Kein „great reset“ sondern „great resignation“

Die große Rücksetzung (great reset) kann man nicht direkt bekämpfen, weil das von den sog. Eliten (vor allem Finanzeliten) vorangetrieben wird. Das reine ‘Dagegen sein’ ändert gar nichts. Wie in der letzten BT Wahl zu sehen war, wissen die meisten Leute gar nicht für wen, oder für was sie abstimmen. Deshalb ist diese Version von ‘Demokratie’ ein Hohn des ursprünglich griechischen Begriffs. Eine von Propaganda getriebene, von sog. Repräsentanten, die nur an das eigene Wohl denken, gelenkte, sogenannte Demokratie hat mit dem Ursprungsgedanken nichts mehr zu tun.

Der Widerstand kann jedoch Maßnahmen anwenden, die nicht nur Meinungen oder Gerede sind, sondern sich real auf die Wirtschaft und das Wahlvolk auswirken. Das geschah schon in allen Ostblockstaaten mehr oder weniger intensiv, im Umgang mit dem Sowjetregime. Ein altbekannter Spruch ist: „Wenn die nur so tun, als ob sie uns bezahlen, dann tun wir nur so, als ob wir arbeiten“.

Doch das kann man noch intensivieren. Wie ich schon mehrfach erwähnte, kann man sich den Sozialstaat zunutze machen, um das Regime zu stürzen. In einigen Bereichen ist diese Strategie schon zu erkennen. Lastwagenfahrer werden inzwischen händeringend gesucht. In Großbritannien verdienen die inzwischen mehr als Akademiker. In den USA haben Millionen wegen des Impfmandats einfach ihre Kündigung eingereicht. Auch Ärzte und Krankenpfleger, die man wegen ihrer Courage sich COVID zu stellen, kurz vorher noch feierte.

Der Grund, warum in den sozialistischen/kommunistischen Staaten immer Schlangen vor den Läden standen ist nicht, dass die zu blöd waren Waren des täglichen Gebrauchs zu erzeugen, sondern, dass die produktiven Leuten ihre Macht demonstriert haben. Die Macht nichts zu produzieren, oder wenig. Es ist einfach ein Missverständnis der Sozialisten/Kommunisten, ein Unverständnis der menschlichen Natur, dass alle Bürger selbstlos für die Gemeinschaft produzieren. Sicher gibt es Leute, die so etwas gerne tun. Es gibt aber auch sehr viele Leute, die das nicht tun. Die wollen einen gerechten Lohn für ihre Anstrengungen. Die einzige Lösung ist die Mischwirtschaft, in der der Staat bestimmt, was für die Gemeinschaft zu produzieren/erarbeiten ist, und eine vom Staat möglichst wenig regulierte freie Marktwirtschaft, die in der Lage ist Wettbewerb auf Basis von Gegenseitigkeit zu gewährleisten. Die verbleibende Frage ist dann nur noch, wie groß/teuer darf der Staat werden. Die allermeisten Menschen haben einfach keine Lust mehr zu arbeiten, wenn sie mehr als die Hälfte abgeben müssen.

Doch nicht nur der Lohn spielt eine Rolle, auch die Anerkennung ihrer allgemeinen Menschenrechte. D.h. nicht gezwungen zu werden, irgendwelchen irrsinnigen autoritären Regeln folgen zu müssen, um produktiv arbeiten zu können. Viele Leute tun es trotzdem, und sind für den Widerstand verloren. Wer sich einem relativ harmlos erscheinenden Mandat zwangsweise unterwirft, der ist schon prädestiniert, sich schwerwiegenden Menschenrechtsverletzungen ebenfalls zu unterwerfen. Die menschliche Natur ist sehr anpassungsfähig, auch im negativen moralischen Sinne.

Der beste Widerstand ist die Anpassung

Ich schrieb darüber schon in vielen Artikeln und Kommentaren. Ein aus den Fugen geratener Sozialstaat kann nur friedlich niedergebracht werden, wenn so viel wie möglich Leute ihn ausnutzen. So wie die „Neubürger“ ihn mit voller Absicht ausnutzen. Eine Kündigung, oder eine absichtlich herbeigeführte Kündigung durch den Arbeitgeber, setzt nicht nur ein Signal (ich habe das praktiziert), sondern schädigt das System. Der Widerständische ist nicht mehr produktiv, sondern belastet fortan die Sozialsysteme.

Je mehr das tun, desto unbezahlbarer werden diese Sozialsysteme. Keine Illusionen bitte, der sozialistische Staat wird sich mit allen Mitteln wehren, und den Widerständler bekämpfen. Selbst zu bezahlende Virentests, Streichung der Arbeitslosenhilfe und der Sozialhilfe, sogar Zwangsarbeit, Einweisung in psychiatrische Institutionen oder Gefängnisse/Arbeitslager, sind Maßnahmen, die wir aus anderen Ländern (und den 12 Jahren) schon kennen. Aber es gibt m.A. keinen andern zivilen Weg.

In Großbritannien werden derzeit LKW-Fahrer gesucht, die unter der dort ebenfalls hohen Steuer- und Abgabenlast noch arbeiten wollen. In den USA ist das selbe der Fall, allerdings wegen des Impfmandats des greisen Präsidenten. In den USA haben Millionen von Arbeitern gekündigt, weil sie dem Impfmandat nicht Folge leisten werden. Das IST Widerstand. Die Folge ist, dass die Regale in den Supermärkten ziemlich leer sind. Das merkt jeder, und, immer mehr Leute schieben die Schuld auf die Bürokratie und den Präsidenten. Solche Schuldzuweisungen sind wohl nicht immer 100% gerechtfertigt, aber im Großen und Ganzen treffen sie zu.

Eigentlich geht diese ‘Arbeitsunlust’ gegen die Prinzipien der Konservativen und Libertären in jedem Land. Andererseits ist es eine wirksame Methode, einen „Reset“ der ideologischen Klasse einzuleiten. Ich rufe dazu auf, die eigenen Prinzipien zu verletzen, um das sozialistische Regime zu zerstören, weil es m.A. die einzig friedliche Maßnahme ist. Ansonsten bleibt nur Gewalt. Und die politischen Resultate von Gewalt sind immer ungewiss.

Und natürlich sollten die Leute damit anfangen, die es sich am ehesten leisten können. Aber alle, die sowieso netto nahe am Sozialhilfesatz arbeiten gehen, können sich das allemal „leisten“. Lasst uns mal testen, wie das so ist, wenn wir nichts mehr besitzen und glücklich sind. Wir wollen jetzt mal sehen, wie die oberen 1% ihre vollautomatische Produktion von allem was wir so brauchen anfeuern, und ob uns das glücklich macht. Seid ihr auch dann noch so glücklich, wenn all die Massenproduktionsanlagen nur noch mit 30% Auslastung laufen und Verluste schreiben, statt euch eine nette Rendite zu überweisen? Wer geht in eure teuren Hotelketten, wenn kaum noch jemand auf Geschäftsreise geht? Zum Ausgleich des eingesparten CO2 bei Wegfall von Millionen von Autokilometern für die Fahrt zur Arbeit, werden wir uns daran gewöhnen, mehr zu Furzen und zu rülpsen. 🙂 Lass uns das mal testen Herr Schwab, und zwar JETZT!!! Kommen Sie schon, Herr Schwab, wir wollen kein Brot, sondern das von Marie-Antoinette angeblich versprochene Brioche.

Was passiert dann?

Wenn 10.000 Gutverdiener hinschmeißen, hat das genauso Auswirkungen, als wenn 1 Million Geringverdiener das tun. Die Einnahmen des Bundes und der Sozialversicherungen werden immer dramatischer einbrechen. Alltägliche Waren und Dienstleistungen sind nicht mehr verfügbar. „Das System“ wird zurückschlagen wollen. Die BRD wird von 70% Sozialismus in 99% Kommunismus rutschen wollen, aber das kann mit den Handels- und Finanzverflechtungen nicht lange gut gehen. Die Eliten werden drohen alles nach China usw. auszulagern, was die Situation noch verschärft. Auch der marxistische Universitätsprofessor soll mal kennen lernen, wie das Leben ist, wenn alle gleich arm sind. Und das Beschriebene ist nur eine zeitliche Verkürzung dessen, was sowieso schon geschieht.

Keine Angst vor diesem „reset“, denn die Deutschen haben nach dem 2. WK schon gezeigt, wie man aus Hunger und Armut wieder Wohlstand generiert, und das in nur 15 Jahren.

Die Gefahr ist natürlich, dass die Deutschen in ihrem Elend dann einen starken Führer haben wollen, dem sie, in ihrer Blindheit, wieder alle Macht anvertrauen. Dem gilt es vorzubeugen.

Loyalität

Die derzeitigen lautstärkeren Dissidenten sind heillos zerstritten. Man kämpft darum, von den verbliebenen Krümeln, den größten abzukriegen. Aber der Konservatismus als Lebensphilosophie ist nicht tot, er wurde nur von den Linken in die böse Buben Ecke gestellt.

Es mangelt den Dissidenten nicht an Volkswillen, an Propagandamöglichkeiten oder an Demonstrationsteilnehmern, auch wenn dies alles geschickt unterminiert wird. Was als Voraussetzung des Dissidenten-Daseins fehlt, ist der sichere Hafen, in den man zurück fallen kann, wenn man sich von der Mehrheitsgesellschaft absondert. Im Zuge eines Niedergangs der Wirtschaft und der Sozialsysteme, entstehen (von ganz allein) Alternativen von und für Dissidenten. Diese Leute haben ja bisher nahezu all die Überschüsse produziert, welche ihnen unter dem Hintern weg-versteuert wurden. Der Grund, warum ich in früheren Artikeln immer den Kleingärtner erwähnte ist, dass diese Gärtner/Bauern das Überleben meiner Großelterngeneration sicherten. Anstatt seine Solidarität mit Polizei und Militär zu beteuern, die, je nach Regierung, für oder gegen das Volk arbeiten, sollte man sich besser schon mal mit den lokalen Bauern solidarisieren, mit den Handwerksmeistern, mit den Läden, die nicht einer Kette angehören, usw.

Und zu den kleinen Zwistigkeiten innerhalb der Dissidenten: Ich gehe nicht in die Kirche, um die für mich unglaubwürdige Geschichte der „Jungfrauengeburt“ oder „Auferstehung“ wieder vorgelesen zu bekommen. Ich gehe da hin, um meine Loyalität gegenüber den Christen zu demonstrieren (mit ein Grund warum ich regelmäßig auf Conservo schreibe). Wenn ich einer Militärparade beiwohne, gehe ich nicht, weil ich für den Militarismus bin, sondern um meine Loyalität gegenüber dem Militär zu demonstrieren. Wenn ich mich einer Demonstration für die Grundrechte anschließe, dann nicht, weil ich jedes einzelne Grundrecht so toll finde, sondern um meine Loyalität zu einer freiheitlichen Ordnung zu demonstrieren. Wenn ich ausgewählte Artikel anderer Blogger ‘reblogge’, dann nicht, weil ich 100% mit dem Blogger oder Artikel einverstanden bin, sondern um meine Loyalität gegenüber anderen Dissidenten zu demonstrieren.

Warum tun das die bekannteren Blogger, die damit z.T. ihr Geld verdienen nicht? Tichys Einblick, die Achse des Guten, Reitschuster, aber auch z.B. Danisch u.v.m., vermeiden Links auf andere/kleinere Blogger, und verhalten sich damit genauso ausgrenzend wie die linken ‘Mainstream Medien’. Man sollte sich fragen, sind das wirklich Dissidenten, oder wollen die an der Demographie der Dissidenten nur Geld verdienen? Wenn das Ziel das selbe ist, eine prosperierende konservative, liberale Gesellschaft aufzubauen, dann mag man sich über die Mittel und Maßnahmen streiten. Aber solange das Ziel nicht in greifbarer Nähe ist, weiß niemand, welche Maßnahmen denn die richtigen wären. Die ‘Stimme aus dem Volke’ ist oft klarer, als die hochintellektuellen Ergüsse einer ‘Edelfeder’.

Der große Feind der Normalbevölkerung sind nicht Antifa, BLM, Freitagshüpfer, Sozialschmarotzer und herumgammelnde Moslems, oder die Politiker. Das sind die „usefull idiots“ (nützlichen Idioten). Der Feind ist die Globalistenklasse mit ihren intellektuellen Helfern in den NGOs und Universitäten. Die oberen EIN Prozent der USA besitzen inzwischen 50% des gesamten Vermögens. Denk mal darüber nach, welche Rolle du kleiner Furz bei denen spielst.

An die Adresse der „großen“ Blogger: Werdet endlich erwachsen, legt die Windeln ab und steht euren Mann. Ich will euer Geheule, wenn ihr mal wieder von Facebook, Twitter, etc. verbannt wurdet nicht mehr hören. Eure ‘cancel culture’ gegenüber Leuten, die zu rechts, zu christlich, zu wenig intellektuell, zu wenig Judenfreundlich, zu ‘Nazi’, zu nationalistisch oder sonst was sind, deckt sich mit dem Maßnahmenkatalog der Linken und führt schlussendlich dazu, dass die Linken gewinnen. Loyalität ist eine Sache auf Gegenseitigkeit. Wenn ihr nicht die Eier habt diese Loyalität zu demonstrieren, dann seid ihr nur Schauspieler.

14 thoughts on “Kein „great reset“ sondern „great resignation“

  1. Der Kommunismus und auch Sozialismus ist das eigentliche Ausbeuter System, wo eine Umverteilung von fleißigen Leistungsträgern nach faulen Schmarotzern stattfindet. Da gebe ich dir vollkommen recht, luisman, wenn du sagst, dass man dieses System nur dann gewaltfrei stürzen kann, wenn der Leistungsträger seine Leistung verweigert und ebenfalls zum Leistungsempfänger wird. Dann reagiert der Mangel und man kann sich nur über Wasser halten durch Kungelei wie das in der DDR der Fall war.

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    1. Das ganze hätte sich alles beide längst erledigt, wenn doch nur alle Menschen so einen IQ wie unser Luisman hätten, da aber die große Menge Strohdumm ist werden solche Systeme immer weiter existieren können. Aus meiner Sicht sollte man sich selbst über soetwas nicht mehr aufregen, man kann es ja eh nicht ändern … sondern das beste draus machen und versuchen vom System zu profitieren.

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  2. Jedes ungerechte Ausbeuter-System produziert passiven Widerstand. Jedes. Ungerechte Sklavenverhältnisse sind deshalb immer wieder an passivem Widerstand und innerer Kündigung gescheitert. Bringt ja sogar Ehen zum Einsturz und ganze Nationen und Gesellschaften. Es funktioniert halt einfach nicht. Keine Ahnung, warum das die Neo-Sozialisten einfach nicht begreifen wollen. Sie rennen mit ihren hohlen Köpfen immer gegen die gleiche Wand.

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    1. “Sie rennen mit ihren hohlen Köpfen immer gegen die gleiche Wand.” In der Hoffnung, profitieren zu können als Schmarotzer oder als neuer roter Adel = Poltbüro = Avantgarde des Proletariats. Und beschönigen das mit einer angeblich “hohen Moral”, die aber eine scheinheilige, verdrehte Arschlochmoral ist, die nur auf lügenhaften Behauptungen aufgebaut ist.

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  3. Du beschreibst in etwa das was ich praktiziere. Nach Auflösung eines Bereiches gab es eine Abfindung. Nach 3 Monaten Wartefrist dann 9 Monate Arbeitslosengeld. Seitdem lebe ich von sonstigen Einnahmen (aus Kapital) und vom Ersparten.
    Das mit der Landwirtschaft ist leider nicht so einfach. Wenn du versuchst dich in einem bestimmten Kollektiv einzubringen(nicht Kleingarten die sind ohnehin alle ausgebucht), wirst du feststellen, dass das ganz schön verkorkste Existenzen sind. Und selbst grundlegendste Dinge scheitern wie zum Beispiel mal einen Flächenplan zu machen um dann eine Bewässerung zu installieren (war gewünscht die haben alles per Hand gewässert und da nie gemulcht war es dort schweinetrocken, so dass es zu den Seiten teilweise abgeflossen ist). Oder weitere folientunnel aufzustellen für die es die Gerüste gab, aber nur die Folie bestellt werden musste.

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    1. Ich hab’s damals auf eine ordentliche Abfindung mit 3 Jahren quasi ‘Berufsverbot’ (Verbot bei allen Mitbewerberfirmen zu arbeiten) angelegt und bekommen was ich wollte. Mit meinen Kapitalanlagen verdiente ich netto und steuerfrei (Ausland) schon mehr als mit meinem Gehalt. War eine leichte Entscheidung.

      Ich wollte damals den hinter meinem Haus liegenden Acker kaufen. Der Bauer sagte, das sei sein Goldesel. Alle 2-3 Jahre musste er mal was anbauen (insgesamt 5 Tage Arbeit), Ansonsten bekam er die EU- Zahlung fuer freiwillige Stilllegung. Alles total verkorkst.

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  4. Das Problem ist, dass “die Gesellschaft” die Bauern bereits korrumpiert hat – da ist nix mehr mit “Solidarität” zu machen. Ich fahre zum nächsten Supermarkt an den Feldern von 3 Bauern vorbei; der eine hat einen Hofladen, wo ich *genau* die gleichen Kartoffeln wir beim Edeka für das Doppelte kaufen kann. Die beiden anderen bauen nix essbares mehr an, sondern Biogas. Also irgendwelche schnell wachsenden Müllpflanzen wie Mais oder Sonnenblumen.

    Wir haben in Deutschland enormen Wohlstand und damit eine Wohlstandskultur. Beim Bauern in Österreich bekomme ich Kartoffeln für 5€ der 50kg-Sack; die haben da noch ihre Solidaritätskultur – da isses mir zu blöd, davon eine im Garten zu vergraben und das zu gießen, bis sie Kinder bekommt.

    Die ganze “neo-linke” Politik ist mE eine Folge des (a) Wohlstands und (b) der Verstädterung, was beides miteinander einhergeht. Da ist aber der Unterschied zwischen einer 25.000-Leute-Stadt in Deutschland und einer 10-Millionen-Stadt in ärmeren Ländern riesig: Hier gibt’s nur noch die Simulation eines Wochenmarktes mit Bio-Öko-Trallala mit Latte Macchiato; dort bekommst Du mitten zwischen 40 Wolkenkratzern noch frische Fledermaus direkt aus dem nahegelegenen Genforschungslabor.

    Und – Marketing-technisch ist das ja brillant – kaufen Leute mit auch nur ein bisschen genug Geld hier halt für 3,99 die Tomaten beim “Hofladen” statt für 2,99 beim Öko-Supermarkt oder für 1,99 bei Rewe oder dann halt die nach nichts schmeckenden für 1,49 bei Aldi, weil der feine Deutsche sich sowieso zu schade ist, einen Wetmarket zu betreten, wenn der nicht eh verboten wäre, weil der Hygienekontrolleur sonst einen Herzinfarkt bekäme.

    Weil der Deutsche selbst als Tourist die halbe Welt kaputt gemacht hat, und sich in Mallorca am Strand einen Döner kauft und denkt, er wäre total weltoffen, weil im Hotel gibt’s ja auch spanischen Abend bei der Halbpension. Obwohl es genau drei Straßen den Berg hoch echtes spanisches Essen gäbe.

    Meine Frau bekam (ist etwas her) über ihren Studentenjob ein “Praktikum” in Beijing; hübsche Wohnung mit 120m² im 26sten Stock mit Putzfrauen. Komme ich sie also besuchen, und dann gehen die deutschen Praktikanten in irgendein steriles Touristendings neben der deutschen Botschaft, wo die Pekingente ernsthaft 45€ kostete. Dazu fliegt man doch nicht um die halbe Welt? Ich setzte mich dann halt einfach in den ersten Bus, der irgendwo kam, und guckte aus dem Fenster. 800m weiter kam ein Hotpot-Lokal, gegenüber gibt’s Peking-Ente für 29 Yuan (damals so 3,10€) – steht groß drauf, wenn man “北京烤鸭” und “29” lesen kann. Und dabei sei gesagt, dass man “北京” definitiv lesen kann, das steht recht groß auf dem Flughafen. Wie viele Gerichte, die “Peking-irgendwas” heißen, kennt Ihr denn so?

    Und dann gehst Du zwei Straßen weiter, und da verkauft jemand Schnitzel am Spieß. Glücklicherweise war das nicht mein erster China-Aufenthalt, sodass ich die übliche Frage “blabla” korrekt mit “blabla” beantworten konnte und so nur einen halben Kreislaufkollaps wegen der Schärfe bekam.

    Und noch eine Ecke weiter in der ärmlichen Wohngegend, wo man sich vorkommt wie im Zoo, weil man weiß ist, gibt’s dann Rattenspießchen am Straßenrand. Freilich, da steht Lamm, aber es schmeckt nicht nach Lamm. Aber super-lecker.

    Und das geht in eigentlich *jedem* Ausland. Schlimmstenfalls setzt man sich in ein Taxi; der Fahrer spricht meistens für 5 Pfennig Englisch, aber das Problem hat sich dank Google ja eh erledigt. Und dann lässt man ihn dahin fahren, wo ER gerne essen geht. Wenn die Leute dort Dich nicht angucken, als wärst Du ein Einhorn, bist Du falsch.

    Interessanterweise hat mir das eigentlich mein Papa aus seiner Studentenzeit in den 68ern erzählt, dass man halt in Frankreich oder Marokko einfach in ein Lokal geht und das “Menu dujour” (ich kann kein Französich) bestellt – das geht nur in Deutschland nicht mehr.; wir haben jetzt eine fancy “Tageskarte”. Und da kostet das Kalbsschnitzel dann halt 18.50, als wären sie der Figlmüller in Wien. Papa hat das aber auch vergessen, in 50 Jahren Wohlstand, und dann gehen wir in Karlsbad halt ins Grandhotel Pupp zum Abendessen für einen tschechischen Wochenlohn. Kann man als Tourist schon machen, freilich, und wir haben das Geld ja.

    Papa ließ sich aber überreden, bei der Heimfahrt einfach irgendwo die Autobahn zu verlassen und im erstbesten Lokal im Nirgendwo das Tagesmenü zu essen. Es gab Suppe, Ente confit und die typisch tschechische Sachertorte; kostete so 7€. War mein Papa happy, als wäre er wieder 20.

    Und jetzt kommt der Trick: Das geht auch in Deutschland. Wir haben ja hier die viel verschrienen “Parallelgesellschaften” – aus aller Welt. Der komische, große türkische Dönerladen auf dem Supermarktparkplatz hat auch ein Tagesgesicht, was super-lecker schmeckt. Ist in der Auslage. Daneben ist ein türkischer Supermarkt, da gibt’s türkische Tomaten für 99 cent, und die sind natürlich “bio”; die Bauern da können sich keine Pestizide leisten. Irgendwo beim russischen Supermarkt, wo die Kassiererin die Enkelin einer “Russlanddeutschen” ist und nach nur 70 Jahren fast akzentfrei “Entschuldigung, ich nicht sprechen Deutsch” sagen kann (der wichtigste Satz jeder Fremdsprache) gibt’s auch sowohl Ukrainische wie Russische Küche, und 500m weg vom tollen japanischen In-Lokal ist neben einem siffigen Autohändler der ebenso siffige Asia-Supermarkt, wo die 6,50€ für fünf “Money Bags” Choki in der 100er-Packung tiefgefroren 12,90 kosten. Freilich, der geizige Deutsche kann die auch in der Asia-Woche beim Lidl für nur 3,99 das Dutzend bei Aldi kaufen, aber das ist genau das Problem: Tut er halt.

    Ich bezweifle, dass die “deutsche Kultur”, oder was auch immer Luisman oder die AfD hier retten will, erhaltenswert ist. Freilich, das Gesindel aus aller Welt ist de facto ein Problem, aber das Hauptproblem ist das deutsche Gesindel, vor allem das im Bundestag. Und Du kannst in jedem Ausland eine “deutsche Community” finden, die sich genauso scheiße verhält wie das Gros der Deutschen hier, weil’s unbedingt Schwarzbrot und Bad Reichenhaller Salz braucht.

    Die Freunde der Dissidenten sind natürlich andere Dissidenten – das sind aber fast nur noch die anständigen, arbeitenden Leute in den “Parallelkulturen”. Die Assistentin von meinem türkischen Metzger kann kein Wort Deutsch, aber irgendeine nette Kopftuchfrau in der Schlange übersetzt schon. Freilich sind die allesamt Rassisten und sind aweng skeptisch, aber SIE SIND NETT. Und “Nettigkeit” ist was, was niemand auf diesem Planeten mit Deutschland assoziiert.

    Oder, wie das die mokkafarbene Sekretärin meiner Frau der Kassiererin beim Edeka sagte, als Merkel hier eine Million nutzloser Neger importierte und die Einkaufswägen eine tolle Idee fanden, aber das Konzept “bezahlen” nicht kannten und die Kassiererin ihr sagte “Du aber schon wissen, müssen bezahlen? You have pay, you pay, yes?”: “Ja freilich weiß ich das, und lern mal ordentlich Deutsch, du blöde polnische Schlampe”.

    Die _ist_ Deutsch. DAS ist Deutsch. Und das finde ich gut so.

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    1. Da kann ich dir nur recht geben, mein guter Shitloard habe mal so ein ähnliches erlebsnis in Istanbul gehabt, bin dort die ersten Tage meines Aufenthaltes auch nur in die typischen Touri Buden gegangen bis ich dort mit einem Deutsch-Türken ins Gespräch kam und der mir mal das “echte Istanbul” gezeigt hat dort gabs das selbe zeug für gerade mal ein drittel des Preises in deutlich besserer Qualität, der wurde da auch immer angesprochen vom Wirt das der Weiße hier macht.

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  5. Wer bemerkt den Fehler? Wer hat im Gemeinschaftskunde- oder Geschichtsunterricht aufgepasst?

    Weltgeschichte der Lüge

    [Redigiert von Luisman. Du musst schon einen Kommentar zum Thema hier schreiben, nicht einen zusammenhanglosen Kommentar aus einem anderen Blog hier verlinken.]

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  6. Loyalität würde voraussetzen, das man ein gemeinsames Ziel hat. Bei den meisten “nichtlinken” Bloggern wird wohl eher die ganz persönliche Freiheit und Unabhängikeit im Vordergrund stehen und ihnen ist es schlicht egal, was andere schreiben.
    Libertäre dürfte es im Jahr 5 der Krise auch nicht mehr wirklich kümmern, ob Deutschland vor die Hunde geht. Die Letzte Wahl dürfte diese Ansicht nochmal gründlichst bestätigt haben. Es gibt einfach nicht genügend Leute, wie in anderen Ländern, die eine freiheitliche Gesellschaft haben wollen. Und man kann den Bürger auch nicht wie ein Kind komplett aus der Verantwortung ziehen und sagen die Propaganda/Regierung/Merkel ist Schuld an allem.

    Great Resignation trifft es gut. Jeder muss selbst schauen, wie er davon kommt. Wenn die absehbaren Verteilungskämpfe bei den Linken beginnen, sollte man als Rechter mit seinem Vermögen schon weg sein, damit die das unter sich ausmachen können….(in der Regel wird der übriggebliebene Linke zum übelsten Kapitalisten:D)

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