Bier 2 EUR, Freibier 3 EUR

Die ersten Staaten auf dieser Welt waren Stadt-Staaten und dabei hätte man es auch belassen sollen. Wer hat die ultimative Macht, wenn es Stadt-Staaten und das ganz unverstaatlichte Land gibt? Manche meinen die Städte, da die reich sind und mit ihrem Geld Militär aufstellen können, womit sie das umliegende Land unterdrücken können. Historisch gesehen haben die auch recht, denn meist war es genau so. Aber wie haben die Hunnen, die Mongolen usw. eine Stadt eingenommen? Die lagerten einfach um die Stadt herum, bis die Städter nichts mehr zu essen hatten und aufgeben mussten.

Hat das was mit dem Thema des Artikels zu tun? Nein. Es ist so ein unfertiger Gedanke, den ich einfach mal dahin kotze. Vielleicht hängt jemand in den Kommentaren einen weiteren unfertigen Gedanken dran und das führt uns weiter.

Also, zum Thema:

Die Bildungslüge

Mit absoluter Regelmäßigkeit kommt bei jedem Bericht über IQ-Messungen das „Gegenargument“ Bildung auf. Viele meinen der Grund, dass der individuelle oder durchschnittliche IQ steigt bzw. fällt, die Qualität oder die Angebotsvielfalt der an-gediehenen Bildung ist. Man hat mal was davon gehört, das IQ und Bildung irgendwie korrelieren. Kausalitäten sind nicht mehr en vogue und links-grün drehende Kausalitäten sind immer genau verkehrt herum.

Wie ich schon mal schrieb, kann man sich den IQ-Wert aus einem Test wie einen Eimer vorstellen. Bei einem IQ von 85 passen da 85 Liter rein, bei einem IQ von 115 passen 115 Liter rein. Das was da rein gefüllt wird ist Bildung, Wissen, Logik, abstrakte Konzepte, Sprachen, Fertigkeiten. In einen 85 Liter Eimer passen nun mal keine 115 Liter rein. Wenn ein 115 Liter Eimer nur mit 85 Litern befüllt wird, ist noch Platz für 30 Liter mehr Bildung. Der IQ-Wert ist ein Maßstab für die maximale Bildung, die man in so ein Gehirn einfüllen kann. Nochmal: In ein IQ 85 Gehirn mehr Bildung einzufüllen als rein passt ist vergebene Liebesmüh, Zeit- und Geldverschwendung.

Ist es jetzt notwendig oder vorteilhaft jedes Gehirn per Schule und Studium maximal mit Bildung zu befüllen? Absolut NEIN. Jeder, der die Schule schon einige Jahre hinter sich hat weiß, dass er den Großteil der damals bestandenen Prüfungen heute nicht mehr bestehen würde, weil er das meiste einfach wieder vergessen hat. Man vergisst das, was man nie oder nur extrem selten im wirklichen Leben braucht, zuallererst das was einem eh nie Spaß gemacht hat. Auch der Ignorante lernt im Leben immer dazu, sei es durch persönliche Erfahrungen, durch Lernen aus Büchern, durch eigene oder institutionalisierte Forschung usw. Ich behaupte ja auch, dass es nicht nur billiger (offensichtlich) wäre, sondern sogar viel besser, wenn man die Pflichtschule auf die ersten 4-6 Klassen beschränkt, und danach der ‘Bücherbus’ einmal pro Woche an jedem Haus hält. Mit dem Internet braucht man den Bus auch gar nicht mehr, wenn Lehrstunden und Vorträge der Besten ihres Faches auf z.B. YouTube oder als PDF verfügbar sind. Die grundlegenden Konzepte des Wirtschaftswesens, der Computer-Programmierung, oder eines Handels-Vertrags können auch schon von einem 12 Jährigen erfasst werden, wenn er dazu angehalten wird das Erlernte auch mal umzusetzen. Das TUN, vor allem das weitgehend selbständige TUN ist besser, weil effizienter und aus Eigeninteresse motiviert, als gezwungen zu sein sich stundenlang in der Schule von oft inkompetenten Lehren, angepasst an die Lerngeschwindigkeit der dümmsten Klassenkameraden, berieseln zu lassen.

Mehr Bildung führt aus rein biologischen Gründen nicht zu einem höheren IQ. Der ist nämlich fast ausschließlich von den geerbten Genen abhängig und hängt überhaupt nicht davon ab, wieviel Bildung man erhielt.

IQ Tests

IQ-Tests werden immer wieder kritisiert (vorwiegend von Leuten die darin schlecht abschneiden) weil sie angeblich nicht den sog. „G factor“ messen (d.h. General cognitive ability). Das stimmt einfach nicht. Ein professionell ausgearbeiteter, durchgeführter und bewerteter IQ-Test misst den „G factor“ zwar indirekt und nur zum Teil, aber i.d.R. ziemlich präzise. Was man oft im Internet als 3-Minuten-Test findet ist keine präzise IQ-Messung und leider auch oft sehr irreführend. Häufig sind das eher Bildungs-Test anstatt IQ-Tests, weil Wissen oberhalb von Lesen, Schreiben und den Grundrechenarten abgefragt oder vorausgesetzt wird. Der Großteil der professionellen IQ-Tests (wie z.B. bei Mensa) besteht daher aus Zahlenfolgen und einfachen grafischen „Bilderrätseln“, vermeidet Text soweit möglich, und wenn, dann beschränkt der sich auf grammatikalisch einfache Strukturen und einfache, eindeutige Begriffe. Man kann solche Internet IQ-Test (am Besten 3-4 verschiedene) schon mal machen, um sich grob einzusortieren. Für die Zahl, die am Ende rauskommt kann man sich allerdings nichts kaufen.

Als Orientierung für das eigene Leben sind Begabungs- oder Eignungstests viel besser. Da mag einer einen hohen IQ haben, aber zwei linke Hände – und noch zwei linke Füße dazu 😉 – und scheint intellektuell geeignet dafür Arzt zu sein, sollte aber eher nicht anstreben Chirurg oder Zahnarzt zu werden. Es gibt auch Leute, die in z.B. Mathe exzellent sind, es aber kaum schaffen einen Satz mit Subjekt, Prädikat, Objekt heraus zu nuscheln (hat jemand Merkel gesagt?). Zusätzlich zum IQ sollte immer berücksichtigt werden, welche Persönlichkeit man hat (Stichwort Big 5). Jemand der lieber alleine ist als mit vielen Leuten zusammen, wird wenig erfolgreich in einem Beruf sein der viel Kommunikation erfordert und wäre in einer Familie mit 7 Kindern auch nicht so glücklich.

Klassenkampf und Gleichmacherei

In unserer Gesellschaft kann JEDER reich und glücklich werden. Diesen Unfug haben die Konservativen Jahrzehnte lang verzapft. Die meinten, man muss sich halt anstrengen, dann klappt das schon. In letzter Zeit kommen die Links-Grünen daher und wollen denselben Unsinn leicht abgewandelt uns glauben machen. Die machen es einem leichter, weil man sich nicht anstrengen muss, dafür auch nicht ganz so unanständig reich wird. Wenn die nur genug umverteilen, dann klappt das schon. Beides ist dümmliche politische Verarsche.

Implizit oder explizit glauben beide an eine grenzenlose Plastizität des Menschen. Bei den Nazis, Kommunisten und anderen Linken war das schon immer Programm – die wollten immer den „neuen Menschen, Bürger, Genossen“ etc., d.h. die glauben wirklich daran. Bei den Konservativen, die ja Klassen und Klassenunterschiede nicht negativ sehen, war die Aussage immer verlogene Propaganda. Man kann halt nicht 80% der Leute ins Gesicht sagen: dumm, nichts dazu gelernt und den Rest vergessen – Du wirst immer ‘ne arme Sau sein. Die 80% wählen einen dann einfach nicht.

Was wurde nur aus dem Grundsatz des Sozialismus, dem sozialistischen Leistungsprinzip „Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seiner Leistung.“? Das wurde in der Stalin-Verfassung von 1936 sogar noch verschärft mit „Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen.“. Ich würde das heute noch unterschreiben, obwohl ich weder Kommunist, noch Sozialist bin. Fähigkeiten kann man auch in einer klassenlosen Gesellschaft bewerten, d.h. zumindest „klassifizieren“. In einer Planwirtschaft mit staatlicher Preisfestsetzung ist Leistung nur ideologisch bewertbar, d.h. es funktioniert nicht. Leistungsbewertung geht nur in einer Marktwirtschaft. Und im kommunistischen Urschleim lauerte immer noch der heilige Marx, der NICHT schrieb „jedem nach seiner Leistung“ (etwas endliches), sondern „jedem nach seinen Bedürfnissen“ (also unendlich). Was der Kommunismus dann hervor brachte war eher „jedem nach seinen Grundbedürfnissen“, und selbst diese kann man, wie bei einem unkooperativen Hartzer, noch um mindestens 30% absenken 😉

Klassenkampf ist Mist, verlogen, korrupt, mörderisch, die utopische Gleichmacherei genauso, also was machen wir jetzt?

Klassifizierungen hat es immer gegeben und wird es immer geben. Klassen aufzulösen und gleich zu machen ist kognitiver Irrsinn (ich meine das wörtlich mit dem Irrsinn). Die Klassen, die Marx damals aufstellte gibt es in der heutigen Realität praktisch nicht mehr; Bourgeoisie und Proletarier werden heute allenfalls als Schimpfworte benutzt. Die Klassen des Feudalismus existieren auch nicht mehr, selbst wenn man seinen Vermieter als Lehnsherrn empfinden kann, der Firmenvorstand sich für einen Aristokraten hält, oder Merkel bzw. Trump sich tlw. wie Könige ihrer Länder verhalten. Das ist alles vorgestrig und zeigt nur, dass wir über zeitgemäße Klassen bisher nicht richtig nachgedacht haben.

Neue Klassen

Man könnte anhand des IQ neue Klassen aufstellen, wenn man den Modifikator Persönlichkeit (Big 5) berücksichtigt. Alle 5 Punkte oder 10 Punkte eine andere Klasse; oder ganz grob: unter IQ 85 = Deppen, IQ 85 bis 115 = Normale, über IQ 115 = die Schlauen? Kommunikativ und politisch wohl eher schwierig …..

Man könnte auch Tätigkeitsklassen aufstellen, die mit den vorherigen IQ-Klassen stark korrelieren:

  1. sich wiederholende einfache Arbeiten
  2. flexible physische Tätigkeiten
  3. Leute die vorwiegend zuhören und reden
  4. Leute die vorwiegend lesen und schreiben
  5. Leute die analysieren und forschen
  6. Leute die Neues erfinden
  7. Innovatoren (Synthese von Erfindungen)

Die Kommunikation innerhalb dieser Klassen ist auch recht verschieden. Die unteren Klassen kommunizieren oft sehr emotional, haben Meinungen (ohne Fakten), und vertreten eine moralische Doktrin. Die mittleren Klassen argumentieren oft mit Erfahrungswissen, Lehren aus der Geschichte, sind rational und verfügen über empirische Daten. Die oberen Klassen sind eher an funktionalen Wahrheiten interessiert und an maximaler (Kosten-)Effizienz. Wie kommunizieren die Politik und fast alle Medien? Mit Emotionen, mit faktenresistenten Meinungen und moralischer Entrüstung. Also wissen wir nun auch, mit welchen Klassen die kommunizieren.

Anstatt den andauernden Klassenkampf zu praktizieren, oder ständig voller Neid und Missgunst übereinander herzuziehen, können diese Klassen in einer möglichst freien Marktwirtschaft miteinander handeln. Würde der Elektroinstallateur 1 Stunde seine Arbeitszeit (Stufe 2) „zahlen“, um seiner Tochter 1 Stunde Klavierunterricht (Stufe 3) zu ermöglichen? Was eine Leistung ist, und wie hoch diese bewertet wird, wird vom Markt bestimmt, nicht von sog. Eliten oder Genossenschaften, Gewerkschaften, Bürokraten usw. In den USA ist es schon lange so, dass ein brauchbarer Handwerker deutlich mehr verdient als ein Lehrer. In Deutschland ist es eher so, dass eine Handwerker-Stunde 4 mal so viel kostet wie ein Lehrer netto pro Stunde verdient, wegen der hohen Steuern und Abgaben. Deswegen kostet ein selbst bezahltes Bier 2 EUR und ein Freibier eben 3 EUR.

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Was ich hier schreibe wird von einigen wenigen Mutigen manchmal in Kommentarbereichen von Zeitungen/Zeitschriften verlinkt. Mit nahezu 100 prozentiger Wahrscheinlichkeit wird der Kommentator dann von der links-grünen Meute brachial beleidigt, mit den üblichen Kampfbegriffen – Nazi, Rechte Sau, Sozialdarwinist, etc.pp. Selbst wenn ich durch Zufall die Verlinkung entdecke, kann ich nicht Schützenhilfe leisten. Ich habe keine Zeit und auch keine Lust mich mit Deppen und Schweinen dauernd im Dreck zu wälzen. Eine Empfehlung für die Mutigen, mit einem souveränen Kommentar zu antworten, wäre:

Schauen Sie doch mal bei den Original Forschungsergebnissen nach [entsprechenden Link einfügen], vielleicht passt das besser in Ihre Filterblase.“

PS: auch an den Hinweisgeber vom letzten Mal. Ja, schon wieder eine Reflektion auf Curt Doolittle und seinen „Propertarismus“. Sonst scheint sich im deutschsprachigen Raum ja kaum einer mit diesem libertären Systemdenker auseinanderzusetzen (falls doch: bitte Link).

3 thoughts on “Bier 2 EUR, Freibier 3 EUR

  1. Zitat: “Und im kommunistischen Urschleim lauerte immer noch der heilige Marx, der NICHT schrieb „jedem nach seiner Leistung“ (etwas endliches), sondern „jedem nach seinen Bedürfnissen“ (also unendlich).
    Jedem nach seinen Bedürfnissen, das kann nur jemand denken, der meint, dass die Wohltaten nicht hart und produktiv erarbeitet werden müssen sondern wie im Schlaraffenland nur so vom Himmel regnen.
    Das sind die Vorstellungen eines Schmarotzers. Karl Marx hat nie eine Fabrik von innen gesehen, hat vom Geld von Engels gelebt, dessen Arbeiter dieses Geld erarbeitet haben, hat also praktisch die Arbeiter von Engels ausgebeutet. Er hat auch von diesem Geld Diener bezahlt, hat also wie ein Adeliger gelebt, die er doch stark kritisiert hat.
    Außerdem hat er, soviel ich weiß, von der Hände Arbeit seiner Frau gelebt, die ihn und seine Familie auch dadurch ernährt hat, dass sie bei fremden Leuten gewaschen hat.
    Somit ist das einzig wahre Wort von ihm: “Das Sein prägt das Bewusstsein!” D.h., sein Schmarotzerdasein hat eine Schmarotzerideologie geschaffen, für Schmarotzer, die keine Lust zum Arbeiten haben, sondern nur von Umverteilung = Ausbeutung leben wollen..

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  2. Der vollständige Text der sowjetischen Verfassung von 1936 lautet:

    “Artikel 12. Die Arbeit ist in der UdSSR Pflicht und eine Sache der Ehre eines jeden arbeitsfähigen Bürgers nach dem Grundsatz: “Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen”.

    In der UdSSR gilt der Grundsatz des Sozialismus: “Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seiner Leistung”. “

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