Der freie Markt hat einen wunderbaren Effekt, der von den Immigrationsbefürwortern und der internationalen Finanzklasse ausgehebelt wird. Man stelle sich ein Land mit Grenzen vor – ich weiß, das wird zunehmend schwerer – welches diese Grenzen für Immigranten streng kontrolliert. In diesem Land leben viele arbeitsame Menschen und nicht ganz so viele sehr kreative Menschen, die immer wieder neue Produkte und Dienstleistungen erfinden. Durch diese freie Wirtschaft werden erst mal die Investoren reicher, einzelne Erfinder und Kreative ebenfalls. Die normale Arbeiterschaft hat wenig von diesem Reichtum. Das Land exportiert diese erfolgreichen Produkte, wie z.B. Deutschland. Andere Erfinder und Kreative haben noch bessere Ideen, weiten ihre Produktvielfalt aus und exportieren immer mehr. Das Land strotzt geradezu vor erfolgreichen Produkten, die überall auf der Welt nachgefragt werden. Die Firmen benötigen immer mehr Mitarbeiter für die Entwicklung, die Produktion, das Marketing, den Vertrieb. Mit der Zeit wird das Angebot an Arbeitskräften immer dünner, weil nahezu Vollbeschäftigung herrscht. Um jetzt noch neue freie Stellen zu besetzen, muss man Mitarbeiter von anderen Firmen abwerben. Das geht mit besseren Arbeitsbedingungen, sowie höheren Gehältern/Löhnen. Firmen, die zu wenig Gewinn machen, weil ihre Innovationskraft zu niedrig ist, können die höheren Löhne nicht zahlen und werden pleite gehen oder ins Ausland abwandern müssen. Das allgemeine Lohn- und Gehaltsniveau steigt fortwährend, wie das bis in die 70’er/80’er der Fall war. Selbst ein Büro-Reiniger oder Busfahrer kann ganz gut von seinem Lohn leben, sich eine gute Wohnung, Plasma-TV, Auto, Urlaub und vor allem eine Familie leisten. Die Wirtschaft konzentriert sich immer mehr auf hochwertige Produkte, die im weltweiten Vergleich nahezu konkurrenzlos sind.
Die internationale Finanzklasse will noch mehr Geld verdienen und forciert heimlich eine schleichende Immigration. Das drückt die Löhne, weil auf einmal das Angebot an Arbeitskräften steigt. Das findet seit den 70’ern statt und lässt seitdem die Löhne stagnieren. Ganz erstaunt stellt man fest, dass Deutschland „urplötzlich“ einen Anteil von „Menschen mit Migrationshintergrund“ von 20-30% hat. Keiner hat’s gemerkt und „nun sind sie nun mal da“. Diese importierten Niedriglöhner haben nicht nur den Lohn für niederwertige Arbeit gedrückt, sondern auch Einheimische, die nicht mehr als diese Arbeiten ausführen können, in die Arbeitslosigkeit gedrängt. Das erhöht die Sozialkosten, da nicht nur Deutsche mit niedrigem IQ, sondern auch viele Kinder der importierten Niedriglöhner die höherwertigen Arbeiten einfach nicht können. Diese Sozialkosten müssen von den gut verdienenden Arbeitern bezahlt werden, womit diese weniger netto verdienen. So lange die Sozialkosten weniger schnell steigen als die Innovationskraft und die Produktivitätssteigerungen hergeben, bleibt der „Aufschwung“ erhalten. Nun geht aber die Mehrheit der Gesellschaft in Rente (die Babyboomer) und zugleich werden noch Millionen Leute importiert, die hauptsächlich Sozialkosten verursachen. So beginnt der Abschwung.
Das Szenario im ersten Absatz lässt sich flexibel auf Änderungen der internationalen Absatzmärkte anpassen. Wird der Export geringer, weil andere Länder sich das nicht mehr leisten können, da sie keine entsprechenden Gegenwerte produzieren, lässt man die Deutschen einfach weniger arbeiten (ohne Lohnausgleich). Diese Freizeit können sie, bei den inzwischen hohen Löhnen entweder genießen, oder zur Kreation von weiteren Innovationen nutzen. Was die Finanzoligarchie aber getan hat ist, den anderen Ländern ihren Konsum durch Kredite zu finanzieren, was (wie bei den Griechen) zu exorbitanten Außenhandelsdefiziten, und gleichzeitig (wie bei den Deutschen) zu exorbitanten Außenhandelsüberschüssen führt. Diese Defizite und Überschüsse sind permanent und steigen weiter, wenn diese Kreditfinanzierung nicht eingestellt wird. Da beides nur Buchwerte sind, konsumieren die mit dem Überschuss weniger, als sie sich leisten könnten und die mit dem Defizit mehr als sie sich leisten können. Diejenigen die den Überschuss erbringen arbeiten mehr als sie müssten, damit diejenigen, die das Defizit verursachen trotzdem konsumieren können. Den Überschuss-Erbringern wird ein Mehrwert vorgegaukelt, den sie in Wirklichkeit nie erhalten. Die staatliche, europäische Stützung dieser Bankenkredite dient nur dazu, diese Illusion aufrecht zu erhalten. Die hoch produktiven Deutschen sollen nicht merken, dass sie nur mit wertlosem Monopoly-Geld bezahlt werden.
Wenn ein Land dauerhaft Exportüberschüsse erzielt, dann sollten seine Bewohner darauf reagieren, indem sie einfach weniger arbeiten. Die Mehrarbeit, mit der sie diese Überschüsse erzeugen, wird ihnen ja nicht bezahlt, sondern läuft nur als Buchwert der Staatsverschuldung anderer Länder auf. Mit einem Schuldschein eines anderen (zahlungsunfähigen) Landes in der Hand kann man sich aber nichts kaufen, inzwischen, wegen der Nullzinsen, nicht mal mehr zusätzliches Einkommen generieren. Weniger arbeiten war mal SPD-Politik und Gewerkschafts-Politik. Deren Forderung war auf der steigenden Arbeitslosigkeit begründet. Natürlich steigt die Arbeitslosigkeit, wenn die Firmen immer produktiver werden und der Export durch eine ausgeglichene Außenhandelsbilanz limitiert ist. Wenn man seine Exportgüter nicht mehr verkaufen kann, weil andere Länder keinen Gegenwert zu bieten haben, dann sollte man die Arbeitsleistung reduzieren. Mit dieser Reduzierung kann man sie auch gerechter verteilen, um damit Arbeitslosigkeit zu minimieren. Das wurde aber nicht getan.
Man stelle sich vor, dass zur Produktion der benötigten Güter (und Dienstleistungen) für die eigene Volkswirtschaft, sowie der nötigen Innovation, eine Wochenarbeitszeit von ca. 20 Stunden (eher weniger) vollkommen ausreicht. Man muss das auch nicht als Reduktion der Wochenarbeitszeit organisieren. Wie wäre es z.B., wenn man statt 45 Jahre „Regelarbeitszeit“ nur noch 22 Jahre Vollzeit arbeiten muss? Welche Vorteile hätte dies? [PS: Man muss sich das gar nicht „vorstellen“, denn es ist so.]
Jede Frau könnte sich vollumfänglich bis Mitte/Ende 30 um das Kinderkriegen und die Aufzucht derselben kümmern, um dann, mit ca. 40 noch 22 Jahre Vollzeit zu arbeiten (bis ca. 62), wonach es in die Rente geht. Jeder Mann könnte entweder das selbe tun (eher unwahrscheinlich), oder mit Anfang 40 aufhören zu arbeiten, oder weiter arbeiten, um z.B. eine zweite Familie zu gründen 😀 , bzw. seine Ehefrau von Arbeit freizustellen. Wäre unter diesen Bedingungen wieder vorstellbar, dass Frauen 2-3 Kinder bekommen? Wäre es möglich, dass die Gesundheit Aller verbessert wird, weil sie sich ein Leben mit wenig Arbeit und Stress locker finanzieren können? Ist damit den Umverteilungs-Konflikten nicht der Nährboden entzogen? Ist das Sozialismus? Keineswegs. Das wäre kapitalistische Marktwirtschaft, in der die Überschüsse nicht zu Lasten der eigenen Arbeiter an andere Länder „verschenkt“ werden.
Die Unterdrückung der Arbeiterschaft stellt sich so dar:
- Du wirst gezwungen doppelt so viel zu arbeiten, wie notwendig wäre.
- Anstatt die Arbeitszeit zu reduzieren, werden durch staatliche Maßnahmen völlig unproduktive Pseudo-Jobs geschaffen, um „Vollbeschäftigung“ vor zu gaukeln.
- Die Bruttolöhne erscheinen im Vergleich mit anderen Staaten hoch. Die inflationsbereinigten Nettolöhne stagnieren und sinken aber seit ca. 40 Jahren. Der Grund ist, dass man sich von verschenkten Überschüssen, den Monopoly-Schuldscheinen von zahlungsunfähigen Staaten, nichts kaufen kann.
- Durch Immigration wird vor allem im Niedriglohn-Bereich künstlich Konkurrenz geschaffen, obwohl schon ein Überschuss von Arbeitskräften vorhanden ist. Dadurch entsteht weiterer sozialer Druck, der die Löhne weiter sinken lässt, und gleichzeitig den Finanzierungsbedarf für „sozial Schwache“ erhöht, was die Nettolöhne (wg. erhöhter Sozialabgaben und Steuern) nochmals verringert.
Alle kreditfinanzierenden Länder mit dauerhaften Exportüberschüssen befinden sich in einer volkswirtschaftlichen Todesspirale, genauso wie Länder mit dauerhaften Defiziten. Staatliche Bankenstützungen und Nullzinsen fördern dieses Szenario noch. Der politische Mut diese faulen Kredite endgültig abzuschreiben fehlt jedoch. Alle großen europäischen und amerikanischen Banken würden bei einer endgültigen Abschreibung pleite gehen. Die bisher dauerhaft defizitären Länder wären dann praktisch schuldenfrei, aber würden auf absehbare Zeit nie wieder Kredite bekommen (wie Argentinien). Den Überschuss produzierenden Ländern würde der Export in defizitäre Länder wegbrechen. Die dadurch entstehende hohe Arbeitslosigkeit in z.B. Deutschland, würde uns dazu zwingen, die Lebensarbeitszeit für alle zu reduzieren. Der bisher verschenkte Export würde nicht zu einer Verschlechterung der Lebensqualität führen, da wir alles was wir brauchen selbst hocheffizient produzieren. Die notwendigen Importe können wir locker über die verbliebenen Exporte bezahlen.
Dauerhaft defizitäre Länder, die anstatt Staatssozialismus, die notwendigen bürokratischen Reformen für einen freien Markt umsetzen, können sich aus dieser Krise selbst befreien (siehe USA). Wenn man keine Schulden mehr machen kann, die nicht zurück gezahlt werden und fast zinslos sind, dann muss man das was man verbraucht selbst erwirtschaften. Wenn das Land, die Wirtschaft und die Bevölkerung wenig produktiv ist, dann müssen sie entweder mehr Stunden pro Tag arbeiten, oder sie sind und bleiben halt ärmer.
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Schön Nachgedacht. Aber wie das Einrichten? Man müßte das Fiat Argentum aufgeben und den Goldstandard* wieder einführen. Da dann aber fast alle Staaten weltweit** auf einen Schlag pleite wären kann das nicht über überstaatliche Vereinbarungen erreicht werden. Also gar nicht. Zumindest nicht friedlich.
*wobei Russland und China momentan massiv Gold kaufen. Deutschland schafft es nicht mal seine vorhandenen Bestände zurückzuholen
**https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_countries_by_current_account_balance#Top_20_countries_with_the_largest_deficit
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Ich versuche ja die Gruende fuer die Verhinderung der Freiheit aus allen moeglichen unterschiedlichen Aspekten in diesem Blog zu betrachten. Dieser Post ist einer von vielen Blickwinkeln. Fiatwaehrungen habe ich hier absichtlich aussen vor gelassen, ausserdem waere das ein sehr komplexes Thema.
Das kann durch sogar unilaterale Aktionen erreicht werden. Trump tut das derzeit, laesst aber den Verhandlungsweg offen. So wie Trump den Import aus Ueberschussstaaten, wie Mexiko, China, BRD/EU etc. mit Tarifen belegt und bremst, kann die BRD das Gegenteil tun. Ich glaube die BRD hatte nur ganze zwei Wirtschaftminister, die was mit VWL/BWL studiert haben (Schiller, Rexrodt), alle anderen waren Juristen und sonstige Pfeifen. Das Gegenteil waere, dass man Staaten die keine Gegenwerte zu unseren Exporten liefern (Rohstoffe, Produkte, Dienstleistungen), sondern nur ungedeckte Schuldscheine, nichts mehr verkauft. Das ist z.B. teilweise ueber die Hermesdeckungen unilateral leicht zu machen. Gerade der groesste Defizitaer (USA) und der groesste Ueberschussproduzent (BRD) koennten sich leicht auf eine Reduzierung des bilateralen CAB einigen, wenn wir nicht nur Vollidioten als Wirtschaftsminister haetten. Anstatt wertloser Schuldscheine wuerden die Deutschen dann echte Waren, guenstig aus den USA erhalten. Oder, etwas kreativ und als Uebergangsloesung, koennte der dicke Altmeier 80 Millionen Microsoft-Lizenzen kaufen, die er aus dem Aussenhandelsdefizit der USA begleicht und an jeden Deutschen kostenlos austeilt.
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Es wird übersehen, dass die hohe Produktivität der Deutschen nicht nur eine biologisch-kulturelle Ursache hat, sondern zu erst und vor allem an die Verfügbarkeit billiger fossiler Energie geknüpft ist. Ohne diese Energie läuft in Deutschland so gut wie nichts mehr.
Es geht aber noch weiter. Es ist nicht einfach nur billige fossile Energie, sondern vor allem eine hohe Nettoenergie nötig. Die Nettoenergie entspricht der produzierten Energie abzüglich der des Energieaufwandes für die Energieproduktion selbst. Die verfügbare Nettoenergie reduziert sich dann weiter durch die zunehmenden Komplexitätskosten der Gesellschaft. Siehe dazu Tainters “Kollaps komplexer Gesellschaften”. Multikulti ist genauso die die EU und der EURO und die Globalisierung eine Komplexitätskostensteigerung.
Dann ist es noch so, dass es für die benötigte Energie Grenzkosten gibt, die je nach Job und Land unterschiedlich sind. Griechenland ist mit den heutigen Energiekosten längst überfordert. Deutschland wird sich in einigen Jahren aber die Energie die es benötigt nicht mehr leisten können.
Ich kann mich gut erinnern, dass in den 90er Jahren, als ich die FAZ noch abonniert hatte, in dieser stand, dass ein Ölpreis von 40 Dollar die Wirtschaft ruinieren würde. Der Ölpreis lag damals bei ca. 25 Dollar. Heute sind 75 Dollar scheinbar noch wenig. Für viele Förderunternehmen und Förderländer sind 75 Dollar sogar deutlich zu wenig, weshalb die Investitionen heftig eingebrochen sind. Das heißt die Ölpreise sind für viele Verbraucher längst viel zu hoch und für viele Produzenten längst zu niedrig. Diese Schere wird sich weiter öffnen und es werden immer mehr Verbraucher und Produzenten ausscheiden.
Ein anderes Thema sind die Umweltkosten, zu denen man auch die Subventionen der Energiewende rechnen kann. Diese Kosten reduzieren faktisch ebenfalls die verfügbaren Nettoenergie.
Damit ein Mensch überhaupt leben kann, benötigt er als auf den Gebrauch von Werkzeugen und Feuer angewiesenes Lebewesen aber zusätzlich zu den Nahrungsmitteln auch eine möglichst große Menge hochwertige Nettoenergie.
Wir leben in einer Zeit in der die pro Kopf verfügbare Nettoenergie weltweit zu schrumpfen begonnen hat, nachdem sie über 200 Jahre, zunächst vor allem in Europa und den USA gestiegen ist. Wegen diesem Hintergrund funktionieren viele wirtschaftliche Theorien nicht mehr. Ein gutes Buch dazu ist “Energy and the Wealth of Nations: An Introduction to Biophysical Economics” von Charles Hall und Kent Klitgaard
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