Bwahhh… ich will aber!

Über das Vorschul-Kindische Verhalten Vieler in der Corona-Krise.

Es gibt immer noch viele Leute, die glauben „es ist doch nur eine Grippe“.
Es gibt immer noch viele Leute, die sich an die „social distancing“ Maßnahmen nicht halten wollen.

Es gibt natürlich berechtigte Sorgen, dass ein „shutdown“ massive wirtschaftliche Probleme mit sich bringt.
Es gibt selbstverständlich Überreaktionen von Einzelnen, seien es Private oder Behördenmenschen (Panik in vielen Formen).
Es gibt die Sorge, dass einmal (temporär) eingeführte Zwangsmaßnahmen nie wieder aufgehoben werden, was unsere Freiheiten dauerhaft einschränkt.

Lasst mich vorausschicken, dass ich das Ganze sehr stoisch sehe. Der vor wenigen Tagen fotografierte Küchenschrank sah einige Wochen und Jahre davor nicht so viel anders aus – ich habe, als der shutdown absehbar war (ca. 1-2 Wochen bevor er beschlossen wurde), nur meine Bestände um ca. 25% aufgestockt. Dass der Schrank meist ziemlich voll ist, liegt großteils an der typisch philippinischen Logistik – d.h. bei vielen Waren gibt es immer wieder lange Verzögerungen in den Läden, bis die Bestände aufgefüllt werden. Es ist halt 3. Welt hier, damit muss man umgehen lernen.

Nur eine Grippe

Ja, es ist eine Virus-Grippe, allerdings mit einem neuen Erreger, der bis vor wenigen Monaten (ca. November 2019) praktisch unbekannt war. Nur eine handvoll Virus-Forscher wussten, dass es den gibt. Nach allem was wir bisher wissen, ist der Erreger, der/das Virus, sehr viel aggressiver als die bisher typischen Grippe-Erreger. Das sagen tausende Ärzte, die sich um die Erkrankten kümmern müssen, sowie die zig Virologen, die sich mit der Analyse beschäftigen. Glaubt ihr wirklich, dass es einen Komplott der Krankenhausärzte dieser Welt gibt, diese Grippe derart aufzubauschen? Wenn, dann muss mir einer mal ganz logisch erklären, welchem Zweck dieser Komplott dienen soll. Oder glaubt ihr, dass weltweit, alle Politiker, aller Länder, gemeinsam beschlossen, dass man einen x-beliebigen Grippe-Virus jetzt dazu hernimmt, die Freiheit von über 7 Milliarden Menschen massiv einzuschränken und die jeweils eigene Wirtschaft zu zerstören? Das mag der Stoff von Romanen sein, aber in Wirklichkeit können sich Politiker und Bürokraten vielleicht gerade mal auf die Krümmung von Bananen einigen, aber nicht auf eine einheitliche 230V-Steckdose.

Wäre das keine Pandemie, gäbe es nicht nur einzelne Ärzte, die sich mit Verharmlosungen wichtig machen wollen, sondern tausende von Ärzten, die nachweisen würden, dass es keine Pandemie gibt. Also frag Dich mal: Weißt Du wirklich mehr, als die Ärzte in den Krankenhäusern, als die Virologen? Wenn ja, trete den Beweis an, wenn nein, einfach mal die Fresse halten.

Erstarrung – dann Flucht oder Kampf

Wenn eine unbekannte Gefahr erkannt wird, erstarren wir erst mal. Das ist ein genetisch geprägtes Verhalten aus menschlichen Urzeiten. Wenn es verdächtig im hohen Grass raschelt, kann das der Wind sein, ein Hase, oder ein Säbelzahntiger. Wer letzteres ignorierte wurde i.d.R. aus dem Genpool entfernt. Doch spätestens seit der industriellen Revolution sind unsere Instinkte degeneriert. Insbesondere durch die Sozialstaaten, wird die Vernachlässigung von weiser Voraussicht nicht mehr konsequent vom Leben bestraft.

Bezüglich des Wuhan-Virus wissen wir aus Italien, dass ca. die Hälfte der Erkrankten im Krankenhaus jünger als 50 sind. Die überleben zwar fast alle, aber belegen dennoch Betten und beschäftigen Ärzte, Pfleger, Krankenhauspersonal. Die Älteren, denen die Krankheit sehr viel mehr zusetzt, können deshalb oft nicht bestmöglich betreut und versorgt werden. Auch das führt zu einer höheren Todesrate der Älteren, als ‘notwendig’ wäre, wenn Ärzte z.B. entscheiden, dass der 80 Jährige eh bald stirbt und das Beatmungsgerät dann an einen Jüngeren anschließt.

Der genetisch geprägte Instinkt würde uns erst mal erstarren lassen, dann käme die Entscheidung zu Flucht oder Kampf. Bei einem Virus, den wir nicht kennen und noch nicht bekämpfen können, ist die logische Entscheidung: Flucht. Weiter Party machen, sich absichtlich der unbekannten Gefahr auszusetzen, ist degeneriertes Verhalten. Zudem ist es extrem rücksichtslos, zur weiteren Verbreitung des Virus beizutragen, wenn man die o.g. Fakten kennt. Eigentlich wäre es konsequent, die Leute, die sich absichtlich nicht an die Isolations-Maßnahmen halten, wenn sie beim Arzt oder im Krankenhaus aufschlagen, abzuweisen. Durch DEIN idiotisches Verhalten, muss ansonsten wahrscheinlich ein 70 oder 80 Jähriger sterben – DU ARSCHLOCH!

Die Maßnahmen, um die Verbreitung der Infektion zu verlangsamen, wurden meist nur mit der Kapazität der Krankenhäuser begründet. Das ist aber nur ein kleiner Teil der Geschichte. Wie Trump das ziemlich transparent bespricht, dient es auch dazu einfach Zeit zu gewinnen. Zeit, um eine Behandlung zu finden, welche die Todesrate deutlich senkt, und/oder die Rekonvaleszenz abkürzt. Und Zeit für die Entwicklung eines Impfstoffs, mit dem langfristig die Virulenz eingedämmt werden kann. Mit der medikamentösen Behandlung sind wir in wenigen Wochen schon bei einigen vielversprechenden Kandidaten angelangt. Auf einen sicheren Impfstoff müssen wir wohl noch 1-2 Jahre warten.

An alle, die sich den „social distancing“ Maßnahmen verweigern: Werde endlich erwachsen. Wenn Du schon nicht Teil der Lösung sein kannst, sei wenigstens kein Teil des Problems. Ob Du wie ein 3 Jähriger an der Supermarktkasse losschreist und heulst, weil Du jetzt unbedingt den Lutscher haben willst, oder herum geiferst, weil Du jetzt mal einige Wochen keine Party machen kannst, ist auf demselben Niveau – Vorschulalter – Unzurechnungsfähig. Dann muss man Dir eben, unter Zwang, vorschreiben, was Du zu tun hast.

Shutdown und Wirtschaftsprobleme

Die Schließung aller Wirtschaftsbereiche, außer den essentiellen, für 4 Wochen oder gar 2-3 Monate, hat selbstverständlich große wirtschaftliche Auswirkungen. Aber, viele Restaurants haben Betriebsschließungstage (oft Montags), viele Hotels sind außerhalb der Saison geschlossen, die meisten Betriebe sind 2 Tage pro Woche dicht. Vor einigen Jahrzehnten gab es auch noch viele Firmen, die im Sommer 3-4 Wochen Betriebsferien machten. Das Leben ging immer weiter, deshalb gab es keine bankrotten Unternehmen, Börsen brachen deswegen nie zusammen, das alles ist oder war Realität, über die sich niemand aufgeregt hat. Wenn Freitags Schicht im Schacht war, hatte keiner Angst, dass es nun zwei Tage keine Kohle mehr gibt.

Der Konsum wurde teilweise bereits ‘vorgeholt’, durch die Panikkäufe, oder wird nach Ende des ‘shutdown’ nachgeholt. Ich spekuliere, dass der Konsum nach der Krise massiv ansteigen wird, weil sich viele nach der Panik, der Isolation, oder 24 Stunden – 30 Tage Dauerkontakt mit der eigenen Familie wieder mal „was gönnen müssen“. Ich denke, dass es außer in den besonders betroffenen Regionen, zu keinen großen Einschränkungen nach den 4 Wochen kommen wird. In Sozialstaaten könnte man das länger durchhalten, aber im großen „Rest der Welt“ ist das nicht durchzuhalten, wenn die Leute kein Geld fürs tägliche Essen mehr haben. Bis Mitte April muss die medikamentöse Behandlung geklärt und verfügbar sein, sonst gibt’s Mord und Totschlag.

Firmen, deren finanzielle Situation seit einiger Zeit eh schon „auf Kante genäht“ ist, werden wohl endgültig untergehen. Die Banken werden wie üblich „gerettet“ und die Großfirmen kriegen mal wieder Steuergeld in den Hintern geschoben. Alles wie gehabt. Die sich anbahnende große Finanz- und Wirtschaftskrise wird wieder um einige Jahre verschoben.

Panik

Leute kloppen sich um Klopapier in Supermärkten, stehen drei mal um den Block Schlange um was zu kaufen, kaufen und verkaufen Aktien, Gold, usw. während das Messer fällt, manche werden hysterisch wenn einer 5 Meter entfernt niest, andere sind zutiefst beleidigt, wenn man ihnen nicht die Hand gibt. Die meisten schaden sich nur selbst mit ihren Überreaktionen, manche schaden auch anderen. Das alles beweist nur, dass wir als Spezies meist gefühlsgesteuert und irrational agieren. Manche haben Schutzmasken und Desinfektionsmittel aufgekauft, um es zum 10 bis 100-fachen Preis jetzt zu verkaufen. Mögen sie auf ewig darauf sitzen bleiben mag ich denen wünschen. Wer sich nie auf eine Krise vorbereitet hat, wer nur vom einen Tag auf den anderen lebt, wird es jetzt schwer haben.

This too shall pass.

Wichtig wäre in einer solchen Situation eine politische Führung, die nicht lügt, nicht grundlos beruhigt, keine „blood, sweat and tears“ Reden hält, sondern klare Anweisungen mit Hand und Fuß gibt. Aber das Vertrauen in die politische Führung in allen westlichen Staaten ist schon lange zerstört. Man glaubt diesen Leuten nichts mehr, weil sie bisher auch immer gelogen haben, und weil so viele von ihnen ihre Inkompetenz schon mehrfach bewiesen haben. Vielleicht führt es am Ende der Krise dazu, dass mehr Leute den religiösen Glauben an den göttlichen Staat verlieren und sich darauf besinnen, wer ihnen, dann wenn’s darauf ankam, wirklich geholfen hat. Familie? Nachbarn? Freunde? Jeder Krise ist etwas positives abzugewinnen. Vielleicht ist es das. Und das führt zum letzten Punkt.

Der Zwangsstaat

Viele libertär gesinnte Leute befürchten, dass einige der Zwangsmaßnahmen nach der Krise nicht wieder zurück genommen werden. Manche befürchten auch, dass Beschränkungen, während die Panik noch anhält, durchgesetzt werden, die autoritäre Staaten/Politiker sonst nicht hätten einführen können (wie Bargeldverbote usw.). Diese Gefahr besteht eindeutig. Und einige Staaten und Politiker werden es vielleicht derart übertreiben, dass das Revolutionspotential im Volk wächst. Es ist gleichzeitig eine Chance und eine Bedrohung. Wenn sich viele Leute daran erinnern, wer ihnen in der Krise geholfen hat (der Staat war es i.d.R. nicht), ändert sich vielleicht das Wählerverhalten. Wenn sich viele aber durch die regierungstreuen Medien einlullen lassen, noch mehr autoritären Staat zuzulassen, dann wird der bisherige Weg eben weiter gegangen, bis zum bitteren Ende. Als Einzelner kann man nur beobachten und seine persönlichen Konsequenzen ziehen.

19 thoughts on “Bwahhh… ich will aber!

  1. Hallo Luisman,
    gutes Essay. In dem Meisten stimmen wir zu.

    “…Politiker und Bürokraten vielleicht gerade mal auf die Krümmung von Bananen einigen, aber nicht auf eine einheitliche 230V-Steckdose…”

    Stimmt, aber damit ist auch nichts mit zu verdienen.

    “…sondern tausende von Ärzten, die nachweisen würden, dass es keine Pandemie gibt…”

    Da sind Sie leider “heavy on the woodway” lol
    Die meisten Leute denken natuerlich so, allerdings ist die Wahrheit keine Funktion einer Mehrheit – wie die Geschichte genuegend Beispiele bietet. Was man es sich aus lebens;l;anger moralischer Konditionierung nicht vorstellen kann heisst nicht , dass etwas nicht sein KANN. Ich arbeite seit Jahren mit dem Gesundheitsministerium meiner Wahlheimat und kann “ohrenbetaeubende” Fakten berichten.

    Die Boersen waeren sowieso geplatzt, ich weiss von hohen US Beamten, die vor der Pandemie Erklaerung alle Papiere verkauft haben. Diese Pandemie endet nicht wenn sie endet, sondern wenn die Politik sie als beendet erklaert – davor werden diese Aktien und Rhstoffe wieder gekauft. Die Gewinne werden astronomisch sein.

    Letztlich, sehen wir einen neuen weltweiten Sozialismus Ver.2.0, bei dem der “kleine Mann” nicht angehoben wird, sondern der Mittelstand verarmt.
    Fuer dies alles haben wir gute Gruende und manch verlaessliche Informationen.
    Alles Gute

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    1. Das amerikanische Senatoren verkauft haben bevor die Pandemie ausgerufen ist, ist doch kein Beweis. Gab übrigens sogar einen Artikel auf zerohedge der gefragt hat warum die WHO noch keine Pandemie ausruft und darauf spekuliert hat, dass erstmal bestimmte Anleger verkaufen werden. Wer den Artikel als Warnhinweis verstanden hat, hat alles richtig gemacht.

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      1. Wir hatten schon geschrieben, dass “weltumspannenden” Plaene oft nicht nach clock-work durchgefuehrt werden (koennen). Die WHO hat Bill Gates praktisch in der Tasche. “Die” wissen auch, dass das breite Publikum stets zunaechst in die falsche Richtung rennt – ein Grund fuer die Obfuskation der Ablaeufe. “Versaeumnisse” werden als solche dargestellt, sind aber eher Absicht. Wir hatten schongeschrieben, dass wir mit den Gesundheitsbehoerden arbeiten, daher wissen wir von Weisungen, die z.T. ueber die US Botschaft laufen.
        Cheers

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  2. Luisman,
    Dieser Coronavirus-Stamm ist völlig neu entstanden, Viren mutieren sehr häufig.
    Den Ausgangsstamm kennt man nicht.
    .
    Taiwan hat schon im Dezember die Brisanz erkannt und sofort rigorose, kluge und wirksame Maßnahmen ergriffen. Sehr bald gab es keine Neuerkrankungen mehr, für Taiwan ist die Sache vorbei. Das Land kam mit wenigen Dutzend Erkrankten davon.
    .
    In China hat man drei Wochen verstreichen lassen, bis man reagiert hat. Dann wurden gigantische Eindämmungsmaßnahmen ergiffen. Und ERFOLG !! Jetzt gibt es kaum noch Neuerkrankungen. Etwa 1% der Bevölkerung war erkrankt.
    .
    In der BRD hat man geschlagene DREI MONATE geschlafen! Man hätte schon im Januar die Bevölkerung informieren, mitTests, Desinf.-mitteln, Schutzausrüstung und Krankenhausbetten vorsorgen müssen. Nichts geschah, man hat alles laufen lassen.
    Und die Rautenpest teilte uns kalt mit: Ja, es werden halt 70% der Bevölkerung infiziert! Das ist jetzt alternativlos”
    Jetzt sind wir in einer galoppierenden exponentiellen Phase, die Zahl der Infizierten VERDOPPELT sich alle 2 Tage. Heute 20.000, am Dienstag 40.000, am Donnerstag 80.000, am Wochenende dann 160.000.
    Jeder einzelne Tote und die mit Sicherheit folgende allerschwerste Rezession geht voll auf die (ohnehin überladene Kappe dieser Gurkentruppe von Regierung!

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    1. In Taiwan glaubt man grundsaetzlich das Gegenteil von dem, was die NSCAP verlauten laesst. Und es passte politisch auch gerade. Nur deshalb waren die so schnell. Fast der ganze Rest der Welt war “zu langsam”.

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  3. Passend zur wohlstandsverwahrlosten Generation “Ich will!” findet sich aktuell in der “Welt” ein Artikel, in dem ein ehemaliger FfF-Jünger mit der Krötatruppe und der nach Publicity lechzenden und hüpfenden Pudelmütze Luisa Neubauer mal so richtig schön abrechnet:

    Die Sorgen der Kohlearbeiter sind Fridays for Future egal

    Die Fridays-for-Future-Aktivisten wollen die Erde retten – möglichst schnell. Dass dabei viele Jobs verloren gehen, stört sie nicht. Denn das Wort „Strukturwandel“ kennen sie nur aus Arte-Dokumentationen. Abrechnung eines ehemaligen FFF-Mitstreiters.

    Man ist fast geneigt, diesen verpuderten Schneeflöckchen ihren Wunsch nach Deindustralisierung zu folgen – dann wäre zumindest Schluss mit dem Klima-Geplärre, wennauch dann wohl ein Handy-, Stream- und Urlaubsfliegergeschrei folgen würde.

    Es ist exakt diese Generation, die “Corona-Partys” veranstaltet oder absichtlich Polizisten anhustet, die für eine Durchsetzung der Abstandsregel sorgen müssen.

    Generation Ekelhaft!

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  4. Och Du – schau, ich hab am 19.02. noch blöde Witze darüber gemacht, dass unsere ach-so-geilen westlichen Politiker lieber im Februar einen “Black History Month” zelebrieren, als mal was gegen _echte_ Probleme zu tun – am 01.03. hatte ich dazu dann schon meinem eigentlich finalen Post geschrieben, wie _großartig_ die Maßnahmen sind, die unsere Regierung ergreift, um “ihre” autochthone (oder auch nicht) “Bevölkerung (-innen)” zu “schützen” – die Frage ist jetzt eher, *vor was*.

    Trump hat mich da etwas enttäuscht, der ist aber halt etwas simpel und dachte wohl, mit “China zu” is gut, was mal für mich unkritisierbar ist, da ich das selbst nicht so auf dem Schirm hatte – was schon im Januar passierte; und ich habe mehr-oder-weniger-Verwandte in Wuhan.

    Ich muss dazu aber auch erwähnen, dass jedes mal, wenn jemand China als “kommunistisch” bezeichnet, ich sowieso meine geistige Gesundheit anzweifeln muss; ich _war da_, und ich habe *nirgends* sonst eine derartige (soziale) Ungleichheit erlebt wie in China 2003, 2005, oder 2007. Oder 2016, aber da war alles derart zu teuer, dass das nicht mehr schön war. Aber das ist sicher auch wieder “nicht wirklich Kommunismus” – China ist, allerdings, totalitär.

    Das, aber, muss man den Chinesen hier zugutehalten: Wenn Du erwischt wirst, bei so dem üblichen wie Korruption oder sowas, gibt’s da halt knallhart Enteignung, und einen total fairen “Gerichtsprozess”, und eine Kugel in den Kopf, für die deine Verwandten von ihrem enteigneten Geld bezahlen dürfen. China ist, jedenfalls, soweit ich es erlebt habe, nicht kommunistisch, nicht sozialistisch (sofern das irgendeine klassische Bedeutung haben soll) – sondern schlicht *solidarisch*.

    Bei uns wäre das ein totaler Aufschrei linker Nichtstuer, wenn Leuten in “Quarantäne zuhause” die Türe zugeschweißt wird (unbestätigte Gerüchte aus dem Internet, und von der Cousine meiner besten Freundin, deren Cousin etc. pp.) – aber mir fällt da beim besten Willen kein Argument _dagegen_ ein, warum man Leuten in “Zuhause-Quarantäne” kein L (für Lebensmittel) vor die Türe schweißt.

    Das, wie Du erwähnst “liberal argument” dagegen ist halt etwas schwach, *leider* – slippery slope ist entgegen Wikipedia kein Fehlschluss, sondern nachweislich existent, ich sage nur Sektsteuer für die kaiserliche Kriegsmarine, Solidaritätszuschlag oder, die letzten 30 Jahre mehr relevant, “Health Taxes”.

    Von daher: Die (notwendigen, drakonischen) Maßnahmen, die jedwedes vernünftige europäische Land _spätestens_ zu meinem Post am 01. März hätte erlassen müssen (34 Tote in Italien), unterliegen 3 Wochen später natürlich anderen Überlegungen – und wovon sind die deutschen Medien voll? Links-grüne Kritik an Söder, der endlich mal überhaupt irgendwas tut, und dieselbe inhaltsleere Kritik am österreichischen Kurz. Wirtschaft? Geld kommt aus der Steckdose.

    Von daher müssen sich die Politiker jetzt sogar von den “Linken” “wir machen, was wir wollen, und Ihr zahlt das” – Spinnern nahezu identisch kritisieren lassen wie von den “verreckt doch, aber lasst uns in Ruhe” – “Rechten”. Das ist Politikversagen par excellence, und da wäre ich an Deiner Stelle, Luisman, gar nicht so undankbar dafür, einfach in irgendeiner Bananenrepublik einfach mal zuhause bleiben zu können, als hier, wo meine Frau Mühe hat, wenigstens mal das Senioren-Rommee-Zentrum schließen zu dürfen (hat sie einfach gemacht. Schaumamal, ob sie einen bayrischen Verdienstorden dafür bekommt ;).

    Mein Nachbar im Geschoss über mir wurde übrigens, nach nur knapp drei Wochen Hustkeuchen, heute endlich mal positiv auf Corona getestet. Richtig böse, dass Söder den Kindergarten seiner Frau letzte Woche geschlossen hat.

    Ja, ich habe sehr viel mehr Angst davor, dass unsere so offensichtlich unfähigen Regierungen die nicht mehr abstreitbare Pandemie dafür nutzen werden, ihnen genehme Gesetze durchzusetzen, die sie dann auch beibehalten werden, als vor dem Virus. Den überlebe ich – oder nicht. Mir dem politischen Mist muss ich leben. Ich habe da aber, in Bayern, weniger Angst vor Söder, der ja nun den anderen Bundesländern eine Woche voraus ist und so klingt, als fände er es eher Scheiße, die Grenze zu – Thüringen? – nicht zumachen zu können, und halt einfach “macht” – endlich – als die links-grünen Deppen, die erklären, dass man die 3,7 Millionen sowieso größtenteils arbeitslosen Berliner nicht einfach einsperren könnte.

    Da wäre denn meine Frage, nämlich, da wir über den “Eindämmungs”-punkt sowieso hinaus sind: Würde es nicht jedem ohne die 3,7 Millionen Berliner _besser_ gehen? Ich habe Freunde in Berlin, das wäre sicher tragisch; ich hab aber auch Eltern und so, und drei ganz süße Patentöchter, die mehr wirtschaftliches Potenzial haben als ganz Berlin – ich meine, wie soll denn ein einzelnes, kleines Mädchen zwei Milliarden Miese im Jahr machen?!

    Um also Dein Finale aufzugreifen: Wenn das Ganze ein positives hat, wird Söder – den ich nicht sonderlich leiden kann, übrigens – unser nächster Bundeskanzler. In einer GroKo mit der AfD. Das, aber, ist ähnlich illusorisch wie das freiwillige Absterben des Virus.

    Von daher:

    > Als Einzelner kann man nur beobachten und seine persönlichen Konsequenzen ziehen.

    Jupp.

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    1. […]Von daher müssen sich die Politiker jetzt sogar von den “Linken” “wir machen, was wir wollen, und Ihr zahlt das” – Spinnern nahezu identisch kritisieren lassen wie von den “verreckt doch, aber lasst uns in Ruhe” – “Rechten”.[…]
      Von den Linken habe ich nichts anderes erwartet. Witzig finde ich diejenigen, die jetzt ihren Libertarismus entdecken, nur weil sie mal ein paar Wochen mit ihrer Familie zu Hause bleiben muessen. Ich denke, die Leute, die nach der Krise am meisten zu tun haben werden, sind die Scheidungsanwaelte 😉

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      1. Oder die Hebammen. Wird sich zeigen. Ich denke da zeigt es sich richtig, da ja nicht nur auf der Pelle gehockt wird, sondern auch der eine oder andere massive finanzielle Einschränkungen haben wird. Wenn ich sehe zu welchen Konditionen hier Personen sich ein Reihenhaus mit schmalen Gärtchen gekauft haben, geht da die Luft schneller raus, als wenn ich mit einer Nadel in einen prall—gefüllten Luftballon steche.

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  5. Es ist so wie es ist. Macht das Beste draus, wenn ihr es könnt. Mehr ist dazu nicht zu sagen. Den Einen nützt es, den andern schadet es. Es ist immer das Gleiche.

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  6. Apropos Coronakrise: Sind eigentlich in Angeles City die Bars noch offen bzw. die Bargirls noch präsent? Pattaya soll jetzt ziemlich tot sein.
    Aber sicherlich hast du mittlerweile genug Connections vor Ort.
    Das aktuelle BPS Video könnte dir gefallen, es geht um den eklatanten Frauenmangel im Westen mittlerweile:

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    1. Bis auf Lebensmittel-Geschaefte und Apotheken ist praktisch ALLES zu, seit ca. 1 Woche. In den grossen Einkaufszentren sind nur die Lebensmittel-Maerkte offen. Alle Restaurants und alle Bars wurden dichtgemacht. Die meisten Hotels wurden ebenfalls geschlossen. Sperrstunde von 8 Uhr abends bis 5 Uhr morgens.

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  7. @Luisman,
    hier laufen die intelligentesten Dialoge ueber COVID im Vergleich zu vielen anderen Blogs, auf denen haarstraeubender Mist verbreitet wird. Das Meiste was wir hier lesen koennen unterschreiben wir. Es hat ja auch jeder seinen eigenen Blickwinkel und Standort.

    Was “Belege” angeht, sind es viele Teilstuecke. Hat man genug Puzzleteile, lassen sich mit Hilfe von konzeptuellesm Denken (im Gegensatz zum rein perzeptiven), Bilder erkennen. In der Geschichte haengt alles zusammen,
    Im Teil III. unserer Post befindet sich eine Liste von Quellenangaben, sogar von gegensaetzlichen Parteien. Daraus erkennt man Schnittpunkte von Fakten, die gute schluesse erlauben. Daneben erfahre ich bei der Arbeit in unserer Regierung (Gesundheits- und Innenministerium) und Meetings mit den auswaertigen Vertretungen “wie der Hase laeuft.”

    Im Grunde ist es wie in dem bekannten Hollywood Drama (Titel vergessen):
    “…FOLLOW THE MONEY…!”

    [hier nochmal der Link: https://huaxinghui.wordpress.com/2020/03/15/karl-marx-der-todesengel-jahwes-iii/%5D

    Bleiben Sie gesund!

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