USA wird auch der Begriff McMansion verwendet). Wir sind zum McKonsumenten geworden der die McMassenprodukte kauft. Um nicht komplett durchzudrehen vor lauter Gleichheit, pappt man sich einen Regenbogen-Sticker auf sein Hemd oder kauft fair-trade-Kaffee, Wow, Individualismus pur 😉

Die McWelt entstand mit dem Massentourismus und hat sich mit dem Internet richtig etabliert. Wenn man mal richtig physisch aus dem bewohnten Landstrich heraus kommt, oder auch nur virtuell, stellt man fest, dass der Rest der Welt gar nicht so gleich ist wie das was man sonst gewohnt ist. Da man aber seit dem Kindergarten gelernt hat ein McMensch zu sein, muss das ja wohl geändert werden. Man ist jetzt versucht den Rest der Welt wieder in sich überschneidende Gruppen einzuteilen, die sich innerhalb der Gruppen nicht unterscheiden und für die man zwischen den Gruppen für Gleichheit sorgen muss. „Halihallo meine Gutste, deren Namen ich nicht aussprechen kann und deren Sprache ich nicht verstehe, ist Ihnen schon aufgefallen dass Sie unterprivilegiert sind? Nicht? Dann lassen Sie mich Ihnen das mal erklären.“ Dann schickt man denen, wenn sie arm sind, die Butterberge, Tomaten- und Hühnchen-Überschüsse und fühlt sich saugut, dass die armen ‘Schweine’ jetzt endlich genug zu essen haben. Ganz nebenbei zerstört man damit deren lokale Wirtschaft, so dass sie jetzt IWF-Kredite brauchen. Aber das geht weit über den Horizont des McGutmenschen. Der McMensch will die McWelt und fühlt sich echt gut dabei.

Gruppenbildung, Tribalismus und Kollektivismus ist ein biologisch-psychologisches Grundprogramm im Menschen welches wir zum Überleben brauchten. Aber wie bei jedem dieser Grundprogramme, dieser Triebe, muss man sich selbst und anderen Grenzen setzen, sonst überwältigt einen dieser Trieb und wirkt nur noch schädlich. Der Gegenpol ist der Individualismus, den wir genauso zum Überleben brauchen. Wir sind keine Ameisen und können in einem Ameisenstaat auch nicht existieren.

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