Standardversorgung

Das Gesundheits- oder besser Krankheitssystem in den westlichen Ländern basiert auf einem standardisierten Regime von Medikation und chirurgischen Eingriffen. Das Ziel ist die Kosten für die Patienteninteraktion zu minimieren, Medikamentenpreise auf einem stabilen Niveau einzupendeln, genauso wie die üblichen chirurgischen Eingriffe. Die Flexibilität soll gering sein. Der Mensch wird standardisiert, auch mit seiner individuellen Krankheit. Ein Blinddarm kostet X, ein gebrochener Arm Y. Vielleicht ist ein Bonus drin, wenn man den richtigen Code im Gebührensystem eintippt.

Man nennt das bei uns Schulmedizin, anderswo „standard of care“. Es wurde von den westlichen Ländern in alle Welt übernommen. Aber egal wie man es nennt, der ausgebildete, zertifizierte Arzt wird immer dieses gelernte Schema F anwenden, weil er einerseits nicht mehr Geld verdient, wenn er mehr macht, andererseits bei einer Abweichung vom Schema, die schief geht, verklagt wird.

Große Systeme zu analysieren finde ich faszinierend. Es ist auch unfair, das Agieren der Menschen und Arbeiter in großen Systemen mit selbstverantwortlicher Arbeit zu vergleichen, und dann dem Individuum die Schuld zu geben. Man wird eine Krankenschwester oder einen Arzt nicht deswegen verurteilen, weil sie sich unmenschlich verhalten haben, sondern weil sie gegen Paragraph X Absatz Y verstoßen haben, also der standardisierten Arbeitsvorschrift.

Ich habe den Prozess von der Neuentwicklung eines Produktes, über den Musterbau, die Erstserie und die voll standardisierte Serie mehrmals mitgemacht, als Ingenieur und als Geschäftsführer. Man kann sich den Kopf rot schimpfen auf den Arbeiter, der zu 100% dem Produktionsstandard folgte, aber nicht erkannte, dass die Zulieferqualität wegen des Einkäufers sich verschlechterte, und tagelang Ausschuss produziert. Nutzt alles nichts. Wenn man Schema F angeordnet hat, dann wird das auch gemacht. Nach 250 Stunden sterbenslangweiliger Meetings wird dann eben Schema F-Plus eingeführt, damit das nicht wieder vorkommt. Je größer die Anzahl der Beteiligten, desto mehr Bürokratie muss man einführen, desto starrer wird das System und je öfter jemand angeschissen wurde, dass er sich nicht an „den Prozess“ hielt, desto unmenschlicher wird der Prozess.

Wenn ich bei meinem Schreiner einen Tisch bauen lasse, dann kann ich jeden Sonderwunsch äußern, wenn ich ihn bezahle. Bei IKEA werde ich damit keinen Erfolg haben. Wenn aber die oberste Schreinerbehörde vorschreibt, dass ein Tisch für maximal 249 EUR verkauft werden darf, dann ist der Schreiner auch nicht mehr so flexibel.

Wir haben die Krankenhäuser (und die Behandlungen) zum großen Teil standardisiert, nach Kosten optimiert, so wie man das in einem Industriebetrieb tut, aber die 6 Sigma Qualität in der Massenproduktion ist nicht vorhanden. Vielleicht kann man das auch nie erreichen, weil es sich beim „Produkt“ um Menschen handelt. Die Chefärzte, die Krankenhausleiter, Krankenkassen, Ärzteverbände und die Minister, die diese Standards vorschreiben oder erzwingen, werden nie zur Rechenschaft gezogen, wenn sie so massiv Mist bauen, wie z.B. in den letzten 2-3 Jahren. Bevor man in einem Krankenhaus nach den Kosten fragt, nach dem Gewinn, sollte man fragen, wie viele Patienten sie denn in diesem Jahr, aufgrund der Einhaltung ihrer „Standards“ unnötigerweise umgebracht haben.

Ich denke, wenn man die Krankenhäuser weiter aufrecht erhalten will, dann müssen nicht Kosten- sondern massive Qualitätsinitiativen durchgeführt werden. Oder man dreht um auf diesem unmenschlich werdenden Weg und individualisiert die medizinische Versorgung wieder – d.h. ganz erheblich weniger ‚Patienten‘ pro Arzt, pro Pfleger, usw.

Biologie: Wir tappen im Dunkeln

In der Physik tritt man seit Jahrzehnten fast auf der Stelle, vielleicht, weil kein neuer Einstein geboren wurde, vielleicht, weil das Forschungssystem so verbürokratisiert wurde, dass ein potentieller Einstein lieber im Patentamt oder als Taxifahrer arbeitet, als sich der heiligen Inquisition der Klima- und Gendermafia zu unterziehen, um seine Forschungsgelder zu erhalten.

Die Chemie ist fast schon langweilig geworden. Man weiß wie man alles was die Menschheit so braucht produzieren kann. Es geht meist nur um Optimierungen chemischer Prozesse, eher selten um neue Materialien.

In der Biologie hingegen klafft ein offensichtliches riesiges schwarzes Loch in welches sich kaum jemand hinein wagt. Kennt ihr den medizinischen Fachbegriff idiopathisch? Er bedeutet, dass die Ursache einer Erkrankung nicht bekannt ist. Viele Krankheiten werden als polyätiologisch bezeichnet, weil man keinen monokausalen Zusammenhang findet und häufig nur vermutet, dass ein multikausaler Zusammenhang mit statistischen Korrelationen gedeutet werden kann.

Uns wird immer wieder vorgerechnet, dass die Haupt-Todesursachen Herzkrankheiten, Hirnschlag und Lungenkrankheiten sind. In den reichen Ländern ist auch Alzheimer oben auf der Liste, während in den armen Ländern immer noch bemerkenswert viele Babys sterben. Was nie auf diesen Listen auftauchen wird ist z.B. Fehlbehandlung durch exzessive Medikation, was von unabhängigen Medizinern als eine der drei wichtigsten Todesursachen angesehen wird. Man wird auch die Todesursache „hat sich sein Leben lang mit Pizza und Kuchen gemästet, ist die 100 Meter zum Zigarettenautomaten mit dem Auto gefahren, und hat sich regelmäßig die Kante gegeben, weil er das Leben sonst nicht ausgehalten hätte“ nie auf den Listen finden. Ansatzweise findet man es verklausuliert als Diabetes, Leberzirrhose usw. Man kann auch die Dysregulationen, die durch hohe Insulinproduktion verursacht werden, was i.d.R. auf den langjährigen übermäßigen Genuss von Kohlehydraten zurückzuführen ist, nirgends finden.

Wo kämen wir denn hin, wenn man den Kindern in der Schule schon beibrächte, dass man sich vorzugsweise von Protein und Fett ernährt, d.h. Zucker vermeidet. Dass der Körper ein Mindestmaß an Bewegung braucht, um die 20 Minuten täglich mindestens, und 20 Minuten mehr, für jede Pizza und jedes Stück Kuchen. Kann man den Kindern schon beibringen, dass die Muskulatur des ‘Wischdaumens’ zur Handybenutzung medizinisch nicht relevant ist, aber regelmäßiges (auch leichtes) Krafttraining Muskel aufbaut und erhält, welche zur Regulation der Körperfunktionen ganz erheblich beitragen? Man kann sogar Kindern schon Methoden des Stressabbaus beibringen, mit wahrscheinlich unglaublich positiven Effekten für Schule, Familienleben und langfristige Gesundheit.

Aus welchem Grund würde man wohl einem 80 Jährigen noch Zahnimplantate verpassen, oder eine Herz- oder Lungen- oder Leber- oder Nierentransplantation? Geht es in dieser Industrie noch um das Wohlergehen des Individuums oder nur um den Reibach?

Auf die Frage „wo kämen wir denn hin“ könnte man ketzern, dass die überwiegende Mehrheit jeden Politiker, der diese unsäglichen Corona-Massnahmen vorgeschlagen hat, nur ausgelacht hätte. Die Medizinindustrie hat kein Interesse an gesunden Menschen, nur an Kranken. Es ist meist schon zu spät, wenn man das erst mit 40-50 lernt, weil einem auffällt, dass man inzwischen schon Tabletten nimmt, um die Nebenwirkungen der Tabletten gegen die Nebenwirkungen zu verringern.

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2 thoughts on “Standardversorgung

  1. Krebs ist ein viel zu gutes Geschaeft, als dass man eine Heilung erlauben duerfte. Die Doku hat Ueberlaenge, aber man beisst sich erst so richtig rein, wenn man zum zehnten Mal ‘das darf doch nicht wahr sein’ gesagt hat, und dann die naechste Boesartigkeit folgt. Fauci ist/war in dieser US-Gesundheitsbuerokratie eines der oberen Tiere, und nach dieser Doku wundert man sich auch nicht mehr, dass diese Leute bei COVID genauso vorgegangen sind. Es geht nur darum, wie die grossen Pharmakonzerne Milliarden scheffeln koennen.

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