Es stellt sich die Frage nach der Loyalität,

auch nach der Solidarität, nicht nur mit den Führungen fast aller Staaten, sondern auch mit mindestens 2/3 bis 3/4 der sogenannten Volksgemeinschaft. Sie stellt sich, spätestens und deutlich nach den Exzessen der Corona-Politik, und eben nicht nur die Exzesse der Politiker und Beamten, sondern auch einer Mehrheit des Volkes. Insbesondere betrifft es aus meiner Sicht natürlich das sogenannte deutsche Volk, welches sich beim Durchsetzen unsinniger und gefährlicher Vorschriften wieder mal besonders hervor getan hat. Wer weiß ob’s woanders noch übler war, aber mein Fokus ist natürlich auf Deutschland. Das auch weil ich es aus der Perspektive eines Expat aus der Ferne erlebt habe, der auch aus diesen folgenden Gründen in ein 3. Welt Land ausgewandert ist. Sagen wir mal so: Ich habe mich nicht gewundert, dass Deutschland besonders fanatische Corona-Regelbefolger hervor gebracht hat.

Zu meiner bewussten Steuerzahlerzeit, ab Mitte der 80’er, waren wir ja schon mittendrin in diesem fanatischen „Wir-sind-gute-Steuerzahler“-Modus. Man galt schon als ‘unsicherer Kandidat’, wenn man keinen geregelten 8 bis 17 Uhr Job hatte, in dem man automatisch seine Steuern und Sozialabgaben zahlte. Am besten Beamter, oder zumindest in der Gewerkschaft, damit das Einkommen auch „sicher“ ist. So ein Selbständiger, Künstler, Teilzeit-Beschäftigter, der sich doch wohl irgendwie so durchlawieren muss, der lebte in den Köpfen der Normalos schon am Rande der Gesellschaft, der war nicht wirklich respektabel. Bei so Einem „hatte man Fragen!“. Der war suspekt.

Es ist schon bemerkenswert, wie man ein Volk dazu erziehen kann, die Freiheit Einiger als suspekt zu empfinden. Wer einen dicken Benz fuhr oder gar einen Porsche, und eine Villa hatte, den hatte man im Verdacht, dass der krumme Dinger dreht. Im begrenzten Horizont des Vorstadt-Deutschen, der seine 100qm Wohnfläche bis zum 65. Lebensjahr an die Bank abzahlt, kann das ja wohl nicht mit rechten Dingen zugehen. Mag sein, dass die Freiheit im Grundgesetz steht, aber in den Köpfen der Durchschnittsbevölkerung war sie nie. Freiheit war, ein Mal im Jahr 2 Wochen auf Malle – und zwar BILLIG!

Diese „brave Bürger“ Mentalität ist zwar in Deutschland besonders ausgeprägt, aber sie existiert in jedem Volk rund um die Welt. Die Kehrseite dieser Mentalität muss nun aber, besonders nach den Corona-Exzessen, deutlich angesprochen werden. Den braven Bürger muss man auch negativ darstellen.

Der tägliche Raub

Der brave Bürger will, und stimmt alle 4 Jahre wieder dafür ab, dass ihm selbst, seinen Nachbarn und Verwandten, und seiner Meinung vor allem den Reichen, 70% ihres Einkommens vom Staat abgenommen und von diesem Staat umverteilt wird. Dieser Staat (das ominöse ‘Die’), das sind die Beamten. Und die Politiker sollen darüber entscheiden, wieviel genommen und wieviel und an wen gegeben wird. Es mutet schon kindlich an, wenn man so etwas zur Staatsräson erklärt. Es ist ja nicht so, dass die Herren des Landes und ihre Beamten das nicht schon immer so tun, seit es Staaten gibt. Aber selbst übelste Diktatoren mit bewaffneten Schergen als Steuereintreiber haben es nie in die Nähe von 70% gebracht. Der brave Bürger aber findet das normal. Mehr als ein alljährliches Ächzen ist ihm nicht zu entlocken.

Dem braven Bürger kommt es nicht in den Sinn, dass er diese Diebesbande nicht nur toleriert, sondern mit der Abgabe seiner Wahlstimme immer wieder legitimiert. Obwohl er es abscheulich finden würde, müsste er beim Nachbarn einbrechen, um dem sein Geld für Steuern abzunehmen, finanziert er Leute, die das tun, bzw. nur androhen müssen. Welches moralische Argument hat dieser aufrechte Demokrat denn gegen jemanden, der bereit wäre z.B. maximal 10% dem Staat zu geben? Warum soll ich, der max. 10% geben würde, Loyalität zu diesem Diebesgesindel fühlen, oder gar Solidarität? Das wäre ja das Stockholm Syndrom in Reinform.

Die tägliche medizinische Bevormundung

Jeder abhängig Beschäftigte ist Zwangsmitglied in einer Krankenversicherung, gesetzlich oder privat. Die meisten kommen damit bewusst in ihrer Jugend in Berührung, wenn der Zahnarzt sagt, dass da eigentlich eine ordentliche Füllung rein gehört, aber die KV nur die billige zahlt, die meist nach einem Jahr wieder raus fällt. Wohl dem, dessen Eltern sich die Zuzahlung oder Zusatzversicherung leisten können. Die anderen sehen halt aus, wie wenn sie mit 40 ein Gebiss brauchen werden.

Was die meisten nur selten mitkriegen ist, dass es eine rein an den Kosten orientierte Vorgehensweise für die Ärzte gibt, welche von den Bürokraten der Krankenkassen ausgewürfelt wurde. Man bekommt also, bei den etwas teureren Erkrankungen erst dann (oft nach vielen Jahren) die optimale medizinische Versorgung, wenn alle billigen Behandlungsmethoden ausgereizt sind. In der Zwischenzeit soll man halt Schmerztabletten fressen. Und leiden. Oder sterben. Zugegeben, in den USA ist das noch extremer, aber die Ärzte tragen auch ihren Teil dazu bei, durch ihre eigene Gewinnoptimierungs-Strategie.

Es ist aber ein Unterschied, ob ich mich mit meinem Arzt darüber streite, was die optimalste und kosteneffektivste Behandlungsstrategie ist, oder das von einem Bürokraten in einer Versicherung entschieden wird. Meinen Arzt kann ich wechseln und deren Ansätze unterscheiden sich oft drastisch. Meine Versicherung kann ich zwar auch wechseln, aber dort sitzt die Kopie des selben Bürokraten, der genau das selbe entscheidet.

Verzeihung, wenn ich das so deutlich sagen muss. Meine Gesundheit ist mir wichtiger als Loyalität zu einem sozialen Medizinsystem oder ein Teil einer Solidargemeinschaft zu sein. Mein Leben gibt’s nur einmal. Ich bin seit fast 20 Jahren nicht mehr krankenversichert. Diese Versicherung gibt’s nicht als Risiko-Versicherung für hohe Schäden, und wenn sie angeboten wird, dann drücken sich die Versicherungen genau dann, wenn du vollkommen wehrlos bist. Die können mich mal.

Das selbe kann man mit den anderen Sozialversicherungen durchexerzieren.

Treudoof und gerne gegängelt

Seitdem es die EU gibt, sagen Politiker und EU-Beamte, dass der deutsche Steuerzahler sein Geld an andere EU-Staaten abgeben muss. Alle 4 Jahre zum Almauftrieb wird sich über die Höhe und Notwendigkeit der sogenannten Entwicklungshilfe (früher eine Exporthilfe für die Industrie, inzwischen die Finanzierung vieler NGOs) aufgeregt. Der Betrag ist Pippifax gegenüber dem, was die BRD an die EU Netto zahlt. Es wird hier nichts verheimlicht – die Beträge sind einsehbar, wenn man es denn wissen will. Der Michel will es aber genauso wenig wissen, wie die Verwendung seiner Steuergelder und Zwangsabgaben für alles andere (z.B. Flüchtilanten, Ukraine, etc.). Die immer wieder verbreitete Nachricht, dass wir Vizeweltmeister bei den Steuern und Abgaben sind, wird so nonchalant hingenommen, als wäre in China ein Sack Reis umgefallen.

Die große Mehrheit lies sich aus Angst, aber dann mit Begeisterung allen möglichen Unsinn als Gesundheitsmaßnahmen wegen der sogenannten Pandemie aufschwatzen, von Leuten, die kaum in der Lage wären den Schnapsladen um die Ecke zu betreiben. Eine junge Dicke, stramm auf dem Weg zur Typ2-Diabetikerin, eine Partygöre, die in Urlaub wollte, und ein Arzt, der seinen letzten Patienten im Krankenhaus-Praktikum gesehen hat, wollten uns verpflichtende Gesundheitsvorschriften und medizinische Zwangsmaßnahmen per Gesetz und Verordnung aufdrängen. Der deutsche Michel fand das OK und stellte sich eifrig an den Impfstraßen an. Der gastliche deutsche Wirt hat akribisch Impfpässe kontrolliert, um eine unübersehbare Latte an Steuern erwirtschaften zu können. Dein ‘Freund und Helfer’ traute sich zwar nicht mehr in die No-Go-Zonen, aber hat Zeit Omas zu verhaften, die sich bei einem Spaziergang auf einer Bank ausruhen.

Loyalität zu einem Land, das von einer Mafia-Bande geführt wird und dessen Bevölkerung das hinnimmt? Kannste knicken.

Solidarität mit einem Volk, das es geil findet, wenn es bevormundet wird und selbst gerne andere bevormundet? Ja, sonst noch was?

Was uns als quasi Erben der 68’er Generation besonders nervt ist nicht die Resistenz gegen die Auflösung der sexuellen Verhaltensnormen. Das stellte sich als Fehler heraus, der uns heute mit Feminismus und der Transenideologie in den Arsch beißt. Nein, es ist diese sklavische Systemtreue zu einem Ausbeutungssystem nicht der Kapitalisten, sondern der Bürokraten, der Schmarotzerklasse. Und die Alt-68’er stellten sich als schlimmste Betreiber dieses Systems heraus. Wenn man die Kapitalisten als Ausbeuter abschafft, dann endet die Ausbeutung ja nicht. Wie im Kommunismus ersetzt man die Ausbeuter nur durch viel inkompetentere Leute. Die große Enttäuschung dieser Pseudo-Revolution der Hippies ist, dass die Freiheit noch viel mehr eingeschränkt wurde.

Das neue Ausbeutungssystem ist viel intrusiver und unterdrückender, als das nach Marx’scher Lesart kapitalistische. Das bösartigste daran ist jedoch, dass man ihm kaum entrinnen kann. Es ist ein Gefängnis nicht mit goldenen Handschellen, sondern mit solchen aus Stahl, die mit rhetorischen Blümchen dekoriert sind.

Ihr könnt mich alle mal

Es ist ja nicht so, dass es hier wo ich lebe bessere Menschen gibt. Auch hier leben Beamte und Politiker ihre totalitären Neigungen aus. Aber ein dritte Welt Staat ist einfach nicht in der Lage seine Vorschriften so akribisch umzusetzen. Die wissen und akzeptieren das auch. Da gibt es halt mal ein ganzes Jahr keine Führerscheine, weil ein Entscheider von der Produktionsfirma für Plastikkarten nicht genug geschmiert wurde. Ein paar Beamtenköpfe rollen, der Gesetzgeber beschließt, dass die alten Führerscheine jetzt halt ein Jahr länger gelten, und gut ist. Kleine bürokratische Hürden werden mit der uralten Methode der Bestechung auf Taschengeldniveau überwunden.

Meine Loyalität und Solidarität ist für die mir persönlich bekannten Menschen reserviert, die sich gegen die oben beschriebenen Arschlöcher zur Wehr setzen. Hatespeech. Rant over.

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