Vom Barbar zum Fürst

Ein kurzes Review des Buches von Max Reinhardt

Es ist ein Buch über Philosophie, Psychologie, Management und die praktische tägliche Umsetzung einer Erfolgsstrategie. Und das auf nur 153 Seiten. Einiges kommt nach meinem Geschmack zu kurz, aber es hat den unschlagbaren Vorteil, dass man es in einem Tag durchlesen kann. Gegenüber allgemeinen Lebensratgebern, wie z.B. „12 rules for life“ von Jordan Peterson, hat es den Vorteil, ohne Überfrachtung mit philosophischem und psychologischem Gerümpel auszukommen. Man merkt recht schnell, z.B. an der Klarheit der Worte, den kompromisslosen Sätzen, dass der Autor Soldat war. Kein Schreibtischgeneral, sondern jemand der in Afghanistan bestand.

„Diese Buch handelt von mentaler und finanzieller Selbstermächtigung“ ist der erste Satz. Ich denke es wäre das ideale Geburtstagsgeschenk für einen 16 Jährigen, aber auch für jeden Älteren, der einfach den Arsch nicht hoch kriegt. Ich teile mit dem Autor eine gewisse Vorliebe für Nietzsche. Da Max ihn häufig und passend zitiert, lasse ich das mal in meinem Review und füge andere ggf. passende Zitate weiter unten ein. Max wurde nach dem Soldatenleben zum Immobilienunternehmer. Darauf konzentriert sich der praktische (mittlere) Teil des Buches. All den üblichen selbst-behindernden Gedanken (ich kann das nicht, das können nur Reiche) setzt er ganz konsequent Lösungsstrategien entgegen – „yes you can“, und zwar so!

Es gibt wahrscheinlich schon 100 Ratgeber, wie man mit Immobilien reich und glücklich wird, aber das ist nicht der Hauptpunkt des Buches, sondern nur das individuelle Beispiel, welches Max umgesetzt hat. Es gibt viele andere Geschäftsfelder, auf die die anderen 2/3 des Buches angewendet werden können.

Im ersten Teil des Buches geht es vor allem darum, die heutzutage übliche Jammerlappen-Mentalität abzustreifen. Hedonismus und Nihilismus sind keine Lebenskonzepte. Es sind Sterbekonzepte. Leute, die sich nur über alles und jeden beklagen, sind schon tot, sie haben es nur noch nicht gemerkt. Die Jammerei funktioniert leider in unserem politischen System, bis es pleite geht. Aber ist der Jammerer näher an einem voll funktionstüchtigen Menschen, oder an einem Hund, der um Futter winselt? Es geht zum einen darum, das innere, den Deutschen so lieb gewonnene, „Rasen betreten verboten“ Schild aus dem Hirn zu entfernen. Es geht darum zu erkennen, dass die übliche Selbstentschuldigung „ich kann aber nicht“ in Wirklichkeit bedeutet „ich will nicht, weil ich zu faul bin“. Die psychologischen Fallen interner und externer Opposition werden benannt und es wird ihnen mit einfachen Strategien begegnet. Ein Kernsatz: Bist du Zuschauer im Leben oder spielst du selbst?

Max vermittelt auch die Grundzüge finanziellen Basis-Wissens, was er nach meinem Geschmack hätte deutlich ausdehnen können. Der Teil über Immobiliengeschäfte enthält sehr viele praktische Tips um den Start zu ermöglichen, lässt aber zu wünschen übrig, die typischen Risiken und Fallen zu benennen. Damit hat sich’s aber schon mit meiner Kritik.

Der dritte Teil des Buches beschäftigt sich mit dem Durchhalten. Es läuft eben nicht immer so, wie man sich das so ausgeträumt hat. Kein Plan überlebt den ersten Feindkontakt (Rommel?). Um zu bestehen braucht es Disziplin. Max Reinhardt führt ein Kriegstagebuch, so martialisch, wie man es von einem Soldaten erwartet. Ich habe allerdings auch nie jemanden im oberen Firmenmanagement kennen gelernt, der nicht sehr diszipliniert war. Laissez faire ist der Markt, der erfolgreiche Marktteilnehmer ist diszipliniert und zielstrebig, sonst ist er bald pleite.

Insgesamt ein sehr lesenswertes Buch, vor allem wegen der psychologischen und philosophischen Konzeptionen, die man ganz praktisch, täglich umsetzen kann.

Offenlegung: Max hat mir ein kostenloses Exemplar angeboten. Vor ca. 24h habe ich das PDF bekommen und ihm ein Review auf meinem Blog angeboten. Da ich bei Amazon nichts kaufe und kein Login habe, muss ich mal im Laufe der Woche herausfinden, wie ich das dort posten kann.

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Es gibt nichts Gutes, außer man tut es – Erich Kästner

Honi soit qui mal y pense (Beschämt sei, wer schlecht darüber denkt) – König Edward III. von England

7 thoughts on “Vom Barbar zum Fürst

    1. “Um Kundenrezensionen oder Kundenantworten erstellen zu können, müssen Sie über Ihr Amazon-Konto Artikel für mindestens 50 EUR innerhalb der letzten 12 Monate eingekauft haben. Die Nutzung von Aktionsgutscheinen zählt nicht dazu.”

      Nein, weder Bezos noch seiner Ex-Frau werde ich 50 EUR in den Rachen werfen. Ich bin auch nicht auf Facebook/Instagram oder auf Twitter. Bei Gillette/P&G kaufe ich auch nichts mehr.

      Aber jeder Leser, der ein aktives Amazon Konto hat, kann gerne das obige Review dort hinein kopieren. Muss ja nicht jeder derart konsequent sein wie ich 😉

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