Die moralische Scheinheiligkeit von Prominenten – Der Fall Seth Rogen

Von Gad Saad – https://www.thebuffalotribune.com/post/the-moral-hypocrisy-of-celebrities-the-case-of-seth-rogen

Lebe deine Überzeugungen aus – sei nicht verlogen!

Bereits im Jahr 2009 habe ich auf dieser Plattform einen Artikel mit dem Titel “Der Narzissmus und die Grandenhaftigkeit von Berühmtheiten” verfasst. Diese Tradition fortsetzend, habe ich in der vergangenen Woche auf meinen Social-Media-Plattformen die Tugendbekundungen kritisiert, die Mitglieder der privilegierten Klassen betreiben. Hier ist, was ich schrieb:

“Lassen Sie mich noch einmal die Quelle für all die platten Tugendbekundungen erklären. Die wirklich privilegierten Eliten wissen, dass sie tief im Inneren Betrüger sind. Sie leiden unter existenziellen Schuldgefühlen. Daher ist eine der Methoden, mit denen sie das Schuldjoch um ihren Hals lindern, der Welt zu demonstrieren, dass sie wahrhaftig mitfühlend, wahrhaftig liebevoll, wahrhaftig fürsorglich, wahrhaftig tiefgründig sind. Deshalb lieben sie alle “undokumentierten” Einwanderer. Sie lieben Mutter Erde. Sie lieben die Ozonschicht. Sie lieben BLM. Sie lieben den Sozialismus. Sie lieben die Innenstädte. Sie hassen die Gentrifizierung von Vierteln. Sie lieben farbige Mentoren. Sie schätzen die Vielfalt. Sie lieben LGBTQ-Filme. Sie verehren queere Architektur. Sie sind besser als Du. Fürsorglicher, kultivierter, einfühlsamer. Das erlaubt ihnen, nachts besser zu schlafen. Sehen Sie, ich bin kein Betrüger. Ich mag ein gigantischer, parasitärer Hedgefonds-Bullshitter sein, aber ich sorge mich wirklich. Ich mag ein überbezahlter Fernsehschauspieler sein, aber ich kämpfe für Solarzellen. Diese ignoranten Proleten verdienen ihr Los im Leben. Sie sind Rassisten, die ihre Geschwister besteigen. Wir sind Wissenschaftsverfechter, die gegen die Vergewaltiger von Mutter Erde kämpfen, während wir in unseren Privatjets fliegen. Es ist eine klassische Ego-Verteidigungsstrategie, die es der herrschenden Klasse erlaubt, in ihrem gebrochenen Selbst zu existieren. Speichern Sie diesen Gedankengang. Prägen Sie ihn sich ein. Ich biete Ihnen eine tiefenpsychologische Erklärung für unsere Zeit.”


Seth Rogen, der diesbezüglich auf Twitter getaggt worden war, erwiderte wie folgt:

“Ich habe mir dein Video tatsächlich angesehen und es ist so dumm. Warum war ich ein linker Sozialist, wenn ich nach deiner brillanten Theorie pleite und arbeitslos war?”

Worauf ich antwortete:

“Danke fürs Zuschauen. Viele junge Menschen sind Sozialisten, wenn sie von unreifen Impulsen der Utopie getrieben werden. Dann werden sie erwachsen. Du bist ein erwachsener Mann mit Tonnen von Geld. Deine gegenwärtigen Positionen bestehen aus inhaltsleeren, nichtssagenden Signalen, die in dem Wunsch verwurzelt sind, in Hollywood dazuzugehören. Es erfordert null Mut, deine Standpunkte innerhalb des Unterhaltungsökosystems zu vertreten. Du vertrittst eine schwachsinnige Rhetorik, mit der du auf den Partys der coolen Leute punkten kannst, aber ansonsten bist du so ignorant wie mein defekter Toaster. Ich würde mich freuen, mit dir in meiner Show zu plaudern, denn du hast eine sehr große Plattform und als solche hast du die Möglichkeit, tatsächlich etwas zu verändern. Hör auf, dem Herdentrieb zu erliegen. Lerne, kritisch zu denken. Lerne die Bedeutung und Implikationen von Sozialismus vs. Kapitalismus. Du gehörst zu den am meisten privilegierten Menschen in der Geschichte der Menschheit. Und doch läufst du herum, als wärst du ein Che Guevara-Revolutionär. Du bist das Produkt des Kapitalismus. Wenn Du so ein Sozialist bist, schick mir etwas von Deinem Geld. Ich versuche, ein interdisziplinäres Forschungsinstitut aufzubauen. Lebe deine Überzeugungen aus. Wenn Du ein Sozialist bist, hast Du kein Recht, Nutznießer der kapitalistischsten Industrie im kapitalistischsten Land in der Geschichte der Menschheit zu sein. Sei kein heuchlerischer Betrüger. Prost, Amigo.”

In meinem kürzlich erschienenen Bestseller “The Parasitic Mind: How Infectious Ideas Are Killing Common Sense” (Der parasitäre Geist: Wie ansteckende Ideen den gesunden Menschenverstand abtöten) diskutiere ich die Unterschiede zwischen Tugendbekundungen und ehrlichen Signalen. Hier sind zwei relevante Auszüge aus einem Abschnitt mit dem Titel “Do Not Virtue-Signal”:

“Jedes Mal, wenn ein Terroranschlag in einer westlichen Stadt stattfindet, tun widerliche Horden von Feiglingen eine von zwei Sachen: 1) Sie ändern ihre Social-Media-Handles in die Flagge des Landes, das angegriffen wurde; 2) Sie teilen einen Hashtag auf Twitter, um ihre Solidarität mit einer bestimmten Sache zu signalisieren (#JeSuisCharlie nach den Terroranschlägen auf die Büros von Charlie Hebdo in Paris; #BringBackOurGirls, berühmt geworden durch Michelle Obama, zur Unterstützung der nigerianischen Mädchen, die von Boko Haram entführt wurden). Politiker versuchen, sich gegenseitig mit nichtssagenden “herzlichen” Beileidsbekundungen zu übertrumpfen, während sie in vielen Fällen weiterhin eine Politik betreiben, die direkt für die fraglichen Terroranschläge verantwortlich ist. In den allermeisten Fällen handelt es sich dabei um völlig nutzlose Bemühungen, die nichts anderes bezwecken, als der Welt die eigene vermeintliche Tugendhaftigkeit vor Augen zu führen (daher der Begriff “virtue-signaling”). Es ist eine Form von billiger und kostenloser Selbstverherrlichung, die das eigene Ego füttert. Ich muss ein guter Mensch sein, der sich wirklich kümmert, wie mein progressiver Hashtag beweist. Nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein. Diejenigen, die sich auf solche platten Signale einlassen, sind feige und armselig.” (p. 178)

Später fügte ich das Folgende hinzu (S. 180-181):

“Während einer vielbeachteten Veranstaltung in Toronto im Jahr 2017 wurden Oren Amitay, Jordan Peterson und ich gebeten, unsere jeweiligen Helden der Redefreiheit zu nennen. Ich antwortete, dass die ultimativen Helden diejenigen sind, die ihr Leben riskieren, um solche Freiheiten zu verteidigen. Ich verwies auf Personen aus dem Nahen Osten (von denen einige in meiner Sendung zu Gast waren), die bereit sind, diese Ideale zu verteidigen, wohl wissend, dass sie dafür den höchsten Preis zahlen könnten. So sieht es aus, wenn man selbst die Verantwortung für das Spiel übernimmt. Das ist kostspielige Tapferkeit, kein Tugendwahn. Im letzten Jahr habe ich mich mit Ensaf Haidar angefreundet, der Frau des inhaftierten saudischen Bloggers Raif Badawi, und ich hatte das Vergnügen, ihre drei reizenden Kinder bei einem Abendessen kennenzulernen, das der Schauspieler Mark Pellegrino und seine Frau organisiert hatten. Raif verbüßt eine zehnjährige Haftstrafe und sollte tausend Peitschenhiebe erhalten (von denen bisher “nur” fünfzig verabreicht wurden), weil er die Frechheit besaß, auf eher laue Art und Weise verschiedene religiöse und kulturelle Realitäten in der Region in Frage zu stellen. Das Retweeten von #JeSuisCharlie ist eine impotente Tugendbekundung; das saudische Regime aus Saudi-Arabien heraus zu kritisieren, ist gelebter Mut.”

Unterm Strich: Damit ein Signal ein ehrliches Signal ist, muss es potentiell zum eigenen Nachteil sein; es muss denjenigen, der das Signal aussendet, teuer zu stehen kommen. Raif Badawi lebte seine Überzeugungen aus. Er hat ein kostspieliges Signal gesetzt. Seth Rogen und andere Champagner-Sozialisten leben ihre Überzeugungen nicht aus. Sie sind leere, parasitäre Tugendwächter, die in ihren luxuriösen Häusern in Malibu Che-Guevara-T-Shirts tragen. Seien Sie der Erste und lehnen Sie den Zweiten ab.

NB: Gad Saad, ein bekannter Psychologe und Wissenschaftler, hat den obigen Text zuerst in ‘Psychology Today’ veröffentlicht. Die Fachzeitschrift hat den Beitrag gelöscht. Hollywood ist mächtig.

Translation by deepl and me

20 thoughts on “Die moralische Scheinheiligkeit von Prominenten – Der Fall Seth Rogen

    1. Nee, nicht ganz. Buddha war konsequent und lebte was er predigte. Er verzichtete freiwillig auf seinen Reichtum, was diese “virtue-signaling”-Prominente ja keinesfalls tun.

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      1. Aber hat er anderen tatkräftig im Schweiße seines Angesichts geholfen? Was ihn nach meiner Meinung erst zu einem gutem Menschen gemacht hätte? Denn auf Reichtum verzichten müssen viele, weil sie erst gar nicht reich geboren werden.

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        1. Ja, stimmt. Er hat nur eine neue Religion begründet. Allerdings: Ich weiss nicht, ob er andern tatkräftig geholfen hat oder nicht. Ist nirgends geschrieben. Östliche Religionen zeichnen sich ja gerade dadurch aus, dass sie dem Materialismus abschwören. Auch nicht die Antwort auf alle Probleme. Der “mittlere” Pfad sollte das Christentum sein, mit ein paar buddhistischen Ergänzungen. (Tiere z.B.) Aber die Buddhisten halten sich ja auch nicht an ihre Religion.

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        2. @Yvonne 52: Ein materielles Lebewesen wie der Mensch – obwohl ich glaube, dass wir Menschen auch eine Seele haben, obwohl ich an einen Schöpfergott glaube, obwohl ich auf ein gutes nächstes Leben hoffe – kann dem Materialismus nicht abschwören. Da fängt für mich schon die Heuchelei an und die Weltfremdheit, die nach meiner Meinung durch die exponierte Stellung von Buddha als reicher Fürstensohn entstanden ist. Wie das ja auch bei den heutigen Prominenten nach meiner Meinung der Fall ist. Der Schöpfergott hat uns als materielle Lebewesen geschaffen und nicht als höher geistige Lebewesen, die keine Nahrung, keinen Schlaf benötigen und keine Arbeitsmühen und Schweißtropfen kennen.

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        3. @Yvonne 52: Wenn die buddhistischen Mönche dem Materialismus abschwören würden, dann brauchte es ja keine buddhistischen Bettelmönche geben, die materielle Dinge brauchen, die ihnen andere – die Betonung liegt auf andere – erarbeiten müssen.

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        4. @Gelbkehlchen, ich bin ja voll mit Dir einverstanden. Ich mag Bettelmönche auch nicht, egal von welcher Religion oder sonstigen Organisation. Klar brauchen wir hier Geld, Essen und ein Dach über dem Kopf. Und Bettler sowie andere Profiteure (Schmarotzer) sind furchtbar, vor allem junge starke Männer, die gut arbeiten könnten. Und ja, wir sind eindeutig Beides. Körper und Geist. Nur scheint die geistige (und geistliche) Entwicklung der Körperlichen etwas hintennach zu hinken oder fast verloren gegangen zu sein, hier bei uns im Westen. Seit einigen Jahren.

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        5. @gelbkehlchen Ich melde mich mal als Buddhist zu Wort. Es geht beim Buddhismus eben nicht darum dem Materialismus abzuschwören oder seine eigene Existenz mit einem physischen Körper zu verneinen. Man soll auch keine negative Haltung zur Materie entwickeln. Das ist nämlich auch nur eine Form von Zorn, die zu nichts führt. Wer das wirklich glaubt, der kennt den Buddhismus allenfalls vom Hörensagen. Ich habe noch in keiner Belehrung oder Vortrag so etwas gehört oder gelesen.
          Das Endziel ist eben ein Zustand genau in der Mitte. Weder das Materialle verneinen, noch gierig danach zu sein. Alles so akzeptieren, wie es ist. Hört sich leichter an, als es ist. In uns schlummern nämlich negative Tendenzen, die sehr tief in unserem Geist sitzen und die uns zu bestimmten Formen der Zu- oder Abneigung zwingen und die dann zu Leid führen.
          Jetzt wird der geneigte westliche Leser denken “Buddhismus beudeutet also, einfach passiv in der Ecke zu sitzen und auf den Tod zu warten”. Nein, das auch nicht. Es gibt eben auch fühlende und vorallem leidende Wesen. Die Mitgefühl entwickelt sich automatisch, wenn man den Weg der Mitte geht. Er ist sogar Voraussetzung dafür. Ein Wesen ohne Mitgefühl kann kein Buddha sein, denn das würde bedeuten, man wäre mit einem Ego erleuchtet. Man kann aber nicht in einem Zustand der leidfreiheit sein, wenn man ein Ego hat
          Wenn du wirlich wissen willst, was ein Buddha ist, dann empfehle ich dir die Biographie vom 16. Karmapa zu lesen. Dann hast du eine Idee davon, was damit gemeint ist. Der ist erst vor ein paar Jahrzehnten gestorben, sein Leben ist aber gut dokumentiert und man bekommt ein Eindruck davon, was es heißt ein Buddha zu sein.

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        6. Buddhismus bedeutet also nicht eine weltfremde, der Welt abgewandte Ideologie, sondern eine lebensbejahende Ideologie, wo ich mich selbst und die anderen bejahe. Ist das so richtig?
          Aber brauche ich dafür einen Buddha? Ich bin im Sauerland in einem kleinen Bauerndorf aufgewachsen, ohne Kindergarten, in der freien Natur, da war es eigentlich automatisch so, das Dorf war noch eine große Familie.

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        7. @Tool1993: Was hat dieser 16.Karmapa besonderes getan, außer herum zu reisen?
          Ich war übrigens vor ca. 10 Jahren einmal in dem buddhistischen Zentrum, das Heinrich Harrer, der Lehrer des Dalai Lama, in Kärnten aufgebaut hat. Das ist eine Art buddhistisches Museum. Dort konnte ich folgendes lesen: in Tibet gab es früher vor dem Buddhismus eine Natur Religion. Dann kam ein König und hat den Buddhismus eingeführt. Dann kam wieder ein anderer König, der wieder die alte Natur Religion eingeführt hat. Dann hat ein buddhistischer Mönch diesen letzten König ermordet, um dem Buddhismus doch zum Durchbruch zu verhelfen. Man hat diesem buddhistischen Mönch vorgeworfen, dass er doch die Regeln des Buddhismus elementar verletzt hat, weil er ein lebendes Wesen getötet hat. Da hat der Mann geantwortet, er würde das schlechte Karma in Kauf nehmen, um dem Buddhismus in Tibet zum Durchbruch zu verhelfen. Auf diese Weise kann man auch eine angeblich gute Moral so drehen, dass es passt und letztendlich wieder zu einer guten Moral wird.

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        8. @gelbkehlchen Achja, ein Sauerländer. Ich komme auch aus dem Sauerland (Nähe Altena). Du scheinst ein Menschentyp zu sein, der sich schnell ein Meinung bildet, obwohl dein Erfahrungsschatz anscheinend von flüchtigen Begegnungen mit dem Buddhismus stammt. Daher wahrscheinlich auch das Beispiel aus dem Museum. Wo hast du das gelesen, das der 16. Karmapa viel gereist ist? Bei Google? Schnapp dir doch mal seine Biographie (es gibt zwei Bände) und dann reden wir weiter. Wenn du dann immer noch der Meinung bist, der war nur ein gelangweilter Globetrotter, der nichts geleistet hat, kann ich das eher akzeptieren als jemand, der nur ein paar Sätze im Internet gelesen hat. Es gibt mehrere Tausend Seiten vom historischen Buddha und seinen Belehrungen bzw. seiner Lebensgeschichte. Hast du die alle gelesen oder woher weißt du eigentlich wieder getickt hat? Du trittst hier auf, als wärst du ein Buddhologe oder sowas in der Art.
          Nun zu deiner Ideologiefrage: Buddhismus ist keine Ideologie, also auch nicht lebensbejahend noch verneinend. Es ist die Wissenschaft von der Natur des Geistes, um zu lernen, wie die Dinge sind und nicht wie sie uns erscheinen. Es gibt daher auch keine Aussagen wie “Das Leben ist toll” oder “Das Leben ist schlimm”. Es wird nur versucht zu zeigen, wie die Dinge eben sind. Das steckt überhaupt keine emotionale Wertung hinter, sondern ist nüchterne Wissenschaft. Deswegen verstehen sich moderne Physiker auch so gut mit Buddhisten.

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        9. @Tool1993: Zitat: „Nun zu deiner Ideologiefrage: Buddhismus ist keine Ideologie, also auch nicht lebensbejahend noch verneinend. Es ist die Wissenschaft von der Natur des Geistes, um zu lernen, wie die Dinge sind und nicht wie sie uns erscheinen. Es gibt daher auch keine Aussagen wie „Das Leben ist toll“ oder „Das Leben ist schlimm“. Es wird nur versucht zu zeigen, wie die Dinge eben sind. Das steckt überhaupt keine emotionale Wertung hinter, sondern ist nüchterne Wissenschaft. Deswegen verstehen sich moderne Physiker auch so gut mit Buddhisten.“
          Ich stehe den 5 asiatischen Weltreligionen = Schuld Kult Religionen (Judentum, Christentum, Islam, Hinduismus, Buddhismus) sehr skeptisch gegenüber. Ich bin im katholischen Sauerland und dann als achtjähriger im katholischen Münsterland aufgewachsen, die katholische Kirche (jahrzehntelange Zwangsneurose) hat mich stark geschädigt, deswegen meine Skepsis gegenüber den 5 asiatischen Schuld Kult Religionen.
          Obwohl ich an einen Schöpfergott glaube, ich selbst habe, bzw. hatte viel mit Mathematik zu tun, habe in mehreren Nachhilfeschulen Mathematik Nachhilfe gegeben und auch an der FH Meschede Ingenieur Studenten und Nachhilfe in Mechanik. Ich weiß daher, dass gerade in der Physik, was Du ansprichst, viel Mathematik vorhanden ist. Ich kann mir das nur durch einen intelligenten Geist erklären und nicht durch Zufall entstanden, deswegen mein Glaube an einen Schöpfergott. Galileo Galilei sagt zum Beispiel auch, dass die Sprache der Natur die Mathematik ist, und da ich an einen Schöpfergott glaube, nehme ich an, dass die Mathematik die Sprache Gottes ist und nicht die Bibel oder der Koran oder sonstige religiöse Schriften.
          Und ich denke, dass die wahren Helden der Menschheit nicht Buddha, Jesus oder Mohammed sind, oder andere religiöse Vorbilder, sondern diejenigen Menschen, die Mathematik, Naturwissenschaften, Physik, Technik vorangetrieben haben und die Erfindungen gemacht haben und Firmen gegründet haben und Arbeitsplätze geschaffen. Mit viel Denkschweiß und Muskelschweiß.
          Auch meine ich, dass nicht das Christentum oder eine andere Religion die Grundlage unserer europäischen Kultur ist, sondern das mathematische logische Denken der alten Griechen mit Behauptung und Beweis, die damit in der Geometrie angefangen haben, das dann auf die ganze Mathematik ausgedehnt worden ist, und das dann auf die Naturwissenschaften ausgedehnt worden ist. In den Naturwissenschaften ist der Beweis das Experiment. Du schreibst, die Buddhisten würden die Wirklichkeit besser erkennen als andere Menschen, genau das halte ich für reine Hybris. Ich vertraue da mehr auf das mathematische logische Denken der alten Griechen.
          Ich wüsste auch nicht, welche Erkenntnisse in Mathematik oder Naturwissenschaften oder Technik oder Erfindungen Buddhisten für die Menschheit erarbeitet hätten.
          Außerdem habe ich meinen Schülern immer gesagt, ich bin keine Autorität in Mathematik, die Autorität in Mathematik ist in Euren eigenen Köpfen, ihr müsst selbst entscheiden, ob der Beweis logisch ist oder nicht. D.h. ich habe schon bevor ich den Ausspruch von Immanuel Kant kannte (Du Mensch, befreie Dich aus Deiner selbstverschuldeten Unmündigkeit und Benutzer deinen eigenen Verstand) danach gehandelt und habe sie dazu angeleitet, nicht mich als Autorität anzuerkennen, sondern den eigenen Verstand zu benutzen. Und das gilt natürlich auch für mich selbst, ich möchte meinen eigenen Verstand benutzen und muss keine Vorbilder haben, keine religiösen noch andere Ideologen.
          Ich habe übrigens schon vor langer Zeit eine Moral Philosophie entwickelt, die auf einem Axiom aufbaut und dann genauso weitergeführt wird wie in der Mathematik mit Behauptung und Beweis, ich habe das hochgestochen „Mathematische Moral – und Staatsphilosophie“ genannt. Man braucht dazu eben nur das mathematisch logische Denken der alten Griechen mit Behauptung, in der Mathematik Satz genannt, und Beweis und man braucht keine Religion, keine 10 Gebote, keine Ideologie.

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        10. @Tool1993: Ich nehme an, dass Du 1993 geboren bist, ich selbst bin Ende 1951 geboren, bin also über 40 Jahre älter als Du und habe meine Meinungsbildung so ziemlich hinter mir, obwohl sich auch bei mir natürlich noch einiges ändern kann. Aber soweit ich das aus meiner fast siebzigjährigen Lebenserfahrung erkenne, ist es besser, sich selbst als Leithammel zu nehmen anstatt einem anderen Leithammel hinterherzulaufen. Aber Du musst das wissen, Du musst selbst Deinen Weg finden.

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        11. @gelbkehlchen und @Tool1993
          Der Buddhismus hat einige Aehnlichkeiten mit der Stoa (oder heisst es Stoizismus?), zumindest im philosophischen Teil. Das mit den Wiedergeburten usw. ist m.A. eher religioes, dient aber zur Begruendung der philosophischen Ansichten. Die Wiedergeburten dienen eher der Angstmache u/o der Hoffnung, aehnlich wie Himmel und Hoelle im Christentum. Bin bei weitem kein Experte, aber so verstehe ich das. Der Philosophie des Buddhismus und der Stoa kann ich viel abgewinnen.

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    2. Der uebersetzte Artikel passt ja zum vorigen Artikel. Das meinte ich mit Luxusideologie. Das menschliche Hirn benoetigt so etwas wie eine Religion oder Ideologie. Manche Religionen/Ideologien sind halt im Schnitt eher schaedlich fuer das Ueberleben und Vorankommen der Voelker. Der Buddhismus ist im Vergleich gar nicht mal so uebel.

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      1. Luxusideologie bzw. Luxusmoral ist meiner Meinung nach das richtige Wort. In argen Notzeiten verschwindet diese Heuchelei ganz schnell, dann kommt der stärkste aller Regungen durch, der Selbsterhaltungstrieb.

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  1. Es sind mittlerweile nicht nur die Prominenten, welche aktives “virtue signaling” betreiben. Es betrifft die ganze Gesellschaft, welche “woke” ist und “dazu” gehören will. Bei Reichen und Prominenten stösst einem diese Heuchelei und das “Süsse Gut-Menschen-Getue” nur etwas mehr auf. Mir wird regelmässig schlecht von diesem geheuchelten sozialistischen Zuckerguss. Ekelhaft. Läuft wirklicher Empathie 180° entgegen. Wenn sie wirklich so gut wären, wie sie herum posaunen, (Vor allem die Milliardäre) wäre an vielen Orten die Welt eine bessere und der Hunger weitgehend ausgerottet. Dem ist aber eben nicht so. Schöne Worte hingegen sind selbstverständlich gratis. Aber seit political correctness Worte mehr bedeuten als Taten, wundert dieses heuchlerische Gesäusel niemanden wirklich mehr.

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  2. PS: Diese reichen und prominenten Heuchler sind für mich Wölfe im Schafspelz. Sie kommen mir immer vor, wie grinsende Zuhälter, die betonen, Frauen ganz doll zu lieben; und eigentlich Feministen zu sein. (Kotz)

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