Wie der Feminismus Kinder zu Geld macht

Einige Gedanken in Stichwort-Form:

  • Der Markt für Kinder- und Jugendprodukte (Spielzeug, Musik, Videospiele). Wie Kinder direkt als Käufer angesprochen werden ist ein nie dagewesenes Phänomen.
  • Der Markt für Kinderbetreuung, durch Frauenarbeit.
  • Die Verjugendlichung unserer Kultur, dadurch Emotionalisierung, SJW Kultur…

Das „cock carousel“ für junge Frauen bis so um die 30. Deren Leben sehen die bis dahin als Spiel, als Ausprobieren, als folgenlos für ihr späteres Leben. D.h. sie verlängern ihre Kindheit bis ca. 30, ohne Verantwortung übernehmen zu wollen. Dann beschweren sie sich dass es keine „echten/guten Männer“ mehr gibt, ohne sich mal an die eigene Nase zu fassen. Viele Männer (insbes. PUA) nutzen das, um ihre Kindheit ebenfalls zu verlängern, um ohne Verantwortung Spaß zu haben, und beschweren sich (wie RooshV) dass es keine heiratswilligen jungen Frauen gibt, denen man vertrauen kann.

Das frühere Arschloch heißt heute Nazi. Die Art der Kommunikation ist leicht veränderte Jugendsprache. Wo man früher noch von anderen Erwachsenen ermahnt wurde, doch bitte erwachsen zu diskutieren, ohne Schimpfworte, ohne Wutanfälle, wird es heute als ‘geil’ angesehen, wenn eine 20- jährige Göre einen 50- jährigen Mann des Sexismus bezichtigt, sobald er mal ein paar Realitäten des Lebens erläutert.

Ganz besonders werden Kinder zu Kapital mit Rendite, beim Kindergeld, bei den Hartz4-Beträgen, beim Kindesunterhalt nach Düsseldorfer Tabelle. Mal ne ganz ‘abstruse’ Idee: Kinder machen glücklich. Ja, wirklich. Manchmal machen einen sogar fremde Kinder glücklich – wer kann an einem quietschvergnügten Baby vorbeilaufen ohne den inneren Drang einmal duziduzi zu sagen (oder zumindest zu denken). Ja klar, die können einen auch traurig, enttäuscht, genervt, cholerisch etc. machen. Aber normalerweise tun wir alles dafür, dass sie uns glücklich machen (J.B. Peterson – Rule number 5: „Do not let your children do anything that makes you dislike them“). Der unschlagbare Beweis dafür ist aber die Tatsache, dass dann, wenn ein Kind stirbt, die Eltern fast immer untröstlich für den Rest des Lebens sind.

Und sicher haftet Kindern schon seit Urzeiten ein ökonomischer Aspekt an. Die Eltern mussten immer schon in der Lage sein ihre Kinder zu füttern, einzukleiden und ihnen einen Schlafplatz zu bieten. Ohne effektive Geburtenkontrolle wurde das über 200.000 Jahre so gehandhabt, dass die Kinder der armen Familien eben früh starben, durch Hunger und Krankheit. Grausam aber wahr. Diese evolutionäre Selbstbeschränkung funktioniert aber nicht mehr. Heute überleben praktisch alle geborenen Kinder, egal ob die Eltern gute Versorger sind oder nicht. Das ist sicherlich humaner, aber machen wir uns nichts vor, es hat auch Nachteile.

Doch die übelste Weise, wie wir unsere eigenen Kinder unausweichlich zu Sklaven machen, ist die kontinuierliche Erhöhung der Staatsschulden. So lange der jeweilige Staat mit seiner Währung bestehen bleibt, werden die Kinder und Enkel die Zinsen für das geliehene Geld von ihren Arbeitseinkünften zahlen müssen.

staatsversch

Die Grafik zeigt die Entwicklung der Staatsschulden als Absolutwert seit Bestehen der BRD, die Entwicklung der Staatsschulden im Verhältnis zum BIP, sowie die Zahl der pro Jahr geborenen Kinder. Mit open office kann ich die y-Skalen nicht unabhängig voneinander machen, deshalb die etwas ungewöhnlichen Faktoren.

Bis ca. 1995 wurde die Staatsverschuldung regelmäßig um durchschnittlich 10-20% pro Jahr erhöht. Wie man an der roten Kurve sieht lag die Verschuldungsquote bis in die frühen 70’er immer so um die 20% vom BIP, d.h. das BIP stieg analog zur Staatsverschuldung. Zwischen den 70’ern und ca. 2010 stiegt dieses Quote aber von ca. 20% auf 80%, was zu einer Notbremse, wegen Verstoßes gegen die EU-Richtlinien führte. Ich hatte die heimliche Hoffnung, ich könnte das der SPD und den Grünen anlasten, aber nein. Egal welche Regierung dran war, die Verschuldungsquote stieg unaufhörlich. Dann wollte ich es mit dem Babyboom erklären, aber nein. Die zusätzlichen Kosten für Schule und Ausbildung hätten spätestens in den frühen 80’ern stark abklingen müssen, die enormen Steigerungen gingen aber bis ca. 1995 weiter. Die Staatsquote in % vom BIP eiert auch seit ca. 1975 so knapp unter 50% herum (zuvor bei 30-40%). Allerdings fällt in der Grafik schon eine inverse Korrelation zwischen Verschuldungsquote und Anzahl geborener Kinder auf.

Dann stellt sich die Frage, was in den 70’ern denn katastrophales passiert ist, was diese extreme Entwicklung verursacht haben könnte. Der drastische Geburtenrückgang durch den Pillenknick? Kann eigentlich nicht sein, denn die in die Schule gehende Babyboomer-Generation musste weiterhin gefüttert und eingekleidet werden, trug also zur Steigerung des BIP bei. Die weniger benötigten Windeln, Baby-Fläschchen usw. haben kaum finanzielle Auswirkungen.

Die einzige Erklärung, die für mich Sinn macht, ist die Wiederkehr des Feminismus in seiner bislang gesellschaftlich schädigendsten Form. Frauen wollten/sollten arbeiten gehen, sich scheiden lassen und die Kosten für die Kinderbetreuung komplett auf den Mann, bzw. den Staat abwälzen.

Obwohl die Reallohnentwicklung bis zur Wiedervereinigung (Abb. 4) deutlich oberhalb der Entwicklung des BIP war, ist seit den späten 70’ern festzustellen, dass der Reallohn pro Arbeitnehmer kaum noch steigt. Mehr Arbeitnehmer arbeiten pro Kopf weniger Stunden. Dieses MEHR an Arbeitnehmern waren nicht nur die Babyboomer-Männer, die auf den Arbeitsmarkt strömten, sondern auch die Babyboomer-Frauen. Die Reduzierung der Wochenarbeitszeit koinzidiert damit auch nicht, die kam erst 1984 (38,5h) und 1994 (35h). Mein Verdacht ist, dass nach und nach für Frauen nicht nur spezielle Positionen geschaffen, sondern ganz neue Arbeitsfelder errichtet wurden. Das waren vor allem ‘unproduktive’ Arbeiten, wie Verkäuferin, Bürofachfrau, Pflegerin, Kinderbetreuung, etc.

Der massive Einstieg der Frauen in den Arbeitsmarkt, in dem sie i.d.R. keine Waren herstellten, sondern fast ausschließlich Dienstleistungen anboten, wurde im Wesentlichen über eine dramatische Erhöhung der Staatsverschuldung (in % vom BIP) bezahlt.

Um zum Thema des Artikels zurück zu finden:

Mit dem Babyboom ergab sich eine langsame Umstellung der Wirtschaft, die nun Kinder als potentielle Kunden sah. Erst wurden die Eltern beworben Spielzeug für die Kinder zu kaufen, die diese schlauer und glücklicher machen. Inzwischen werden die Kids selbst beworben. Mein Vater hatte eine Spielzeugeisenbahn, einen Fußball, zwei Kinderbücher – das war’s. Mein Kinderzimmer war schon deutlich gefüllter, vor allem mit Kinderbüchern, aber auch mit teurem Lego, Chemie- und Mechanik-Baukästen, etc. Die heutigen Kinderzimmer strotzen vor Elektronik-Spielzeug, Musik- und Video-CDs und Tonnen von Plastikkram aus China.

Mit der Feminismus-Welle der 70’er ergab sich der Bedarf nach vielen neuen, früher unnötigen Dienstleistungen. Die Kids mussten betreut und mit Spielzeug ruhig gestellt werden, wenn Mama erst am Abend wieder zuhause auftauchte. Man hat die eigenen Kinder, wie ein Produkt, an Dienstleister verscherbelt, nur damit Mutti sich „verwirklichen“ konnte. Die Zeche dafür zahlten aber die Männer (wie immer), durch verringerte Realeinkommen pro Kopf, durch hohe Abgaben und durch immer höhere Ausgaben für die immer weniger werdenden Kinder.

Kann man es einem heute 18 jährigen verdenken, wenn er unzufrieden über das Schlamassel ist? Die Alten haben alles Geld und sie selbst 6 Monate Praktikum, satt einer Arbeitsstelle. Alle guten Positionen im Arbeitsmarkt sind immer noch von den Babyboomern besetzt. Circa 50.000 EUR Staatsschulden pro Arbeitnehmer, die nur wegen der Null-Zinsen erträglich sind. Staatsquote nahe 50%, d.h. im Schnitt arbeitet man die Hälfte der Zeit nicht für sich, sondern für andere. Da verstehe ich dass der 18 jährige lieber noch weitere 10-15 Jahre Kind bleiben will. Und das tut er auch. Die meisten wollen bis 30 keine Verantwortung übernehmen, schon gar nicht für eine eigene Familie.

Wir als Babyboomer (wir, weil ich dazu gehöre) sind nicht unbedingt das beste Beispiel für unsere Kinder. Unsere Eltern, die Vorkriegs- und Kriegskinder haben aus den Bombenkratern eine gut funktionierende Wirtschaft erschaffen, die allen Wohlstand brachte. Selbige haben es aber in den 70’ern vergeigt und dem Feminismus die Zügel überlassen. Und uns Boomern ging es lange Zeit so saugut, dass wir uns nie wirklich dagegen wehrten und versuchten es rückgängig zu machen. Es ist nicht ehrlich, wenn wir jetzt den Kids die Schuld geben, dass sie an unsere Indoktrinierungen auch glauben, aber gleichzeitig sehen, wie alles vor die Hunde geht. Es ist zwar unlogisch und falsch, wenn die Kids jetzt Antifa, Jungkommunisten, Anti-Kapitalisten, Genderisten oder ähnlichen Unfug werden, aber verständlich ist es schon. Wir Boomer haben jetzt schon 40-50 Jahre herumgeeiert, ohne auch nur ein Problem zu lösen. Staatsschulden auf Anschlag, Staatsquote auf Anschlag, und die Kinder werden inzwischen von den Einwanderern geboren. Als 18 jähriger Deutscher wäre ich auch stinksauer. Und bald wollen wir auch noch heftig Rente kassieren? Ha!

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7 thoughts on “Wie der Feminismus Kinder zu Geld macht

  1. Dies wurde sicherlich durch den aktuellen Babyboomer Artikel bei RoK inspiriert.
    Ob Roosh seine Kindheit verlängern will, weiss ich nicht. Ich denke hier gibts klare Unterschiede zu Frauen, denn als Mann ist es positiv viele Partnerinnen und viel Erfahrung zu haben, als Frau eher negativ.

    Ich weiss du bist auf der Peterson Linie und der ist wohl auch gegen “Casual Sex”, hat einen sehr religiösen Background.
    In der Manosphere gilt Peterson aber eher als Blue Pill / Purple Pill.

    Ich denke die wenigsten Männer haben heute ständig Casual Sex und sind ewige Player, das ist auch mega schwer und anstrengend. Bei Frauen ist es dagegen häufiger zu finden, da es fûr sie auch deutlich einfacher ist.

    Roosh wirkt nie sehr happy in seinen Videos. Er hat wohl auch LTRs (langfristige Beziehugen) probiert, aber das ist ja auch gar nicht so einfach heutzutage.

    Und ich finde man kann ihm danken, dass er soviel Männer-Content liefert, egal ob PUA oder anderweitig antifeministisch.
    Also die Sache mit Roosh sehe ich anders, ansonsten ein guter Artikel und Peterson liegt in meinen Augen auch nicht immer richtig.

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    1. Roosh meine ich nicht nur persoenlich, sondern als Abbild einer alternden PUA community. Eine ganze Menge der RoK Kommentatoren sind verheiratet.

      Das Unverstaendnis von Peterson ggue. MGTOW wurde ja schon ausreichend kritisiert. Jeder hat seine blind spots.

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  2. Ein paar Anmerkungen mit meiner unmaßgeblichen Meinung zum Artikel:

    “Kann man es einem heute 18 jährigen verdenken, wenn er unzufrieden über das Schlamassel ist? Die Alten haben alles Geld und sie selbst 6 Monate Praktikum, satt einer Arbeitsstelle.”
    In den richtigen Branchen oder im Handwerk hat man Arbeit – allerdings macht man sich da meistens dreckig und arbeitet schon ab 16 oder 17. Das ist ziemlich unpopulär unter den jungen Leuten. Zumindest bei vielen in meiner Umgebung.

    “Da verstehe ich dass der 18 jährige lieber noch weitere 10-15 Jahre Kind bleiben will. Und das tut er auch.”
    Ist auch bequemer, so lange die Alten weiter zahlen. So lange sie noch können.

    “Die meisten wollen bis 30 keine Verantwortung übernehmen, schon gar nicht für eine eigene Familie.”
    Wird auch schwierig, wenn man gefragte Sudiengänge wie Japanologie, Hispanologie oder Geographie studiert, um deren hochqualifizierte Absolventen sich bekanntermaßen vor allem das Handwerk und der Mittelstand in Deutschland prügeln.

    “Unsere Eltern, die Vorkriegs- und Kriegskinder haben aus den Bombenkratern eine gut funktionierende Wirtschaft erschaffen, die allen Wohlstand brachte.”
    …während unsere Groß- und Urgroßelterngeneration die Bombenkrater produziert und die Welt in Schutt und Asche gelegt haben. Insofern habe ich kein schlechtes Gewissen und unterschreibe diesen Satz nicht:
    “Wir Boomer haben jetzt schon 40-50 Jahre herumgeeiert, ohne auch nur ein Problem zu lösen.”

    Ein paar Sachen haben wir schon deutlich besser gelöst als unsere Ahnen. Beispielsweise eine über 70-jährige Friedensperiode in einem ziemlich großen Teil der Welt.

    “Mein Verdacht ist, dass nach und nach für Frauen nicht nur spezielle Positionen geschaffen, sondern ganz neue Arbeitsfelder errichtet wurden. Das waren vor allem ‘unproduktive’ Arbeiten, wie Verkäuferin, Bürofachfrau, Pflegerin, Kinderbetreuung, etc.”
    Neulich auf dem Amt. Die Kunst des Krieges will einen schönen, neuen Kartenführerschein. Was macht er vorab? Lädt sich ein PDF-Formular von der Gemeinde-Homepage herunter. Dieses ist natürlich nicht editierbar, d.h. er druckt es aus, füllt es mit Kugelschreiber aus, latscht zur Gemeinde, wartet, wartet, wartet noch länger und drückt endlich das Formular der Sachbearbeiterin in die Hand. Diese tippt fein säuberlich alle Angaben aus dem Formular in die Eingabemaske ihres Verwaltungssystems. Es dauert ca. 10 Minuten, bis alle Ausdrucke, Stempel, Unterschriften, usw. gedruckt, geprüft und noch mal kontrolliert worden sind. Daten, die sowieso schon in allen möglichen Systemen erfasst sind – denn ich habe schließlich seit Jahrzehnten schon einen Führerschein.
    Nach zwei Wochen ist der neue Führerschein da, d.h. ich latsche wieder aufs Amt, warte, warte, warte noch länger und bekomme in einer 5-minütigen Prozedur endlich den neuen Kartenführerschein in die Hand gedrückt.
    Arbeiten wie in den 80er- Jahren, sowohl was die Einstellung zur, als auch die Sinnhaftigkeit der Tätigkeit angeht. Zum Glück macht die IT-Branche irgendwann hunderttausende dieser Bullshitjobs überflüssig.

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    1. Naja, ob der katholische Moench seinen “eigenen Weg” geht wage ich doch zu bezweifeln. Der geht den Weg seines Ober-Gurus. Individualismus ist was anderes.

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      1. Wie viele dies tatsächlich als eigenen Weg gehen – so verpönt wie das zumindest im Westen ist – entzieht sich miner Kenntnis natürlich.
        Für mich ist mein Atheismus in jedem Fall nicht voraussetzunglos.

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