Eine darwinistische Parabel

Ein kleines Wolfsrudel beherrscht eine Schafherde. Bisher war das immer so, dass das Rudel der Herde nach hetzte und das langsamste Schaf verspeiste. Die einzige Schwierigkeit der Wölfe war, nicht zwischen die Hammel zu geraten, die sie mit ihren Hörnern verletzen und letztendlich niedertrampeln können. Es hat sich jedoch erwiesen, dass es zur Demoralisierung der Schafe ausreicht, ab und zu den ältesten Hammel, der etwas zu langsam rennt, oder sich gegen sie stellt, zu erlegen. Diese natürliche Auslese wirkte aber langfristig so, dass die Schafherde immer stärker wurde. Die stärksten Hammel taten sich zusammen und haben den ein oder anderen Wolf auf dem Gewissen. Andererseits produzierten die Schafe aber immer genügend Nachwuchs, so dass für die Wölfe immer genug zu fressen da war.

Eine sarkastische Beschreibung der Demokratie ist, wenn zwei Wölfe und ein Schaf demokratisch entscheiden, wer das Abendessen wird. Das ist eine unzutreffende Analogie. Unsere westlichen Demokratien laufen eher darauf hinaus, 4 Schafe, 5 Aasgeier und einen Wolf demokratisch über das Abendessen entscheiden zu lassen. Die wichtigste Aufgabe der Wölfe ist es, für eine leichte Dominanz der Aasgeier über die Schafe zu sorgen. Ich nenne das Neoliberal-Sozialismus. Aber wie kamen die Wölfe überhaupt darauf die Demokratie einzuführen?

Nun, die Wölfe erkannten, dass die natürliche Auslese beim Jagen dafür sorgt, dass die Schafherde immer stärker wird. Auch die Schaf-Mädchen haben dazu beigetragen, weil sie sich meist von den schärfsten Böcken bespringen liesen und die schwächlich geratenen links liegen liesen. Die Wölfe mussten sich also eine neue Strategie einfallen lassen, um ihr langfristiges Überleben zu sichern. Sie schlugen den Schafen vor die Demokratie einzuführen, in der alle interessierten Parteien darüber abstimmen können, wer Abendessen wird. Die Schafe dachten erst, das ist ja Klasse, wir sind in der Mehrheit und lassen die Wölfe sich gegenseitig auffressen. Sie waren leider zu dumm zu erkennen, dass die Aasgeier auch eine interessierte Partei waren, und stimmten zu.

Für die Wölfe reicht es also aus, wenn sie die Zahl der Schafe und Aasgeier etwa auf gleichem Stand halten, um die entscheidende Stimme zu halten. Die Schafe fragen sich nun, ob sie gegen die Aasgeier kämpfen sollen oder gegen die Wölfe. Manche überlegen auch, zum Aasgeier zu mutieren. Sie sind leider zu dumm zu sehen, dass die Aasgeier ohne die Wölfe überhaupt keine Macht hätten und nur die aus Altersschwache gestorbenen Schafe fressen könnten. Zu Beginn der Demokratie wählten die Schafe meist einen der ältesten Hammel, später auch einen der aufstrebenden Hammel, zum Gefressenwerden. Eine Laune der Natur sorgte dafür, dass es immer eine Schäfin mehr gab als Hammel. Die Mutterschafe sorgten sich auch um die Friedfertigkeit der Hammel, damit die Wölfe nicht wieder zur natürlichen Auslese zurückkehrten. Das würde die Gefahr für die Schäfinnen und ihre Lämmer wieder heraufbeschwören.

Mit der Zeit wurden die Wölfe immer fetter, die Aasgeier immer mehr und die Hammel immer eierloser. Anstatt immer wieder ein Schaf zu opfern, entschieden die Schafe sich dafür, jedem zweiten ein Bein abkauen zu lassen. Jeder zweite war natürlich ein Hammel, denn diese konnten die Schäfinnen auch mit 3 Beinen noch bespringen. Das ging eine Weile gut, bis es nur noch dreibeinige Hammel gab. Ein weiteres Bein konnte man denen nicht abkauen, sonst könnten sie nicht mehr laufen und die Lust aufs Bespringen war eh schon vermindert. Dreibeinige Hammel sind nun mal keine scharfen Böcke mehr.

Letztendlich mussten die Schäfinnen sich auch ein Bein abkauen lassen. Dies führte zu erheblichen Einschränkungen beim Geschlechtsverkehr, da die dummen Schafe beim Vögeln immer umfielen. Die Population der Schafe ging unmerklich immer weiter zurück. Die Wölfe fingen an sich Sorgen um ihr eigenes Überleben zu machen. Zuerst wurden die Rationen für die Aasgeier beschränkt (Hartz 4), was die Aasgeier aber nicht sonderlich beeindruckte, weil sie inzwischen in der absoluten Mehrheit waren.

Also sagten sich die Wölfe: Wir brauchen mehr Schafe. Dies fand bei den Geiern volle Zustimmung. Da fremde Schafe den Geiern aber misstrauten, schickten sie die Wölfe los, um mehr Schafe beizubringen. Die Wölfe zogen los, auf andere Wiesen und verkündeten, in ihrer Heimat gäbe es die Demokratie, wo Schafe nicht mehr von Wölfen gejagt werden. Außerdem gäbe es grüne saftige Wiesen im Überfluss, keinen Hunger und ein sicheres Schlafplätzchen für jeden. So schlossen sich viele hellbraune, dunkelbraune und einige schwarze Schafe der Karawane ins gelobte Land an.

Zuerst kamen vorwiegend fremde Hammel, die bei der sexuellen Auslese ihrer heimischen Schäfinnen den Kürzeren gezogen hatten. Mit ihren 4 Beinen konnten sie auch umfallende 3-beinige Schäfinnen beglücken, vor allem weil die nicht schnell genug weglaufen konnten. Um der allgemeinen Unzufriedenheit der dreibeinigen Schafe zu begegnen, wurde der Familiennachzug der braunen und schwarzen Schafe beschlossen. Als die neuen Schafe, die sich schnell vermehrten, anfingen den weißen Schafen das Gras wegzufressen, regte sich Protest. Doch die jungen braunen und schwarzen Schafe beschlossen, da sie inzwischen die Mehrheit waren, zur natürlichen Auslese zurückzukehren. Das gab den weißen dreibeinigen Schafen den Rest. Unfähig davon zu rennen und halb verhungert schlichen sich die kräftigsten davon, die anderen wurden nach und nach auf dem großen Haufen der verblichenen Knochen entsorgt.

Das, liebe Kinder, ist der Grund, warum es heute keine weißen Schafe mehr gibt. Die braunen und schwarzen Schafe schmecken den Wölfen und Aasgeiern aber genauso gut. Die Rückkehr zur natürlichen Auslese macht den Wölfen derzeit keine Sorgen, denn die neuen Schafe sind noch erheblich dümmer als die alten Schafe.

Moral von der Geschichte:

  1. Ein paar kräftige, kampfbereite, intelligente Hammel haben keine Chance inmitten einer drögen Masse dummer Schafe.
  2. Demokratie ist, wenn die Wölfe, Aasgeier und Schäfinnen bestimmen, welcher der Hammel gefressen wird.
  3. Wenn Du kein dummes Schaf bist gilt: rette sich wer kann.

 

15 thoughts on “Eine darwinistische Parabel

  1. Richtig, das deckt sich mit meinen eigenen Überlegungen der letzten Zeit völlig.
    Unter Punkt 1 hake ich z.B. solche Aktionen wie die von “staatenlos.info” ab.
    Natürlich stimmt es, was die erzählen, ist ja auch Alles mit Fakten und Quellen belegt.
    Aber die Menschen des Vereins und auch die Menschen, die die Videos und Texte des Vereins verstehen, zu denen ich mich auch zähle, wir sind einfach viel zu wenige.
    Wir sind wie die letzten Hammel aus Punkt 2, in einer riesigen Masse aus verblödeten trägen Schafe. Das merke ich jeden Tag an meinen Mitmenschen.
    Deshalb finde ich Punkt 3 am plausibelsten.
    Sich selber zu retten, z.B. die Zukunft im Ausland zu suchen, Ungarn ist nicht uninteressant.

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    1. Der Sinn der Parabel ist ja, dass jeder seine eigenen Ableitungen macht. Oder mit biblischem Wortschatz: Mit einem Gleichnis kann jeder seine eigenen Parallelen ziehen.

      Beim Verlust eines Beines habe ich an den Behinderungrad gedacht, der dem Prozentsatz der mittleren Steuern und Abgaben entspricht, also 70%.

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    2. das bedeutet, man akzeptiert Einschränkungen in finanzieller, sicherheitstechnischer, bildungstechnischer Sicht und lässt sich melken um Parasiten (wo zu auch Politiker, die meisten Beamten und Juristen zählen) zu ernähren oder zu supporten. Woraufhin man sich selbst nicht mehr so viel leisten kann. Schon gar nicht viele Kinder.
      Andere, die nicht arbeiten müssen und “vom Staat” (aka Nettosteuerzahler) leben, müssen das nicht und je mehr Kinder sie bekommen (ohne zu arbeiten), desto mehr Kohle. Während man uns sagt, dass Kinder ein Armutsrisiko sind und man sich gut überlegen sollte, ob man sich noch ein zweites anschafft.
      Die Frau am Ende sagt es ja, das ist mehr als ein Ingenieursgehalt. Nur: Der Ingenieur muss sich selbst krankenversichern, miete zahlen und seine Kinder finanzieren – und noch dazu jeden Tag von morgens bis abends arbeiten, während der syrische Landwirt in seiner schicken Altbauwohnung in Leipzig Centrum chillen kann den ganzen Tag.

      Der wird keine Probleme haben, 11 Kinder durchzukriegen auf diese Weise. Und der Ingenuer, der vielleicht 2 oder 3 schafft, darf sich freuen, dass seine Kinder auf dem Schulhof eine verspottete Minderheit sind.

      Allerdings haben das viele Deutsche auch so akzeptiert. In Mainstream Artikeln über den Global Compact sagen viele Kommentare sinngemäß, die Kritiker seien irre, wer soll dich denn pflegen wenn du im Alternheim bist, wir brauchen diese Leute, da Deutschland zu wenig Kinder hat und überaltert. Die denkne gar nicht mehr daran, woran das liegen könnte und wie man vielleicht Deutschen das Kinderhaben erleichtern könnte, z-B durch massive Steuersenkungen (ne geht nicht, gibt zu viele, die an der Titte des Staates nuckeln)

      also wird dann irgendwann das passieren, was da beschrieben ist. zu viele “Dreibeinige” wgen der vielen, die zu ernähren sind und ein zu großes Heer an vom Staat lebenden Schafen.

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      1. Die Gegenüberstellung aus National Post und Guardian ist wirklich super. Natürlich ist es eine Agenda.

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      2. Man muß auch sagen, warum der Ingenieur in die beschriebene Lage gekommen ist. Nie im Leben, wirklich nie, nie, nie kommt er auf die Idee, sich gegen die Zumutungen zu wehren. Das führt dann zu dem beschriebenen Ergebnis. Wahrscheinlich kann man dieses Verhalten evolutionsbiologisch erklären. Obrigkeitshörigkeit scheint früher mal ein Selektionsvorteil gewesen zu sein. Heute ist aber das Gegenteil der Fall. Heute sind Intelligenz, Fleiß und Tüchtigkeit ein Selektionsnachteil. Das wird sich aber wieder umkehren, wenn Sozialstaat etc. zusammengebrochen sind.

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        1. “Nie im Leben, wirklich nie, nie, nie kommt er auf die Idee, sich gegen die Zumutungen zu wehren.”

          Dazu müsste er riskieren, seinen Job zu verlieren, wenn er sich zu viel wehrt. In Deutschland ist Konformität wichtiger als Kompetenz. GGf wenn er seinen Job verliert, verliert er das Haus, das er abbezahlen muss und es reicht nur noch für eine Bude in Duisburg.Marxloh übertrieben gesagt.
          Es findet im Grunde auch da eine verkehrte Selektion statt.
          Ein Gender Studienabbrecher muss es nur irgendwie in einen Landtag schaffen oder so, dann hat man doch im Prinzip ausgesorgt. Und lenken unsere Geschicke.

          Diese Frau hier verdient 114.500 im Jahr. Würde sie in der freien Wirtschaft sicher nicht es sei denn ggf., sie beerbte Cindy aus Marzahn auf dem Comedy Markt.

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      3. Es ist vor Allem ein “deutsches Ding” (wobei Schweden offenbar auch ziemlich Gaga sind). Deutsche sind (oder waren mal) unglaublich klug und kreativ, nur politisch nicht. Da absolut nicht.

        Und Oppositionsgeist scheint nicht in den Genen zu stecken.
        Das ist dann gut, wenn man einen “benevolent” Herrscher hat, der im Interesse des Volkes handelt und das Land voranbringt. Bei einem schlechten bzw. einem mit bösen Absichten führt es in die Katastrophe.

        “Die Gegenüberstellung aus National Post und Guardian ist wirklich super. Natürlich ist es eine Agenda.”

        Vor Allem nehmen sie als Beispielbilder immer weiße Babies oder adressieren es an Europäer oder Amerikaner, während es bei anderen als Beleidigung aufgefasst wird.

        Gleichzeitig reden sie von “Fluchtursachen bekämpfen” ohne das Thema Geburten anzugehen. Sie hindern Migranten auch nicht daran, hier weitere 10 Kinder zu bekommen, wenn sie bereits 10 haben usw. Es ist einfach nur grotesk.

        Und noch dazu habe ihc den Eindruck, sie promoten “Rassenvermischung” speziell zwischen weißen Frauen und schwarzen Männern. Dafür ist das hier nur ein Beispiel.

        Problem: Man kann entweder auf “rechte” oder rechte Blogs gehen und Circle Jerk machen oder man geht in normale Foren, wo Leute sitzen, die keine ahnung haben und wird ständig gebannt weil man rechts ist oder ein verrückter Verschwörungstheoretiker. Oder gleich Eugeniker, der von einer Herrenrasse träumt oder sowas.

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        1. “Dazu müsste er riskieren, seinen Job zu verlieren” Ganz so schnell ging das in den letzten 70 Jahren auch wieder nicht mit dem Jobverlust. Man konnte lange Zeit sehr viel tun und sagen, ohne daß einem was Ernstes passiert wäre. Die Linken haben das genutzt, die Liberalen und Konservativen nicht. Deswegen sind wir heute da, wo wir sind.

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        2. “Oppositionsgeist scheint nicht in den Genen zu stecken. Das ist dann gut, wenn man einen “benevolent” Herrscher hat, der im Interesse des Volkes handelt und das Land voranbringt. Bei einem schlechten bzw. einem mit bösen Absichten führt es in die Katastrophe.”
          Das ist der Punkt. Selektion nicht auf individueller, sondern auf kollektiver Ebene. 100 Ameisenhaufen, alle kollektivistisch organisiert, 99 werden von Idioten geführt und gehen zugrunde, 1 überlebt und gedeiht, weil er zufällig eine gute Führung hat.

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      4. Ergänzend kommt noch hinzu, dass alle, zumindest die meisten, die vom Staat leben, ein Interesse daran haben, dass es so bleibt. Von Beamten wird man also nichts erwarten können und Deutschland hat eine Staatsquote von 76%
        Man hat ja gesehen, was bei Maaßen passiert ist.

        https://www.welt.de/politik/deutschland/article183475110/Bundesregierung-stockt-Personal-der-Ministerien-kraeftig-auf.html

        “Die große Koalition will laut Medienberichten das Personal in den Bundesministerien vergrößern. Bis zu 2000 neue Stellen sollen geschaffen werden. Etwa die Hälfte davon geht auf das Konto eines einzigen Ressortchefs.”

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  2. Schöne Parabel!

    Es sollte noch ergänzt werden, dass viele Schafe sich das vierte Bein nicht von Wölfen haben abknabbern lassen, sondern sich selbst amputiert und den Aasgeiern dankbar überreicht haben, weil sich unter Schafen der Glaube durchgesetzt hat, dass die Aasgeier eigentlich nur diskriminierte Schafe seien.

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  3. Schöne Geschichte, aber

    “dass die Aasgeier ohne die Wölfe überhaupt keine Macht hätten und nur die aus Altersschwache gestorbenen Schafe fressen könnten. Zu Beginn der Demokratie wählten die Schafe meist einen der ältesten ”

    stimmt nicht ganz. Man muss nur warten bis ein Schaf von alleine stolpert oder beim Liegen oder Aufstehen das Gleichgewicht verliert und auf den Rücken fällt. Von alleine kommen die nicht wieder hoch. Dann fängt man an zu picken, angefangen bei Augen und Rektum (um an die Weichteile ranzukommen). Das Schaf kann derweil nichts machen und bis es tot ist, kann es ne Stunde dauern. Hat mir eind Landwirt erzählt, der schon einige Schafe auf diese Weise an Krähen verloren hat.

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  4. Ich bin neulich über was Witziges gestolpert und ihr seid ja alle älter und seid deshalb vermutlich mit Garfield aufgewachsen. Garfield ist auch dem Kulturmarxismus anheim gefallen.

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